Wahlkampf / Bildungspolitik  

erstellt am
01. 09. 06

 Amon: SPÖ anerkennt gute Bildungspolitik von Bildungsministerin Gehrer
Brandsteidl in krassem Widerspruch zu negativem Niederwieser
Wien (övp-pk) - Der Zick-Zack-Kurs der SPÖ im Bildungsbereich werde heute wieder einmal deutlich gezeigt, sagte ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon. "Während SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser wieder einmal nichts besseres einfällt, als zu kritisieren, was das Zeug hält, haben offenbar manche in der SPÖ mittlerweile erkannt, welch positive Impulse auch im heurigen Schuljahr von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer gesetzt wurden", verwies Amon auf die heutigen Aussagen der Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl, die die zusätzlichen Dienstposten für frühe Sprachförderung, von denen Wien mit 111 den "Löwenanteil" erhält, gelobt habe. "Laut Informationen Brandsteidls bedeutet das 160 Lehrer mehr für frühe Sprachförderung in Wien", so Amon. Damit werde klar, dass "es sich wohl nur um wahltaktische Manöver handeln kann, wenn dem SPÖ-Bildungssprecher im Moment nichts anderes einfällt, als wild zu kritisieren", schloss Amon.

 

 Broukal: "Hättiwari ist zu wenig"
Ministerin hat jahrelang vor Missständen an den Medizin-Unis die Augen verschlossen
Wien (sk) - "Es ist schon ein bisschen sehr wenig, wenn Ministerin Gehrer heute im 'Kurier'-Interview fromme Wünsche für die Situation an den Medizin-Unis formuliert. Sie ist die zuständige Instanz, es liegt an ihr, Schritte und Maßnahmen zu setzen", so SPÖ- Wissen- schaftssprecher Josef Broukal am 01.09. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Für Broukal ist Gehrer völlig unglaubwürdig, wenn sie sich wünscht, dass die Studierenden an der Medizin-Uni auch in Mindestzeit studieren können sollen: "Seit Jahren ist es in den Medien, das Ministerium weiß über die Situation Bescheid, die Opposition hat es im Nationalrat immer wieder thematisiert und geplagte Studierende haben Gehrer Briefe geschrieben. Die Ministerin hat nie irgendetwas getan, damit die Situation besser geworden wäre und jetzt plötzlich kommt sie mit 'Hättiwari'-Wünschen", so die Kritik Broukals.

"Die Medizin-Unis machen glaubhaft klar, dass mit den aktuellen Mitteln die gestellten Aufgaben einfach nicht erfüllbar sind. Anstatt fromme Wünsche zu formulieren soll die zuständige Ministerin den Bedarf objektiv erheben lassen und die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen. Stattdessen gibt sie den Medizin-Unis den schlechten Ratschlag, die Ausbildungsqualität zu verschlechtern: 'Sollen halt in den Kleingruppen 13 statt 10 Leute sein'", betonte der SPÖ-Wissenschaftssprecher.

Bezeichnend sei auch, dass Gehrer im Schönreden und Wünschen mittlerweile so weit von der Realität entfernt sei, dass sie selbst der ÖVP-Bildungssprecherin ausrichtet, die Aufnahmetests missverstanden zu haben. "'Hättiwari' ist doch sehr leicht, kann aber sechs Jahre Nichtstun nicht rückgängig machen, sondern prolongiert das Versagen Gehrers an den Universitäten nur weiter", so Broukal abschließend.

 

Van der Bellen: Bildungsnotstand: Weitere vier Jahre Gehrer hält das Bildungssystem nicht aus
Wien (grüne) - "Noch weitere vier Jahre Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hält das Bildungssystem in Österreich nicht aus. Die Bildungsministerin ist seit elf Jahren im Amt. Sie hätte genug Zeit gehabt, für wirkungsvolle Reformen an Schulen und Universitäten zu sorgen. Stattdessen zeigt sie täglich ihr Desinteresse und raubt jungen Menschen die Zukunftschancen", kritisiert Bundessprecher Alexander Van der Bellen die "Null-Reaktion" der ÖVP auf die gestrige Ankündigung der Grünen, wonach in den kommenden vier Jahren eine große Bildungsreform unerlässlich sei. "Offenbar zählt persönliche Loyalität für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mehr, als das Schicksal von 18.000 jungen Menschen pro Jahr, die nicht sinnerfassend lesen können, weil Gehrer dringend notwendige Schulreformen blockiert. Anders ist das Festhalten Schüssels an Gehrer und die Weigerung der ÖVP, den Bildungsnotstand zur Kenntnis zu nehmen, nicht zu interpretieren", kritisiert Van der Bellen.

"Was sind die konkreten bildungspolitischen Reformvorhaben der Schüssel-Regierung?", fragt Van der Bellen weiter. "Bislang wird der Öffentlichkeit vorenthalten, mit welchen Maßnahmen die ÖVP den Bildungsnotstand in den Griff bekommen möchte. Sind Schüssel Schulen und Universitäten wirklich vollkommen egal? Ohne eine zusätzliche Bildungsmilliarde in der kommenden Legislaturperiode, ohne eine Aufstockung der FörderlehrerInnen um mindestens 7.000 Stellen und ohne eine Anhebung der Zahl der Studierenden von 200.000 auf 300.000 wird Österreichs Bildungssystem nicht aus der Krise kommen", so Van der Bellen.

 

Riemer: Spitzenausbildung unabdingbar zur Sicherung des Industriestandortes
Industrie begrüßt Gehrer-Vorschläge - IV wird umfassendes langfristiges Programm vorlegen
Wien (pdi) - "Spitzenausbildung auf schulischer und universitärer Ebene ist unabdingbar zur Sicherung des Industriestandortes und damit von Arbeitsplätzen in Österreich und Europa. Nach dem Universitätsbereich müssen von der nächsten Regierung konkrete Maßnahmen im Schulbereich gesetzt werden", so Dr. Gerhard Riemer, Bereichsleiter für Bildung, Innovation und Forschung der Industriellenvereinigung, am 01.09. Vor dem Hintergrund des steigenden internationalen Wettbewerbs seien die jüngsten Vorschläge von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer für eine Schulreform zu begrüßen. Die Industrie werde der neuen Bundesregierung dazu ein umfassendes, strategisches und langfristiges Programm vorlegen.

Autonomie und vergleichbare Standards
"Schulen müssen gemanagt und nicht verwaltet werden", betonte Riemer. Einheitliche vergleichbare Maturastandards und autonome, professionell geleitete Schulen sollten "zentraler Teil eines Reformpaketes sein". Die Auswahl der Lehrer müsse verstärkt nach verlässlichen Anforderungskriterien erfolgen. Lehrer sollen von der Einstellung weg eine "moderne Personalentwicklung mit laufender Weiterbildung" erhalten. "Nachdem im Universitäts- und Fachhochschulbereich die Weichen gestellt sind, muss dies nun auch im Schulbereich erfolgen." Die Industrie könne hier aufgrund der internationalen Erfahrung im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit von heute und morgen mitgestalten, erklärte Riemer: Wirklich umfassende, große Reformen im Bereich Schule seien nur am Beginn einer Legislaturperiode diskutier-, gestalt- und umsetzbar. Unser bisher so leistungsfähiges Schulwesen müsse an die Anforderungen von morgen angepasst werden. Hier sei eine "nationalen Anstrengung" erforderlich, so Riemer.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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