LH Niessl: "Bildung hat für das Burgenland Vorrang"  

erstellt am
30. 08. 06

LSR-Präsident Landeshauptmann Hans Niessl und der Amtsführende Präsident des LSR, Gerhard Resch, informierten heute über Neuerungen im Schuljahr 2006/07.
Eisenstadt (blms) - „Während die Bildungspolitik der Bundesregierung geprägt von Kürzungen und Reformverweigerung ist, unternimmt das Land Burgenland enorme Anstrengungen im Bereich der Bildung, der Aus- und Weiterbildung“, sagte LH Hans Niessl am 29.08. Der Amtsführende Präsident des LSR, Gerhard Resch berichtete über Prioritäten und Neuerungen in den einzelnen Schularten.
„Wir müssen die Qualität der Bildung laufend verbessern, damit unsere Jugend Zukunftsperspektiven hat, damit wir auch in einer globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben. Die Qualität der Bildung entscheidet auch über die Sicherheit des Arbeitsplatzes“, betont Landesschulratspräsident LH Hans Niessl wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates, Gerhard Resch.

Das Land Burgenland unternehme daher enorme Anstrengungen: „Wir haben die Ausgaben für die Bildung deutlich gesteigert. Und obwohl es Aufgabe des Bundes wäre, finanziert das Land im neuen Schuljahr sehr viele Lehrerplanstellen im Pflichtschulwesen.“ Im kommenden Schuljahr bezahlt das Land Burgenland zirka 70 Lehrerplanstellen. Das Land hat in den letzten Jahren auch die Ausgaben für die Fachhochschulstudiengänge deutlich gesteigert. Im Jahr 2001 hat das Land knapp 840.000 Euro für die FHs ausgegeben – 2006 sind für die Studiengänge 2,2 Millionen Euro vorgesehen. Während die Bundesregierung bei der Bildung spare, so LH Niessl, hat das Land Burgenland in seinem Zuständigkeitsbereich die Ausgaben für die Bildung in den letzten Jahren gesteigert: Im Jahr 2005 haben diese Ausgaben zirka 23 Millionen Euro betragen. Es ist auch eine finanzielle Beteiligung des Landes für die neue pädagogische Hochschule geplant – die Verhandlungen mit dem Ministerium und Bischof Iby laufen.

„Ziel muss es auch sein, schlankere und effizientere Strukturen in der Schulverwaltung zu schaffen: Das erreichen wir mit einer zentralen erstinstanzlichen Bildungsdirektion, mit der Schaffung von Bildungsregionen“, so der Landeshauptmann. Erste legistische Schritte zur Schaffung der Bildungsdirektion im Burgenland sollen noch im September dieses Jahres umgesetzt werden. Notwendig sei es aber auch auf die veränderten demografischen Bedingungen zu reagieren. In den letzten Jahren hat es einen dramatischen Rückgang der Schülerzahlen gegeben. In den 70er-Jahren gab es rund 40.000 Pflichtschüler, heuer sind es voraussichtlich 19.045. Dieser Trend zeige sich auch im heurigen Schuljahr, berichtet LH Niessl. Voraussichtlich wird es heuer 2.471 Schulanfänger geben. Im Vorjahr waren es 2.538 Taferlklassler. Das sind um 67 Schüler weniger als im vergangenen Schuljahr. „Dieser Entwicklung muss Rechnung getragen werden, wobei ich dafür eintrete, dass die wohnortnahe Schule unbedingt gesichert bleiben muss. Hier ist Mischendorf mit der Zusammenlegung der Volksschulen auf einen Schulstandort ein Vorzeigemodell“, hebt der Landeshauptmann hervor.

„In den Gymnasien wird es in diesem Schuljahr einen neuen Lehrplan geben. Außerdem erhalten die Maturanten keine Semesterschulnachrichten mehr und es wird die modulare Oberstufe ohne ‚Durchfallen’ geben“, umriss der Amtsführende LSR-Präsident Gerhard Resch die Neuerungen im Bereich der AHS. In den Berufsbildenden Schulen setze man auf Sprachförderung mit internationaler Qualitätssicherung und in den Berufsschulen werde es das QIBB (Qualität in der Berufsbildung) geben. Für alle Schulen wird der Burgenländische Bildungsserver mit Lernmanagementsystemen ausgebaut, wo etwa Lernunterlagen herunter geladen werden können. Als großen Schwerpunkt nannte Resch den Bereich der Sonderpädagogik, wo er aus allen Kann-Bestimmungen das Optimum für Kinder mit Behinderungen herausholen will. Ziel in diesem Bereich sei es, den individuellen Bedürfnissen der Kinder besser gerecht zu werden und eine verstärkte Integration von Schülern ab der 9. Schulstufe an Berufs- und Allgemeinbildenden Höheren Schulen.

"Ich bin überzeugt, dass sich diese Anstrengungen lohnen. Denn Bildung ist der Rohstoff für die Zukunft", sagte Landeshauptmann Hans Niessl abschließend.
 
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