Extrem-Abenteuerurlaub für Menschen mit Behinderung  

erstellt am
30. 08. 06

Einzigartiges Projekt in Österreich: Klettern, Tauchen, Rafting, Paragleiter - Hoher Bedarf an Sportangebot für Behinderte
Schladming (tvb) - Nach dem großen Erfolg der ersten österreichischen Skischule für Menschen mit Behinderung hat der Verein "Freizeit Para-Special-Olympics" heuer auch ein höchst abenteuerliches Sommerprogramm in der Urlaubsregion Schladming umgesetzt. Bei Trend- sportarten wie Rafting, Paragleiten, Tauchen oder Klettern steht das Zusammenführen von geistig oder körperlich Behinderten mit Nicht-Behinderten im Mittelpunkt.

Betreut werden die Teilnehmer von speziell ausgebildeten Therapeuten, Pädagogen, Bergführern und Tauchlehrern. Die Nachfrage übersteigt alle Erwartungen, für die Initiatoren Sabine Eham und Armin Wagenhofer ein Beweis, dass der Bedarf von behinderten Menschen an einem gleichwertigen Sportangebot sehr hoch ist: "Es ist das gemeinsame Überschreiten von Grenzen, das Erreichen von Dingen, die den Behinderten und deren Angehörigen vorher unmöglich erscheinen - das ist unsere Motivation", so Eham. Die Teilnehmer kommen großteils aus Österreich und Deutschland, aber auch aus England gab es sechs Anmeldungen.

Gemeinsamer Urlaub für Behinderte und deren Familie
Das Motto lautet "Integrative Familienerholung". Eham: "So können Familien und Gruppen aus Behinderten und Nicht-Behinderten gemeinsam ihren Urlaub verbringen. Für Menschen mit Handicap erhöht das Training das Selbstwertgefühl, steigert die körperliche Ausdauer sowie Kraft und Koordination und vermittelt Spaß." Auch Autisten zeigen Gefallen am Sport und reagieren sehr positiv.

Peter Donabauer, Direktor des Tourismusverbandes Schladming-Rohrmoos, zeigt sich von der Entwicklung des Vereins FREIZEIT Para-Special Olympics begeistert: "Für die Sportregion Schladming ist das Sport- und Freizeitprogramm für Menschen mit Behinderungen eine attraktive Erweiterung des Angebotes und natürlich auch ein wichtiger Türöffner zu einer neuen Zielgruppe. Wir freuen uns über den verdientermaßen großen Erfolg der Organisatoren."

Virtuelles Delphinschwimmen im nächsten Jahr
Ein Höhepunkt für die Teilnehmer war heute Mittwoch eine gemeinsame Übung mit der örtlichen Bergrettung. Insgesamt 15 behinderte Menschen - darunter auch Rollstuhlfahrer - wurden aus einer Kabine der Bergbahn in Schladming abgeseilt und so "geborgen".

Sabine Eham und Armin Wagenhofer schmieden einstweilen schon Pläne für den nächsten Sommer: "Wir wollen im Schladminger Erlebnisbad ein virtuelles Delphinschwimmen anbieten. Dabei werden die behinderten Teilnehmer von Therapeuten mit den Ohren unter Wasser geführt, Delphinklänge und Musik sollen dort auf die Behinderten einwirken." Zudem sollen die Kapazitäten weiter ausgebaut werden. Konnten heuer noch knapp 50 Menschen im Programm aufgenommen werden, sollen es nächstes Jahr mehr als 200 sein.

Förderer und Sponsoren dringend gesucht
Das Projekt wird nicht als Gewerbe, sondern als gemeinnütziger Verein geführt, der sich vor allem aus Spendengeldern und Förderungen finanziert. Eham: "Besonders bedanken möchte ich mich beim steirischen Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker und der Aktion Licht ins Dunkel. Sie waren bisher unsere wichtigsten Unterstützer." Nur etwa 30 Prozent der Kosten können durch die Einnahmen aus dem Sportunterricht gedeckt werden, Sponsoren sind für den langfristigen Bestand deshalb dringend notwendig.

Informationen: http://www.freizeit-pso.com
 
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