Zukunftsfrage "Pflege"  

erstellt am
23. 08. 06

 Amon: ÖGB plant dramatischste Pensionskürzung der Zweiten Republik
Gusenbauer nimmt arbeitslose ÖGB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kauf
Wien (övp-pk) - Als "dramatischste Pensionskürzung der Zweiten Republik" bezeichnete ÖAAB- Generalsekretär Werner Amon die Pläne des ÖGB, die am 28.08. im "Kurier" veröffentlicht wurden. Laut internem ÖGB-Papier könnten Angestellte des ÖGB bis zu 70 Prozent ihrer zukünftigen betrieblichen Pension verlieren. Auch sollen die Abfertigungsansprüche auf den gesetzlichen Anspruch minimiert werden, da laut ÖGB-Argumentation diese im Insolvenzfalle ohnehin vom Insolvenzentgeltsicherungsfonds gedeckt werden. Angesichts dieser Pläne des ÖGB stellte Amon die Frage, warum der ÖGB die Veröffentlichung der ÖGB-Bilanz noch immer verzögere. Offensichtlich seien die Interventionen der SPÖ seitens SPÖ-Chef Gusenbauer und SPÖ-Budgetsprecher Matznetter heftiger geworden. Schließlich plakatiere die SPÖ "Pensionsansprüche sichern", was sich angesichts der drastischen ÖGB-Pläne ad absurdum führen würde, so Amon. "Die SPÖ liegt immer mit dem, was sie sagt und dem, was sie tut weit auseinander."

Der ÖAAB-Generalsekretär bezifferte die Kosten der Verzögerung der Bilanzlegung von bis zu 59,7 Millionen Euro an Zinsen pro Jahr, die der ÖGB für sein "Finanzdesaster" zu leisten habe. Jeder Monat, in dem der ÖGB nicht handle, koste dem ÖGB 4,975 Millionen Euro bzw. rund 70 Millionen Schilling. Das seien 2,3 Millionen Schilling pro Tag, so Amon. Am Ende des Jahres werde das Defizit wohl kaum mehr die kolportierten 70 Millionen Euro betragen, sondern sich um weitere 59,7 Millionen Euro erhöhen. "SPÖ-Chef Gusenbauer muss für diesen Schaden die Verantwortung übernehmen", so Amon. Dieser nehme nicht nur die dramatischsten Pensionskürzungen und Kürzungen von Abfertigungen der Zweiten Republik in Kauf, sondern auch die Tatsache, dass sich der ÖGB immer stärker in Richtung Insolvenz bewege, womit sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ÖGB ihren Arbeitsplatz verlieren würden.

Abschließend stellte Amon die Frage an SPÖ-Chef Gusenbauer sowie SPÖ-Budgetsprecher Matznetter, wie die SPÖ ihr Defizit, das im Jahr 2000 mit 351 Millionen Schilling kolportiert wurde, innerhalb von wenigen Jahren abbauen konnte. Schließlich seien weder im Personalbereich Einsparungen erfolgt, noch habe sie sparsame Wahlkämpfe geführt und sich auch nicht von Eigentum getrennt. Amon erklärte, er hoffe, dass diese "wundersame Sanierung der SPÖ" nichts mit ÖGB und BAWAG zu tun habe. Sollte dies tatsächlich gelungen sein, was laut Amon aber nur wenig wahrscheinlich sei, wäre dieses Konzept für betriebswirtschaftliche Lehrbücher interessant, so Amon.

 

 Matznetter: Amon-Anschuldigungen "blanker Unsinn"
Nerven in ÖVP liegen blank - "Wie weiland die FPÖ"
Wien (sk) - "Wie blank müssen die Nerven in der ÖVP liegen, um den stv. ÖAAB- Generalsekretär einmal mehr mit völlig haltlosen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen zu lassen?", fragte SPÖ-Budget- und Finanzsprecher Christoph Matznetter 28.08. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die ÖVP hadere schwer mit ihrem gegenwärtigen Schicksal und könne den Menschen auch keine Ziele für die nächsten Jahre anbieten. In der Not lasse man ÖVP-Abgeordneten Amon "blanken Unsinn verbreiten, wie es weiland nur die FPÖ tat", so Matznetter in Reaktion auf die heutige Amon-Pressekonferenz. Sollte Amon "in dieser Manier weitermachen, behalten wir uns rechtliche Schritte vor", ergänzte der Budget- und Finanzsprecher.

Es sei "letzten Endes hilfreich für die SPÖ", wenn die Kanzlerpartei ÖVP "derart unverhohlen die Masken fallen lässt", so der SPÖ-Abgeordnete. Die SPÖ habe mehrfach offengelegt, wie sie ihre Finanzsituation in den Griff bekommen habe. In diesem Sinn bedanke sich Matznetter "für das Kompliment Amons für die Wirtschaftskompetenz der SPÖ". So viel Weitsicht habe er nicht erwartet, so der SPÖ-Abgeordnete, der sich abschließend für die Nominierung zum Wirtschafts-Nobelpreis bei Amon bedankte: "Danke Herr Amon für die Nobelpreisnominierung. Leider befürchte ich, dass weder Sie noch die Führung der ÖVP unter Schüssel vom Nobelpreiskomitee ernst genommen werden, und daher eine Nominierung Ihrerseits meine aktuell doch sehr geringen Chancen weiter vermindert."

 

 ÖVP nimmt Verunsicherung der Beschäftigten für Wahlkampf in Kauf
Weder Matznetter noch Amon entscheiden Termin der Bilanzveröffentlichung
Wien (ögb) - Weder SPÖ-Finanzsprecher Christoph Matznetter noch ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon entscheiden über den Termin der Veröffentlichung der ÖGB-Bilanz. Das stellt der ÖGB zu den in einer Amon-Pressekonferenz vorgebrachten Anschuldigungen fest.

Werner Amon nimmt im beginnenden Intensivwahlkampf offenbar ganz bewusst die Verunsicherung der ÖGB-Beschäftigten in Kauf, um sich für die Nationalratswahl zu profilieren. Das sei ein absolut schändliches Verhalten auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
zurück