Nationaler Aktionsplan für Donauschifffahrt bringt Investitionen von 470 Mio. Euro  

erstellt am
11. 09. 06

Informations- und Schulungszentrum für Donauschifffahrt in Enns in Planung
Wien (bmvit/sts) - Ein starkes Plädoyer für die Binnenschifffahrt richtete Verkehrsstaatssekretär Mag. Helmut Kukacka an die Besucher des Wasserstraßenevents in Enns am 08.09. Momentan würden etwa nur 10-15 Prozent der Kapazitäten der Wasserstraße Donau genutzt, weswegen Kukacka auch das Ziel vorgibt, "Bis 2015 sollen 1 Million LKW-Ladungen mehr auf der Wasserstraße transportiert werden. Das Transportvolumen soll von derzeit zwölf auf 25 - 30 Millionen Tonnen pro Jahr erhöht werden". Der Verkehrsstaatssekretär erklärt in Anwesenheit seines Bayrischen Amtskollegens Staatsminister Erwin Huber, dass die Binnenschifffahrt, nicht nur die umweltfreundlichste Transportvariante ist, sondern auch in der Kostennutzenanalyse unschlagbar ist. Die Bundesregierung hat darum einen Nationalen Aktionsplan Donauschifffahrt (NAP) erstellt der auch ein Investitionsvolumen von 470 Millionen Euro vorsieht. Der Aktionsplan ermöglicht die Umsetzung bzw. die Inangriffnahme mehrerer Projekte, wie die Inbetriebnahme des Binnenschifffahrtsinformationssystems "Donau River Information Services" (DoRIS), eine Neukonzeption der neun Schleusenrevisionen, ein Projekt zur Minimierung der Pegelstandsschwankungen und Förderung für den Ausbau von Häfen sowie eine Modernisierung der Donauflotte.

Der Hafen Enns spielt für die Donauschifffahrt eine wichtige Rolle. Darum sieht der NAP auch vor in Enns ein dauerhaftes "Informations- und Schulungszentrum zur Vermittlung von Wissen über die Donauschifffahrt" einzurichten. "Enns als trimodaler Logistikstandort, wo Schienen-, Straßen- und Wasserwege zusammenkommen, ist ideal geeignet für das Informations- und Schulungszentrum", so Kukacka. Das in Planung befindliche Informationszentrum soll die Potenziale der Donauschifffahrt aufzeigen und Interesse wecken. Einen Teil der Finanzierung wird der Bund über den NAP übernehmen, den Rest soll ein privater Trägerverein, der sich ausschließlich dem Schulungszentrum widmet, besorgen.

"Wenn man bedenkt, dass ein Schubverband (darunter versteht man ein Motorschiff, das bis zu vier Güterschiffe schiebt), bis zu 150 Lastkraftwagen beziehungsweise eine LKW Kolonne mit einer Länge von cirka 10 km ersetzt, so zeigt dieser Vergleich zumindest das gewaltige Potenzial der Schifffahrt", sagt Kukacka und erklärt weiters: "Dieses Potenzial muss schrittweise gehoben und genützt werden. Den Weg zu optimalen Rahmenbedingungen, eine adäquate Wasserstraßeninfrastruktur, trimodalen Häfen, modernen Schiffsflotten, neuesten Informationstechnologien und flexiblen Transportservices auf der Donau werden wir jedenfalls konsequent fortsetzen", schloss Kukacka.
 
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