Attraktiver Dienst im Heer  

erstellt am
07. 09. 06

 Schüssel und Platter präsentieren Grundwehrdienerpaket
Pulsmesser, Vorteilscard, Trainingsanzug, Turnschuhe
Wien (bmlv) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Verteidigungsminister Günther Platter präsentierten am 06.09. das "Grundwehrdiener-Paket Neu". Bundeskanzler Schüssel meinte dazu: "Die Reform ist gut auf Schiene, die Grundwehrdiener profitieren von einem attraktiven Dienst im Heer." "Mit diesem Paket geben wir den Grundwehrdienern die Startbasis für eine gesundheitsbewusste Lebensweise", so Verteidigungsminister Platter.

In Zukunft wird es eine Attraktivitätssteigerung des Grundwehrdienstes durch eine verstärkte Beratung der Grundwehrdiener für die Zeit nach dem Grundwehrdienst und einer geistigen Weiterbildung im sicherheitspolitischen Bereich geben. Ebenso sollte bereits bei der Stellung zum Grundwehrdienst auf die zeitlichen Einberufungswünsche der künftigen Grundwehrdiener noch mehr eingegangen werden.

Eine besondere Säule für die Attraktivierung des Grundwehrdienstes stellt aber der Sport dar. Über 3.500 Trainer und Lehrwarte tragen zur Information und körperlichen Ertüchtigung der Grundwehrdiener bei. Es wird hinkünftig den Rekruten ein eigenes Sportpaket zur Verfügung gestellt, das aus einer Pulsuhr, einem modernen Trainingsanzug mit Laufhose und Sportschuhen besteht und nach dem Abrüsten behalten werden darf.

Bundeskanzler Schüssel sprach sich als Sportminister für die Wichtigkeit des Sports aus. Besonders betonte der Kanzler, dass das Bundesheer als Spitzensportförderer eine wichtige Rolle hat. Das Bundesheer hat in den letzten Jahrzehnten 21 Olympiasieger, 40 Weltmeister und über 300 Europameister und Militärweltmeister hervorgebracht.

 

Gaal: Vereinnahmung des Bundesheeres durch die ÖVP unerträglich
Bundesheer und Reformkommission müssen aus Parteipolitik gehalten werden
Wien (sk) - "Die Machtpolitik der ÖVP ist unerträglich. Da werden das Bundesheer und die überparteiliche Reformkommission für den Wahlkampf missbraucht. Ich fordere Minister Platter auf, die parteipolitische Vereinnahmung des Österreichischen Heeres durch die ÖVP sofort zu beenden", so SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal am 06.09. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst zur Veranstaltung von Minister Platter und Kanzler Schüssel in der Rossauer Kaserne.
Die Reformkommission habe gute und vor allem überparteiliche Arbeit geleistet, die Ergebnisse nun in den Wahlkampf zu ziehen und als ÖVP-Erfolge zu verkaufen, sei typisch für die Machtpolitik der ÖVP und ein schwerer Missbrauch, so die Kritik Gaals. Auch hier werden Versprechen, die in der Kommission gegeben wurden - nämlich das Heraushalten der Kommission aus der Parteipolitik - gebrochen. Allerdings sieht der SPÖ-Wehrsprecher auch wenig Chancen für die Umsetzung der Ergebnisse der Reformkommission: "Die sicherheitspolitisch unnötigen Ausgaben für den Eurofighter in Milliardenhöhe verbrauchen so viel Geld, dass die nötigen Gelder für die Umsetzung der Ziele und Ideen der Reformkommission nicht vorhanden sein werden", erklärte Gaal abschließend.

 

Fauland: Fragwürdiges Grundwehrdienerpaket der ÖVP
PR-Aktion parteipolitisch motiviert
Wien (bzö) - Das von BK Schüssel und Verteidigungsminister Platter präsentierte Grundwehr- dienerpaket - Soldaten können künftig nach Ableisten des Wehrdienstes eine BH-Sporttasche, eine Pulsuhr, einen Sportanzug und Turnschuhe mitnehmen - sei im Rahmen des Wahlkampfs politisch motiviert. Eine parteipolitische Vereinnahmung des Bundesheeres durch die ÖVP sei zur Zeit nicht zu übersehen, sagte der Wehrsprecher des Freiheitlichen Parlamentsklub-BZÖ Markus Fauland.

Fauland, selbst Offizier im Österreichischen Bundesheer, wies darauf hin, dass Sport beim Österreichischen Bundesheer schon seit jeher einen hohen Stellenwert und eine lange Tradition habe. "Auf den Dienstplänen sind Sporteinheiten sowohl für Rekruten wie auch für Kader laufend vorgesehen."

Fauland sprach von einer reinen Wahlkampfmaßnahme seitens der ÖVP: "Der Glaube, mit der Verteilung von Geschenken in Form von Sporttaschen, Sportschuhen oder ähnlichem, mehr junge Bürger für das Österreichische Bundesheer begeistern zu können, gehe an der Realität vollkommen vorbei. Für eine Attraktivierung des Bundesheeres bedarf es mehr als "Wahlzuckerl".

Verwundert zeigte sich der BZÖ-Wehrsprecher ob der Tatsache, dass der neue Kampfanzug, damals unter Verteidigungsminister Scheibner eingeführt, noch nicht an alle Truppenteile ergangen ist, obwohl unserem Verteidigungsminister Platter das Wohl unserer Soldaten doch so am Herzen liegt.

"Anstelle von Wahlzuckerln sollte man sich eher Gedanken um die Zukunft der Sicherheit unserer Heimat machen. Seit der Kürzung der Wehrdienstzeit auf 6 Monate ist eine vernünftige Ausbildung von Wehrpflichtigen so und so nicht mehr verantwortbar. Die Aufgaben aber, welche heute an ein funktionierendes Heer gestellt werden, bedürfen zur auftragsgemäßen Lösung gut ausgebildeten Experten. Daher fordert das BZÖ die Umstellung auf ein Freiwilligenheer und die Aussetzung der Wehrpflicht", so Fauland abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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