Plassnik: " Wollen volle Klarheit über tragischen Vorfall haben"  

erstellt am
15. 09. 06

Österreich erwartet noch offizielle Reaktion und UN-Bericht zur Bombardierung des UNO-Beobachtungspostens im Südlibanon
Wien (bmaa) - "Ich setze mich laufend für eine restlose Aufklärung der Umstände ein, die zum tragischen Tod des Major Hans-Peter Lang geführt haben - und zwar sowohl gegenüber Israel als auch im Rahmen der UNO. Meine israelische Kollegin Tzipi Livni sagte mir persönlich bereits am Tag nach diesem schrecklichen Vorfall Ende Juni eine entsprechende Untersuchung über die Bombardierung des UNO-Beobachtungspostens in Khiam zu. Ich begrüße es daher, dass die israelische Regierung diese Untersuchung auch endlich durchgeführt hat", sagte Außenministerin Ursula Plassnik.

Bei einem ausführlichen technischen Briefing gestern in Tel Aviv hat die israelische Armee ihre Verantwortung für die Bombardierung des UN-Beobachterpostens in Khiam Ende Juli übernommen. Das Bombardement des gut gekennzeichneten Stützpunktes, bei dem auch der österreichische UNO-Beobachter Major Hans-Peter Lang ums Leben gekommen ist, sei nicht absichtlich, sondern aufgrund eines operationellen Fehlers - hervorgerufen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände - erfolgt. Soweit die Darstellung durch die israelische Armee gegenüber den Botschaften und Militärattachés der betroffenen Staaten.

"Ich habe diese Woche mit Außenministerin Livni persönlich gesprochen. Sie hat in diesem Telefonat das tiefe Bedauern der israelischen Regierung zum Ausdruck gebracht und sich für diesen tragischen Vorfall entschuldigt", unterstrich Plassnik.

Die Außenministerin betonte, dass derzeit noch nicht klar sei, ob die Untersuchung durch die israelische Armee auch tatsächlich Aufschluss geben wird, über den Verlauf und die Ursache der Vorgänge, die zum Tod von Major Lang geführt haben. "Wir werden die Untersuchungsergebnisse sehr genau prüfen. Bevor wir uns ein vollständiges Bild machen können, warten wir auch auf den Bericht der UNO-Untersuchungskommission. Wir wollen volle Klarheit über diesen tragischen Vorfall haben", sagte Plassnik.

Eine eigens eingesetzte UN-Untersuchungskommission hat den Angriff auf den UN-Stützpunkt ebenfalls untersucht und arbeitet derzeit an ihrem Bericht. Dieser Bericht sollte in den nächsten Wochen vorliegen.
 
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