Exoten im Wohnzimmer: Was ist in Österreich erlaubt?  

erstellt am
22. 09. 06

WWF und Lebensministerium informieren über Artenschutz und Heimtierhaltung
Wien (wwf) - Papageien, Schildkröten, Echsen und seltene Fische oder lebende Korallen erfreuen sich als exotische Hausgenossen zunehmender Beliebtheit. Ihre faszinierende Erscheinung ist vielen dieser Tierarten jedoch zum Verhängnis geworden. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) regelt den internationalen Handel von mehr als 30.000 Tier- und Pflanzenarten, um sie vor weiterer Ausbeutung und Übernutzung zu schützen. Gesetzliche Auflagen und strenge Kontrollen sollen sicherstellen, dass nur Lebewesen in den Handel kommen, die aus Nachzuchten stammen oder bei denen die Natur nicht gefährdet wird. Doch die gesetzlichen Bestimmungen sind kompliziert. Dabei schützt Unwissenheit nicht vor Strafe. Die Informationskampagne von WWF und Lebensministerium sagt, was man beim Kauf von exotischen Arten beachten muss.

Sie sind schön, exotisch und sie sind begehrt - als Heimtiere und Hausgenossen. Das prächtige Gefieder und ihre Intelligenz macht die Papageien zu geschätzten Mitbewohnern. Fremdartige Reptilien bedeuten den ganzen Stolz vieler begeisterter Züchter. Der Heimtierhandel mit diesen faszinierenden Arten boomt. Doch die wachsende Nachfrage kann eine massive Gefährdung der seltenen Tiere bedeuten. Die leuchtend blauen Spix-Aras sind in freier Wildbahn bereits verschwunden. Auch der beliebte Gelbwangen-Kakadu ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Viele Reptilienarten teilen leider dasselbe Schicksal. Die Hauptursachen für den dramatischen Rückgang dieser Arten sind die Zerstörung ihrer Lebensräume und dass zu viele wilde Tiere gefangen werden, die dann in Käfigen oder Terrarien landen.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) schützt bedrohte Arten vor der Ausrottung. Für mehr als 30.000 Tier- und Pflanzenarten ist der Handel international geregelt und kann nötigenfalls auch verboten werden. "Vielen Menschen, die exotische Heimtiere halten, ist oft gar nicht bewusst, wie gefährdet ihre Lieblinge sind. Noch weniger bekannt ist, welche Arten geschützt sind und welche gesetzlichen Auflagen für deren Kauf, Haltung und Zucht vorgeschrieben sind. Es ist daher dringend notwendig, sich vor dem Kauf von exotischen Arten genau zu informieren, welche gesetzlichen Bestimmungen es zu beachten gilt, um die Arten zu schützen", so Jutta Jahrl, Artenschutzexpertin des WWF.

Die Informationskampagne des WWF und des Lebensministerium hilft bei dieser Aufklärung. Informationsmaterialien stehen beim WWF gratis zur Verfügung. Vor allem aber werden im Herbst 2006 kostenlose Vorträge für Terrarienvereine und Papageienhalter über Heimtierhaltung und Artenschutz angeboten. Sie sollen dem Schutz der exotischen Arten vor Übernutzung und illegaler Haltung dienen, aber auch Papageienfreunde, Terrarianer und Aquarianer davor bewahren, sich ohne ihr Wissen strafbar zu machen. Unterstützt wird das Vorhaben von namhaften Verbänden wie der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie, dem Österreichischen Verband für Vivaristik und Ökologie und der Arge Papageienschutz.

Informationen: http://www.wwf.at/cites
 
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