Ein ÖV-Ticket Österreich  

erstellt am
21. 09. 06

Mit einem Ticket ganz Österreich erfahren – Bundesweite Nahverkehrsgesellschaft soll koordinieren
Wien (bmvit/sts) - Zwei Tage vor dem europaweiten autofreien Tag stellte Verkehrsstaats- sekretär Helmut Kukacka ein Konzept für ein gesamt österreichisches ÖV-Ticket vor, das in allen öffentlichen Verkehrsmitteln im gesamten Bundesgebiet gelten solle. "Wer vom Wiener Stephansplatz mit der U3 zum Westbahnhof fährt, von dort weiter mit dem Zug nach Linz und schließlich vom Linzer Hauptbahnhof mit der Straßenbahn auf den Hauptplatz, soll künftig nicht mehr drei Fahrkarten lösen müssen, sondern mit diesem "Österreich-Ticket" auskommen", erklärt Kukacka die Idee des ÖV-Tickets. Zur Realisierung werden alle Beteiligten ins Boot geholt werden und eine bundesweite Nahverkehrsgesellschaft geschaffen. Der Verkehrsstaatssekretär betont aber, dass die Nahverkehrskompetenz bei den Ländern und Kommunen bleiben solle, auf Bundesebene soll primär die Länder- und Verkehrsbünde übergreifende Koordination erfolgen.

Momentan seien das BMVIT, das BMF und das BMSG (Schüler- und Lehrlingsfreifahrten) seiten des Bundes mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betraut. Weitere Akteure seien die 9 Landesregierungen (Verkehrsdiensteverträge), die 7 Verkehrsverbundsorganisationsgesellschaften der Länder, der Städte- und der Gemeindebund und die Verkehrsunternehmen. "Diese Vielfalt verlangt nach einer Koordinationsstelle die mit einer entsprechenden Problemlösungs- und Entscheidungskompetenz ausgestattet ist.", so Kukacka. Die Aufgaben dieser bundesweiten Nahverkehrsgesellschaft wären die Koordination und Realisierung eines österreichweiten Taktfahrplanes, die Erarbeitung eines abgestimmten Rahmenplans für den Infrastrukturausbau des ÖPNV, und die Entwicklung österreichweiter Nahverkehrsprodukte wie dem "Österreich-Ticket". Über die konkrete organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der Gesellschaft werden gleich zu Beginn der kommenden Legislaturperiode mit allen entsprechenden ÖPNV-Partnern Gespräche geführt.

Mit dem Konzept des ÖV-Tickets will Kukacka den Öffentlichen Verkehr attraktivieren und somit die Fahrgastzahlen erhöhen. Es würde auch die Barrieren für Gelegenheitsnutzer von Öffentlichen Verkehrsmitteln abbauen. Das Ticket soll den der für den jeweiligen Nutzer günstigste Preis kosten und dabei soll auch etwaige individuelle Ermäßigungen (z.B. ÖBB-Vorteilscard) berücksichtigt werden. Bis spätestens Sommerfahrplan 2010 soll das Ticket im Verkehr sein.
 
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