Kursverluste bei Aktien- und Rentenfonds  

erstellt am
21. 09. 06

Performance der Immobilienfonds dagegen im ersten Halbjahr 2006 positiv – Entwicklung der inländischen Investmentfonds
Wien (oenb) - Das veranlagte Kapital verringerte sich im 2. Quartal 2006 um 4,35 Mrd Euro auf 134,55 Mrd Euro. Diese Abnahme resultierte aus Kursverlusten von 4,44 Mrd Euro während der Nettokapitalzufluss (Käufe abzüglich Verkäufe und Ausschüttungen) der Anleger mit 0,09 Mrd Euro nur sehr gering ausfiel.

Im ersten Halbjahr 2006 ergab sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller Fonds von minus 1,4%. Aktienfonds verzeichneten eine negative Entwicklung von 0,8%. Den Rentenfonds bescherten steigende Zinsen und der fallende USD Kursverluste von 1,8%. Immobilienfonds waren mit einem Plus von 2,3% die performencestärkste Veranlagungskategorie. Die Fondskategorie „Alternative Fonds“ wies insgesamt einen Kursgewinn von 0,6% auf.

Im zweiten Quartal 2006 erhöhten die 27 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften ihre Angebotspalette um 34 Publikumsfonds und 8 Spezialfonds (die ausschließlich von institutionellen Investoren gezeichnet werden können). Mit insgesamt 2.168 aufgelegten Investmentfonds verwalteten sie per Ende Juni 2006 einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 159,53 Mrd Euro.

Das von Publikum und institutionellen Investoren in inländischen Investmentfonds investierte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) verringerte sich im 2. Quartal um 4,35 Mrd Euro bzw. 3,1% auf 134,55 Mrd Euro. Verantwortlich dafür waren massive Kursverluste der Aktienfonds, aber auch Rentenfonds zeigten überwiegend negative Ergebnisse. Insgesamt zeigten die Investmentfonds im 2. Quartal Kursverluste von 4,44 Mrd Euro, während der Nettokapitalzufluss (Käufe abzüglich Verkäufe und Ausschüttungen) der Anleger mit 0,09 Mrd Euro nur sehr gering ausfiel.

Durch die positive Aktienkursentwicklung des 1. Quartals 2006 kompensierten sich die starken Kursverluste des 2. Quartals teilweise, sodass sich von Anfang Jänner bis Ende Juni nur ein Minus in der Höhe von 2,23 Mrd Euro ergab. Der Nettokapitalzufluss betrug seit Jahresbeginn 3,82 Mrd Euro. In Summe ergab sich damit im ersten Halbjahr ein Anstieg des veranlagten Kapitals von 1,59 Mrd Euro bzw. 1,2%.

Von Anfang Jänner bis Ende Juni 2006 ergab sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von minus 1,4%. Dabei verzeichneten Aktienfonds eine negative Entwicklung von 0,8% und Mischfonds ein Minus von 1,6%. Den Rentenfonds bescherten steigende Zinsen und der fallende USD sogar Kursverluste von 1,8%. Immobilienfonds waren mit +2,3% die am besten performende Veranlagungskategorie im ersten Halbjahr 2006. Die Fondskategorie „Alternative Fonds“ wies insgesamt einen Kursgewinn von 0,6% auf. Geldmarktfonds erzielten Gewinne von 1,0%.

Der Vermögensbestand reduzierte sich im zweiten Quartal um 5,08 Mrd Euro. Über 60% der Gesamtabnahme entfielen auf ausländische Aktien und Beteiligungspapiere (-3,16 Mrd Euro bzw. -12,6%), gefolgt von inländischen Rentenwerten mit -1,26 Mrd Euro bzw. -6,4%. Ausländische Rentenwerte erhöhten sich geringfügig.

Die Abnahme der österreichischen Aktien in den Portfolios der Investmentfonds war gegenüber den ausländischen Aktien und Beteiligungspapieren mit -6,0% (-0,20 Mrd Euro) nur halb so hoch. Unter Einbeziehung der negativen Performance des österreichischen Aktienmarktes im zweiten Quartal 2006 von -9,5% wurden demnach sogar österreichische Papiere aufgestockt.

Mit einem Anteil von 65,2% (87,78 Mrd Euro) wird die Struktur des veranlagten Kapitals verstärkt von Rentenwerten dominiert, gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 18,6% (25,02 Mrd Euro), den Investmentzertifikaten mit 8,6% (11,51 Mrd Euro) und den sonstigen Vermögensanlagen mit 6,9% (9,30 Mrd Euro). Immobilienfonds zeigten per Ende Juni 2006 bereits ein Volumen von 1,39 Mrd Euro, jedoch wurden bisher nur rund zwei Drittel des Veranlagungsvolumens (0,93 Mrd Euro) in Immobilien- und Sachanlagen veranlagt. Der Anteil am Gesamtvolumen betrug 0,7%.

Per Ende Juni 2006 waren in den übrigen Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 67,17 Mrd Euro (49,9%), in Ländern der übrigen Welt 36,57 Mrd Euro (27,2%) und im Inland 30,81 Mrd Euro (22,9%) veranlagt. Nur 2 % des Vermögensbestandes waren direkt in österreichische Aktien und Beteiligungspapiere investiert.
 
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