Medizinische Versorgung im Südburgenland  

erstellt am
20. 09. 06

Weiterer Ausbau und Verbesserung – LH Niessl: "Erfolgreiche Gesundheitspolitik vergangener Jahre soll weiter fortgesetzt werden"
Eisenstadt (blms) - Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) und welche Konsequenzen damit für das Burgenland verbunden sind, war am 19.09. Thema einer Pressekonferenz von Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrat Dr. Peter Rezar und Univ. Prof. Dr. Norbert Pateisky, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Der ÖSG wurde am 28. Juni 2006 von der Bundesgesundheitskommission beschlossen und ist mit diesem Tag in Kraft getreten. In einer 15a-Vereinbarung hat sich das Burgenland verpflichtet, den ÖSG umzusetzen. Im burgenländischen Landtag wurde diese Vereinbarung mit breiter Mehrheit beschlossen.

Der Planungsansatz des ÖSG geht von der zu versorgenden Wohnbevölkerung aus und erteilt den Bundesländern den Auftrag, in der jeweiligen Versorgungsregion für eine ausgewogene Versorgung, jedoch unter Einhaltung strikter Qualitätskriterien, zu sorgen. Leistungsangebote, die aufgrund einer geringen Bevölkerungszahl aber auch aufgrund einer seltenen Leistungshäufigkeit nicht in jeder Versorgungsregion angeboten werden können, sind innerhalb der Versorgungszonen sicherzustellen. "Tatsache ist, dass durch diese Neustrukturierung die medizinische Versorgung im Süden des Landes weiter ausgebaut und verbessert wird", so Niessl.

Am Krankenhaus Güssing wird ein neuer Fachschwerpunkt Orthopädie eingerichtet und die Tagesaugenklinik, bei der es eine Kooperation mit der Uni Graz gibt, wird weiter ausgebaut. Damit soll der Spitalsstandort Güssing gesichert werden. Weiters wird ein Fachschwerpunkt HNO am Krankenhaus Oberwart eingerichtet, um so eine weitere Maßnahme zur bedarfsgerechten Erweiterung des medizinischen Leistungsangebotes im Süden des Landes zu setzen. Mit der fixen Stationierung der Christophorus-Flugrettung in Oberwart wurde die notärztliche Versorgung maßgeblich verbessert.

Niessl: "Entscheidungsgrundlage für die Verlagerung der Geburtenstation vom Krankenhaus Güssing in das Krankenhaus Oberwart ist ebenfalls der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG). Es entspricht der Meinung renommierter und international anerkannter Experten, dass der ÖSG auch im Falle der Geburtenstation Güssing umzusetzen ist. Prof. Wolnar, Vorsitzender des Obersten Sanitätsrates, und Prof. Tragl vom KRAGES-Aufsichtsrat befürworten beide die Verlagerung und begrüßen diese Umorganisation." Univ. Prof. Dr. Pateisky weiß, dass "sich gerade bei einer Entbindung mögliche Komplikationen nicht immer vorhersagen lassen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man geübt ist und die Organisation stimmt. Dabei bringt eine geringe Fallzahl, wie es in Güssing der Fall ist, Sicherheitsrisiken mit sich."

Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar ist überzeugt, dass "das neue Modell eine optimale Versorgung im Land garantiert. An allen Standorten wollen wir eine Grundversorgung und Fachschwerpunkte, wie es im ÖSG vorgesehen ist, anbieten". Wie das Krankenhaus Kittsee soll auch das Krankenhaus Güssing weiter aufgewertet und der Standort gesichert werden. Nach der Schließung der Geburtenstation in Kittsee wurde in das Krankenhaus weiter investiert. Der Zubau für eine neue Intensivüberwachungseinheit (IMCU) wurde heuer eröffnet, ein Computertomograph wurde im vergangenen Jahr installiert. Weiters wurden Pläne für ein Rehab-Zentrum, das direkt ans Krankenhaus angeschlossen sein wird, erst vor kurzem präsentiert.
 
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