Verbesserungen für Kleinstunternehmer und Neue Selbstständige dringend notwendig  

erstellt am
19. 09. 06

Deutliche Benachteiligungen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht – Frauen überdurchschnittlich stark betroffen
Wien (prime) - Die Zahl der Kleinstunternehmer und Neuen Selbstständigen ist besonders unter Frauen seit Jahren stark steigend. Jüngsten Erhebungen zufolge stellen in Wien die 41.000 Ein-Mann- oder Eine-Frau-Betriebe mehr als die Hälfte aller Unternehmen dar. Benachteiligungen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht, unregelmäßige Arbeitszeiten und oftmals stark schwankendes Einkommen charakterisieren das Umfeld dieser Bevölkerungsgruppe. Der Unternehmer Karl Pisec fordert daher langfristige Konzepte zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Neuen Selbstständigen.

Trotz der stark steigenden Zahl an Kleinstunternehmern und Neuen Selbständigen bleiben das rechtliche Umfeld und die Arbeitsbedingungen in Österreich unbefriedigend. Karl Pisec, selbst Unternehmer und Geschäftsführer der Pisec Group, kennt aus eigener beruflicher Erfahrung und aus seiner langjährigen Tätigkeit in der Wirtschaftskammer die Probleme der Neuen Selbstständigen. „Vor allem im Steuer- und Sozialversicherungsrecht ist eine deutliche Schlechterstellung im Vergleich zu unselbstständig Tätigen sichtbar und auf die Besonderheiten der Arbeitsverhältnisse wird keine Rücksicht genommen“, hebt Pisec die Benachteiligungen dieser Gruppe hervor.

„Kleine Firmen und die vielen Ich-AGs bilden das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Trotzdem fehlen konkrete Aussagen, wie diese immer größer und wichtiger werdende Gruppe gestärkt werden kann. Hier muss in den nächsten Jahren eine integrierte, durchdachte Konzeption umgesetzt werden“, so Pisec weiter. Kleinstunternehmer und Neue Selbstständige fühlen sich daher von der Politik im Stich gelassen, zumal sie derzeit auf keine ausreichende parlamentarische Interessensvertretung zählen können.

Als Lösungsansätze führt Pisec die Absetzbarkeit der Kosten von Kinderbetreuungszeiten, die Absetzbarkeit von Arbeitsraum, ein Steueräquivalent zum 13. und 14. Monatsgehalt sowie den Vorsteuerabzug für PKWs an. „Kleinstunternehmer müssen sich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Intransparente und aufwändige Bürokratie, Unklarheiten im Steuer- und Sozialversicherungsrecht bedeuten Zeitverlust, Unsicherheit und unnötige Nervenbelastung“, kritisiert der 39jährige Wiener, der in den USA ein Management-Studium absolvierte.

Unter den rund 298.000 österreichischen Klein- und Mittelunternehmen (KMU) befinden sich rund 269.000 Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern. Dazu kommt noch die stark steigende Zahl der Freien Dienstnehmer und freischaffenden Neuen Selbstständigen. Das klassische Erscheinungsbild der Wirtschaft mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern verliert dadurch zunehmend an Bedeutung. Besonders Frauen sind von dieser Entwicklung überdurchschnittlich stark betroffen. Mehr als die Hälfte der rund 80.000 Wiener Unternehmen sind einer Erhebung zufolge bereits Ein-Personen-Unternehmen. In besonders zukunftsträchtigen Branchen wie etwa Finanzdienstleistung, Werbung oder Unternehmensberatung ist der Prozentsatz noch deutlich höher. „Da ein Ende dieser Tendenz nicht abzusehen ist, wird gerade in Zukunft die Gruppe der Kleinstunternehmer und neuen Selbstständigen zu einem immer wichtiger werdenden volkswirtschaftlichen Faktor“, erklärt Pisec.

Über Karl Pisec
Karl Pisec ist Unternehmer und Geschäftsführer der im Außenhandel tätigen Pisec Group. Weiters ist Pisec seit 1995 Obmann Stv. des Bundesgremiums des Außenhandels und seit 1999 Obmann des Landesgremiums Wien des Außenhandels. Bei den Nationalratswahlen 2006 führt Pisec in Wien einen Vorzugsstimmenwahlkampf. Pisec setzt sich für die im Parlament unterrepräsentierten Kleinstunternehmer, Ein-Personen-Unternehmen, Neue Selbstständige und freie Dienstnehmer ein.
 
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