Theater an der Wien 2007: Mozart, Barock und Moderne  

erstellt am
05. 10. 06

Wien (rk) - Mozart, Barock und die Moderne sind die bestimmenden Schwerpunkte im Programm des Theaters an der Wien 2007, die Intendant Roland Geyer am 05.10. gemeinsam mit Vereinigte Bühnen-Generaldirektor Franz Häußler und Maestro Fabio Luisi, der mit den Wiener Symphonikern das musikalische Profil des Hauses mitbestimmt, vorstellte. Geyer verwies auf die erfolge das Jahres 2006, in dem das Theater an der Wien mit dem Mozartjahr einen idealen Start in seine Ära hatte und 95 bis 96 Prozent Auslastung bei den Opernproduktionen erreichte. Mozart bleibt auch in Zukunft einer der Schwerpunkte im Spielplan, 2007 mit der Wiederaufnahme von "Idomeneo" mit Michael Schade in der Titelrolle, "Le nozze di Figaro" und "La finta semplice",. Haydns "Orlando paladino" mit Nikolaus Harnoncourt am Pult schlägt die Brücke zum Barock, das mit einer konzertanten Aufführung von "L'Orfeo" von Monteverdi und Händels "Giulio Cesare" sowie der Uraufführung einer Choreografie von John Neumeier zu Bachs Weihnachts-Oratorium im Spielplan präsent ist. Amerikanische Oper zu gesellschaftskritischen Themen bietet das Theater an der Wien mit "Dead Man Walking" und "A Streetcar named Desire". Ein Gastspiel des Marinsky Theaters mit "Der Spieler" und "Eugen Onegin", die Produktion "Der Seelen wunderliches Bergwerk" mit Tobias Moretti und ein konturiertes Konzertangebot komplettieren das Programm 2007.

Das ideale Opernhaus für Mozart
An oberster Stelle steht die Mozartpflege, die über das Mozartjahr hinaus ein wichtiger Auftrag und Anliegen der "Oper an der Wien" bleibt. Die Trias der Da-Ponte-Opern wird mit "Le nozze di Figaro", interpretiert vom Radio-Symphonieorchester Wien unter der musikalischen Leitung von Michael Schønwandt, im Jahr 2007 ergänzt. Die "Commedia per musica" wird vom jungen Regisseur und Intendanten der Könglichen Oper Kopenhagen, Kasper Bech Holten, inszeniert.

Mit "La finta semplice" (Die vorgetäuschte Einfalt) wird der Mozart-Schwerpunkt im Sommer 2007 vervollständigt. Das selten gespielte Werk des zwölfjährigen Mozart und sein erster Beitrag zur italienischen opera buffa wird musikalisch unter der Leitung von Fabio Luisi mit den Wiener Symphonikern umgesetzt. Mit der Inszenierung wurde der französische Jungstar Laurent Pelly betraut. Als Rosina wird die großartige Diana Damrau zu hören sein.

Michael Schade übernimmt im Jänner 2007 die Titelrolle im "Idomeneo". Zusammen mit dieser Wiederaufnahme (Dirigent: Bertrand de Billy) wird sich das Theater an der Wien erneut als "Mozarthaus" positionieren.

Haydns "Orlando paladino" mit Nikolaus Harnoncourt
Nikolaus Harnoncourt wird mit seiner Interpretation von Haydns "Orlando paladino" höchste künstlerische Maßstäbe setzen. Keith Warner wird die Regie übernehmen. Es spielt der Concentus Musicus Wien der "Mozart-Tenor" Kurt Streit ist in der Titelpartie zu hören.

Barockoper im Theater an der Wien
Im Geist des 18. Jahrhunderts erbaut, soll das Theater an der Wien auch zur fixen Adresse für die Freunde der Barockoper werden. Gestartet wird diese Schiene im Jahr 2007 mit jenem Werk, das genau 400 Jahre zuvor die Geburtsstunde der Oper im heutigen Sinn eingeleitet hat: "L'Orfeo" von Claudio Monteverdi in einer konzertanten Aufführung mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter René Jacobs. Mit dem Freiburger Barockorchester wird der Alte-Musik-Spezialist René Jacobs Händels "Giulio Cesare" zur Aufführung bringen. Die für ihre außergewöhnliche, sinnliche Stimme bekannte Altistin Marijana Mijanovic wird die Partie des Giulio Cesare übernehmen. Inszeniert wird dieses "barocke" Highlight vom international renommierten Regisseur Christof Loy.

Als drittes "Barock-Element" wird das Theater an der Wien eine Uraufführung aus dem Tanzbereich präsentieren: John Neumeier wird erstmals Bachs Weihnachts-Oratorium für das Hamburg Ballett choreographieren; es musizieren die Wiener Symphoniker unter der musikalischen Leitung von Alessandro de Marchi. Als Evangelist wurde der herausragende Tenor Christoph Prégardien gewonnen.

Amerikanische Oper zu gesellschaftskritischen Themen
Der dritte Schwerpunkt gilt der zeitgenössischen amerikanischen Oper mit explizit gesellschaftskritischem Anliegen. Das Theater an der Wien präsentiert die österreichische Erstaufführung von "A Streetcar Named Desire" und "Dead Man Walking" unter der musikalischen Verantwortung der Dirigentin Sian Edwards. "A Streetcar Named Desire" von André Previn, nach dem gleichnamigen Stück von Tennessee Williams, thematisiert die brutale Gewalt in der Gesellschaft und ihre Auswirkungen. Dead Man Walking von Jake Heggie beschäftigt sich mit der Todesstrafe und wirft Fragen nach dem Umgang mit Schuld, Rache und Vergebung auf. Die auf den realen Erlebnissen der katholischen Ordensfrau Helen Prejean basierende Oper wird von Nikolaus Lehnhoff inszeniert.

Gastspiel aus St. Petersburg
Sergej Prokofjew zählt zu den Klassikern der Moderne. Bedeutsam war auch sein Wirken als Filmmusik-Komponist. Die Oper "Der Spieler" kommt in einer exemplarischen Aufführung durch das Mariinsky Theaters St. Petersburg unter Valery Gergiev ins Theater an der Wien. Als zweite Produktion zeigt das renommierte russische Ensemble Tschaikowskys "Eugen Onegin".

Zu jeder Opern-Premiere werden Einführungsmatineen bzw. Soireen angeboten (siehe Termine im Jahresprogramm-Buch). Detailinformationen und Programm werden zeitgerecht im Theatermagazin und auf der Website www.theater-wien.at/ veröffentlicht.

Eine Zeitreise aus Sprache und Musik mit Tobias Moretti
Unter dem Titel Der Seelen wunderliches Bergwerk bereichern Tobias Moretti und das Kammerorchester moderntimes das Musiktheaterprogramm mit einer szenischen Collage aus Poesie, Prosa und Musik. Das Leitmotiv ist die kurze Kalendergeschichte Unverhofftes Wiedersehen von Johann Peter Hebel, die ein Bergwerksunglück im schwedischen Falun als Symbol für die gesellschaftlichen und geistigen Umwälzungen des frühen 19. Jahrhunderts aufgreift.

Das Kabinetttheater in der Hölle
Das neue Opernhaus soll auch jenseits der großen szenischen Aufführungen viele Attraktionen bieten und zwar nicht nur im Theatersaal. So gestaltet Christopher Widauer im großen Pausenraum, der "Hölle", eine maßgeschneiderte Serie mit seinem Figurentheater.

Konzerte 2007
Die Konzertsaison im Theater an der Wien wird mit dem institutionalisierten Inaugurationskonzert am 7. Jänner eröffnet. Es spielen die Wiener Symphoniker unter dem Dirigat von Sir André Previn. Solistin ist die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter, die das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven an seinem wird von Pianist Andràs Schiff weitergeführt, der 2007 seinen auf zwei Jahre angelegten Beethoven-Zyklus mit der integralen Aufführung der Klaviersonaten beginnt.

Der barocke Schwerpunkt im Theater an der Wien wird von zwei konzertanten Aufführungen begleitet: auf dem Programm stehen Joseph Haydns "Il ritorno di Tobia" mit der Wiener Akademie unter Martin Haselböck und "Montezuma" von Antonio Vivaldi mit Il Complesso Barocco unter der Leitung von Alan Curtis.

Unter dem Titel Die acht Jahreszeiten werden Vivaldis "Le quattro stagioni", Astor Piazzollas "Cuatro estaciones portenas" gegenübergestellt. Andrea Jonasson rezitiert dazu Texte der zwei Komponisten und Tango-Gedichte.

Kammermusik vom Feinsten wird vom Bläserensemble Sabine Meyer präsentiert und Rudolf Buchbinder musiziert Schubert-Trios mit Rainer Küchl & Franz Bartolomey. Ein Liederabend mit dem Countertenor Bejun Mehta und ein Konzert unter dem Motto Ein Sommernachstraum mit Angelika Kirchschlager und dem Kammerorchester Basel unter Paul McCreesh runden das vielfältige und hochkarätige besetzte Konzertprogramm 2007 ab.

Die Abonnements 2007
Das Theater an der Wien ist sehr bemüht, ein reichhaltiges Angebot für seine AbonnentInnen zusammenzustellen.

Angeboten werden vielfältige Kombinationen und für jeden Geschmack das passende Paket: vom Premieren-Abo über das spezielle Wochentags-Abo sowie Misch- bis hin zu Themen-Abos mit den Schwerpunkten Barock-Oper, Musiktheater des 20. Jahrhunderts und dem Haus verbundene Komponisten wie Mozart, Beethoven und Schubert. Zur Auswahl stehen 21 Abonnements in bis zu sieben Preiskategorien!

Für Interessenten, die sich gleichermaßen für Oper, Ballett und Konzert begeistern - dem Misch- oder Musik & Theater-Abo sind diese bestens beraten. Falls Termine und auch Werkauswahl selbst bestimmt werden möchten, dann ist dies beim Wahl-Abo Sechs aus Neun möglich. Die Abos bieten neben einer Ersparnis von rund 30 Prozent eine Reihe weiterer Vergünstigungen.

Der Kartenverkauf
Am 5. Oktober startet der Abonnementverkauf 2007. Ab dem 30. Oktober 2006 beginnt der freie Kartenverkauf an den Vorverkaufsstellen (Tageskassa Theater an der Wien, Wien-Ticket Pavillon) sowie per Telefon und im Internet.

* Tageskassa: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr
* Telefonische Bestellung:
       (+43/1) 588 85 (Montag bis Sonntag, 9.00 bis 19.00 Uhr).

Informationen: http://www.theater-wien.at
 
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