Tanz der Masken aus dem Benin  

erstellt am
12. 10. 06

Wertvolles Geschenk an das Museum für Völkerkunde im Rahmen der Internationalen Konferenz zum Schutz des immateriellen Kulturerbes
Wien (khm) - Im Rahmen einer Internationalen Konferenz zum Stellenwert des immateriellen Kulturerbes im Zeitalter der Globalisierung, die vom 13. bis zum 14. Oktober im Tanzquartier Wien stattfindet, wird auch ein Gèlèdè-Ritual, ein Bühnenritual bzw. ein Tanz der Masken von einer Gruppe aus Benin aufgeführt. Gèlèdè ist eine Kombination aus Oper, Straßentheater, Kabarett und Ritual und findet zu Ehren der "ursprünglichen Mutter" statt. Das grenzüberschreitende Ritual wird seit über einem Jahrhundert in Togo, Benin und Nigeria praktiziert. Dabei treffen Tausende Mitglieder der Yoruba Volksgruppe zusammen, um wichtige Ereignisse wie die Erntefeier oder das Bannen drohender Krankheit oder Dürre zu begehen. Es ist der einzige Maskentanz Afrikas, bei dem Frauen eine zentrale Rolle zukommt. Männer und Frauen in kostbaren Kostümen und aufwändigen Masken, singen und tanzen für Frauen bzw. das weibliche Prinzip. Das farbenprächtige Masken-Ritual ist nach Wien auch in Salzburg, Kärnten und Tirol zu sehen - und trifft dort auf die alpenländische Kulturtradition. Zum Auftakt ihrer Österreich-Tournee schenkt die Gruppe aus dem Benin am Donnerstag, dem 12. Oktober um 17.30 Uhr auf dem Jagdplateau der Neuen Burg (Eingang Heldenplatz) ein lebensgroßes Gèlèdè-Mannequin (Ganzkörpermaske) an das Museum für Völkerkunde. Generaldirektor Dr. Wilfried Seipel wird das wertvolle Gastgeschenk des internationalen Verbands der Gèlèdè in Benin von dessen Präsident Pierre Abioyé Akpona entgegennehmen.

UNESCO-Kommissionspräsident Dr. Hans Marte wird die feierliche Übergabe in Anwesenheit von Mag. Sigrid Gareis, Intendantin des Tanzquartier Wien (TQW), eröffnen.

Hinzuweisen ist auch auf die Ausstellung "Benin. Höfische Kunst aus Westafrika", die vom 9. Mai bis 3. September 2007 im Museum für Völkerkunde zu sehen sein wird. Die Schau ist eine Zusammenarbeit des MVK mit der Kunsthalle Bonn, dem Ethnologischen Museum Berlin und dem Art Institute in Chicago und setzt sich zum Ziel, einen Überblick über die Kunst und Kultur des Königtums Benin in Westafrika (Nigeria) in Geschichte und Gegenwart (14. bis 20. Jahrhundert) zu geben.

Informationen: http://www.khm.at
 
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