"Ungehobener Schatz" Johann Michael Haydn  

erstellt am
23. 10. 06

Haslauer beim weltweit ersten J.M.Haydn-Symposion anlässlich des 200. Todestages des "Salzburger Haydn"
Salzburg (lk) - Als "ungehobenen Schatz" und Stärkung der künstlerischen Identität Salzburgs bezeichnete Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am 20.10. das künstlerische Schaffen Johann Michael Haydns bei der Eröffnung eines Symposions zu Haydns 200. Todestag.

Bei diesem weltweit ersten Michael-Haydn-Kongress überhaupt, zu dem unter dem Titel "Werk und Wirkung" Teilnehmer aus Österreich, den benachbarten Ländern Deutschland, Italien, Tschechien, Slowakei und Kroatien, aber auch aus Israel, den USA und Japan nach Salzburg gekommen sind, befindet sich unter den 20 Referentinnen und Referenten auch eine beachtliche Anzahl junger Forscherinnen und Forscher, die sich dem Thema Michael Haydn angenommen haben und dieses wissenschaftlich bearbeiten und aufbereiten. Zudem biete die Musik Haydns einen nachhaltigen Anknüpfungspunkt für junge Künstlerinnen und Künstler in aller Welt, sagte Haslauer, der für kulturelle Sonderprojekte im Land zuständig ist.

Neben dem Mozartjahr zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart begeht Salzburg heuer auch den 200. Todestag von Johann Michael Haydn, der am 14. September 1737 in Rohrau (Niederösterreich) geboren und am 10. August 1806 in Salzburg gestorben ist, mit einem umfangreichem Festprogramm. Der "Salzburger Haydn" zählt unter Musikkennern zu den großen Komponisten des 18. Jahrhunderts. 43 Jahre lang war er als Konzertmeister, Hoforganist und Lehrer am Kapellhaus im Dienst des Salzburger Fürstenhofs. Er diente den Fürsterzbischöfen Sigismund Graf von Schrattenbach und Hieronymus Graf Colloredo. Michael Haydn - der jüngere Bruder des berühmteren Joseph Haydn - prägte das Musikleben Salzburgs maßgeblich mit und war auch ein Wegbereiter für die Musik Mozarts. Er war nicht nur einer seiner Lehrer, er hat Mozart durch seine kirchliche und weltliche Musik direkt beeinflusst. Zu seinen Schülern zählten auch Carl Maria von Weber und Anton Diabelli.

Die Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft hat das Gedenkjahr zum 200. Todestag des „Salzburger Haydn“ zum Anlass genommen, eine neu konzipierte Ausstellung im Haydn-Museum einzurichten, mit einem Festakt auf die Bedeutung Michael Haydns für Salzburg hinzuweisen, an die 200 Michael-Haydn-Konzerte in Stadt und Land zu initiieren, Editionen wie das Requiem-Fragment und eine CD-Produktion des Singspiels „Die Hochzeit auf der Alm“ herauszugeben sowie schließlich diesen heute beginnenden Michael-Haydn-Kongress zu veranstalten.
 
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