625 Millionen Euro sichern Kärntner Landwirtschaft  

erstellt am
19. 10. 06

In der Förderperiode 2000 - 2006 gab es von der EU, dem Bund und dem Land Kärnten für die Kärntner Landwirtschaft 625 Millionen Euro
Klagenfurt (lpd) - „Mit dem Förderprogramm zur Ländlichen Entwicklung ist es gelungen, die Kärntner Landwirtschaft flächendeckend zu erhalten. Die rund 8,6 Milliarden Schilling (625 Millionen Euro) sind ein klares Bekenntnis zur Erhaltung des ländlichen Raumes und seiner Strukturen“, sagte Agrarreferent LR Josef Martinz am 19.10. nach Vorliegen der Bilanz der abgeschlossenen Förderperiode. „Die Aufrechterhaltung der Produktion und Bewirtschaftung durch die Betriebe in Kärnten war nur durch diese massive Unterstützung von EU, Bund und Land möglich. „Eine Rinderhaltung und ein Milch-Viehbetrieb wären ohne dieses Programm in Kärnten nicht möglich“, berichtet Martinz.

Mit dem Programm „Entwicklung des Ländlichen Raumes“ habe die Kärntner Landwirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert, neue Einkommensquellen erschlossen, wie beispielsweise mit Urlaub am Bauernhof, durch Bauernmärkte, Buschenschenken, die Genussregionen oder der Bauer als Energiewirt. „Ohne die Mittel hätte sich der natürliche Strukturwandel noch deutlicher verstärkt. Die Akzeptanz der Bauern ist überwältigend. Das bedeutet, dass auch die Rahmenbedingungen richtig waren, die Bauern ihre Chancen erkannt und die Herausforderung angenommen haben“, zieht Martinz eine erfreuliche Bilanz. Viele europäische Mitgliedsstaaten würden Geld in Brüssel liegen lassen, weil die Betriebe an den Programmen nicht teilnehmen. So nehmen in Griechenland nur 30 Prozent der Landwirte am Programm teil.

„Unsere Landwirte dürfen jedoch nicht auf Förderempfänger reduziert werden. Sie arbeiten in einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem es ohne öffentliche Gelder nicht mehr möglich ist, zu wirtschaften“, so Martinz. Um Kärntens landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich führen zu können, müssten die niedrigen Produkterlöse durch öffentliche Gelder ausgeglichen werden. „Sonst müsste der Konsument höhere Preise bezahlen, die die tatsächlichen Produktionskosten abdecken“, erinnerte Martinz.

Auch die gesellschaftlichen Anforderungen an die Bewirtschaftung würden ständig steigen: Tier-, Natur- und Umweltschutz müssen eingehalten werden. „Das erfordert ständige Investitionen und Modernisierungen, die über den Produkt-Erlös jedoch nicht zu finanzieren sind“, so Martinz.

Die 625 Millionen Euro wurden von Kärntens Bauern in die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, in Modernisierungen und Bildungsmaßnahmen ebenso eingesetzt, wie in die Infrastruktur-Substanzsicherung und für Straßen und Wege. Sie wurden aber auch für die Leistungsabgeltung für eine umweltgerechte Bewirtschaftung und zur Erhaltung der bergbäuerlichen Strukturen verwendet.

„Kärntens Agrarpolitik hat gute Rahmenbedingungen geschaffen, denn ohne Landesmittel gäbe es kein Geld von Bund und EU. Dieses Programm wurde nun abgeschlossen und ab 1. Jänner 2007 startet bereits die neue Förderperiode“, erklärt Martinz. Die Grundzüge und Maßnahmen stehen bereits fest. Ein wichtiger Prüfstein für die Kärntner Landwirtschaft werden auch die bevorstehenden Budgetverhandlungen sein, so Martinz. Zum Vergleich: Die 625 Millionen Euro für die Kärntner Landwirtschaft in den Jahren 2000 - 2006 entsprechen umgelegt der Summe für 60 Kilometer Autobahnbau. Pro Jahr bedeutet das: 8,5 Kilometer Autobahnbau oder 850.000 Hektar Bewirtschaftung durch Kärntens Bäuerinnen und Bauern.
 
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