Plassnik: "Entwicklung gibt Sicherheit - für uns alle"  

erstellt am
17. 10. 06

Außenministerin zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut
Wien (bmaa) - Über eine Milliarde Menschen weltweit leben nach wie vor in extremer Armut. Jeden Tag sterben bis zu 100.000 Menschen an Hunger oder seinen Folgen, also etwa 69 Menschen pro Minute, davon 11 Kinder.

Gemeinsam mit den Vereinten Nationen setzt sich Österreich für die Beseitigung der weltweiten Armut ein - durch steigende Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit und die Partnerschaft mit Entwicklungsländern in Asien, Afrika, Lateinamerika und Südosteuropa. "Wesentlich für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit ist die Dimension der menschlichen Sicherheit. Denn ein Leben in Würde, frei von Furcht und Not, ist die Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung", unterstrich Außenministerin Plassnik anlässlich des Welttages zur Beseitigung der Armut.

"Arm zu sein bedeutet, ein Leben ohne Sicherheit. Armut heißt Hunger, Krankheiten, Naturkatastrophen oder Gewalt schutzlos ausgeliefert zu sein. Armut nimmt Menschen Chancen - auf ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben, auf Bildung und Gesundheit und auf bessere Zukunftsaussichten für die Kinder. Die Verlierer im Kampf ums tägliche Überleben sind vor allem die schwächsten Glieder einer Gesellschaft - Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderung und diskriminierte Gruppen", so Plassnik, die fortfuhr: "Die Konsequenzen der globalen Ungerechtigkeit betreffen uns alle und sind die größte Herausforderung für die internationale Staatengemeinschaft. Nur wenn es gelingt, die Kluft zwischen Arm und Reich nachhaltig zu verringern und die globale Ressourcenverteilung gerechter zu gestalten, können wir unseren Wohlstand und unsere Sicherheit auch in Zukunft bewahren".

Armut hängt eng zusammen mit Menschenrechtsverletzungen, schlechter Regierungsführung, gewaltsamen Konflikten, Migration und Umweltzerstörung. Die Wahrung der Menschenrechte ist daher eine entscheidende Voraussetzung für mehr Sicherheit und mehr Entwicklung. Österreich folgt mit seiner Entwicklungszusammenarbeit diesem Prinzip. "Wir wollen den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Rechte wahrzunehmen, ihr Leben selbst in die zu Hand nehmen und so die Armut zu überwinden", so Außenministerin Plassnik.

Mehr als ein Drittel der über 700 Programme und Projekte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit fördert Demokratie und Menschenrechte in den Partnerländern. Darüber hinaus engagiert sich Österreich im internationalen "Netzwerk Menschliche Sicherheit", das 1999 aus der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Österreich, Norwegen und Kanada für ein internationales Verbot von Anti-Personenminen hervorgegangen ist. Das Netzwerk setzt vor allem auf Menschenrechtserziehung für Kinder und Jugendliche, um so die Basis für nachhaltige menschliche Sicherheit zu schaffen. Dazu wurde unter anderem ein Handbuch für Menschenrechtsbildung ausgearbeitet, das mittlerweile in 13 Sprachen übersetzt vorliegt.

Unter dem Motto "Entwicklung gibt Sicherheit" will die Österreichische Entwicklungs- zusammenarbeit auch bei den ÖsterreicherInnen mehr Bewusstsein für menschliche Sicherheit schaffen und startet am 17. Oktober in Kooperation mit Printmedien einen Informationsschwerpunkt. Denn ohne Entwicklung gibt es keine Sicherheit - und ohne Sicherheit keine Entwicklung.

Mehr Informationen zum Schwerpunkt: http://www.aussenministerium.at/oeza.
 
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