Rauch-Kallat: Homöopathie in der österreichischen Medizin stärker verankern  

erstellt am
09. 11. 06

Wien (bgf) - "Der heutige Dialog soll dazu beitragen, die Anerkennung der Homöopathie im Rahmen der medizinischen Verfahren in Österreich zu gewährleisten", sagte Gesundheits- und Frauenministerin Maria Rauch-Kallat am 08.11. beim Gesundheitsdialog zum Thema "Wert und Stellenwert der Homöopathie in Medizin und Gesellschaft heute", an dem u.a. Dr. Gerhard Resch, Facharzt für interne Medizin und Dr. Michael Frass, Leiter der Spezialambulanz Homöopathie bei malignen Erkrankungen d. klinischen Abt. f. Onkologie am AKH teilnahmen.

Rauch-Kallat plädierte für die Aufnahme von qualitätsgesicherten homöopathischen Arzneimittelspezialitäten in den Erstattungskodex und damit für die Refundierung der Kosten durch die Sozialversicherungen. "Jede und jeder in Österreich, der Homöopathie in Anspruch nehmen will, soll diese auch bekommen", so die Ministerin.

In Österreich dürfe Homöopathie ausschließlich von ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten ausgeübt werden, wobei zusätzlich eine mehrjährige Spezialausbildung zu absolvieren sei. Dennoch führe Homöopathie nach wie vor zu kontroversiellen Diskussionen mit der Schulmedizin. Der von Rauch-Kallat initiierte Dialog soll den ernsthaften Dialog zwischen Schulmedizin und Homöopathie ankurbeln und vertiefen.

Für Dr. Gerhard Resch ist die wissenschaftliche Arzneimittelprüfung das Um und Auf der Homöopathie. Hier werde am gesunden Menschen geprüft, welche Substanz an welchem Ort und in welcher Weise wirke. Das Heilsystem der Homöopathie beruhe auf dem Grundsatz: des "Similae-Prinzips", wonach Ähnliches durch Ähnliches geheilt werde. Wie diese Methoden in der Intensiv-Medizin angewendet werden können, erläuterte Dr. Michael Frass. Als unbedingte Voraussetzung jeder homöopathischen Anwendung bezeichnete Frass die Kenntnis der konventionellen Medizin. Wie bei jeder Behandlung und Medikation sei das Abschätzen von Nutzen und Risiko von größter Bedeutung, so Frass.

Ebenso an der Diskussion beteiligt waren Allgemeinmediziner/innen, Apotheker/innen und Vertreter/innen der Sozialversicherung. Grundtenor war, dass Homöopathie und deren Behandlungsweisen durchaus effizient und zudem kostengünstig seien. "Die stärkere Verankerung einer qualitätsgesicherten Komplementärmedizin im österreichischen Gesundheitswesen wäre ein Gewinn für die individuelle und ganzheitliche Behandlung der Patientinnen und Patienten", schloss die Gesundheitsministerin.
 
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