ÖW soll Sonderbudget für Fußball-EM bekommen  

erstellt am
20. 11. 06

Ziel sind sechs Millionen Euro vom Bund, sechs Millionen von den Austragungsstädten bzw. Ländern
Wien (bmbwk) - "Die Fußball-Europameisterschaft ist eine optimale Gelegenheit, Österreich als Urlaubsland zu präsentieren. Die Österreich Werbung braucht daher frisches Geld, um diese Möglichkeit nutzen zu können", sagte Tourismusminister Martin Bartenstein am 17.11. bei einer gemeinsamem Pressekonferenz mit der neuen Geschäftsführerin der Österreich Werbung, Petra Stolba, ihrem Vorgänger Arthur Oberascher und dem Spartenobmann für Tourismus in der WKÖ, Hans Schenner, in Wien. Ziel sei es, so Bartenstein, ein Sonderbudget für die Österreich Werbung in der Höhe von zwölf Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, davon sechs Millionen vom Bund und sechs Millionen von den Austragungsstädten bzw. Ländern. Dieser Betrag solle im Sinne einer Aufstockung der Mittel und nicht durch eine Umschichtung zustande kommen. Er gehe davon aus, dass eine neue Bundesregierung dafür in der Budgetplanung Vorsorge treffen werde. Dieses Budget, so Bartenstein, sollte auch in einer etwaigen Koalitionsvereinbarung enthalten sein.

Bartenstein verwies in diesem Zusammenhang auf eine im Auftrag der Wirtschaftskammer und des Fußballbundes im Jahr 2003 erstellte Studie des IHS. Die EURO 2008, so Bartenstein, sollte demnach eine Wertschöpfung in Österreich von insgesamt 383 Millionen Euro, davon 221 Millionen im Tourismus, auslösen. Immerhin sei eine Fußball-Europameisterschaft nach Olympischen Spielen und einer Fußball-Weltmeisterschaft die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt. Laut dem Europäischen Fußballverband (UEFA) haben bei der letzten Europameisterschaft in Portugal insgesamt 7,9 Milliarden Fernsehzuschauer die Spiele verfolgt. Die EURO 2008 sei daher "eine einmalige Chance, auf unser Land aufmerksam zu machen", so Bartenstein.

Internationalisierung als wichtiger Positionierungsschwerpunkt des Tourismus
Zur allgemeinen Situation des Tourismus in Österreich betonte Bartenstein die Notwendigkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und einen Schwerpunkt in Richtung Internationalisierung zu setzen. Österreich sei derzeit in starkem Ausmaß von einem Herkunftsmarkt - nämlich Deutschland - abhängig. Im Jahr 2005 betrug der Anteil deutscher Gäste an den Gesamtnächtigungen 42,8 %, gefolgt von Österreich mit 26,4%. Deutschland ist und wird einer der wichtigsten Märkte bleiben, es gehe aber darum, nicht wie ein Storch nur auf einem Bein zu stehen. So sei etwa die Zahl Nächtigungen der deutschen Gäste in den Jahren 1997 bis 2005 um 2 Millionen zurückgegangen, die Zahl der Nächtigungen von Gästen aus anderen Herkunftsländern, wie Mittel- und Osteuropa, den Niederlanden, England, Italien oder auch Österreich um insgesamt 12 Millionen gestiegen. Die Zahl der Nächtigungen von Gästen aus Russland etwa habe seit 2000 um 50 Prozent zugenommen. Die Österreich Werbung werde es sich daher zur Aufgabe machen müssen, die Internationalisierung des Gästemixes weiter voran zu treiben ohne die traditionellen Herkunftsmärkte zu vernachlässigen, so Bartenstein.

Wechsel der Geschäftsführung:
Im Rahmen der Pressekonferenz dankte Bartenstein dem ehemaligen ÖW-Geschäftsführer Arthur Oberascher für seine hervorragende Arbeit. Er habe für die strategische und operative Neupositionierung der ÖW gesorgt und die ÖW zu einer Speerspitze des österreichischen Tourismus gemacht.

Der neuen Geschäftsführerin, Dr. Petra Stolba, wünschte der Minister alles Gute für diese Position. Sie sei ein Garant für die Kontinuität der erfolgreichen Tätigkeit der Österreich Werbung, aber auch für notwendige Impulse und Innovationen in der österreichischen Tourismuswirtschaft. Dank ihrer großen Erfahrung, unter anderem als Abteilungsleiterin im der Tourismussektion des Wirtschaftsministeriums und als Geschäftsführerin der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, habe sie in den ersten Wochen ihrer neuen Tätigkeit einen sehr guten Start hingelegt.
 
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