LH Durnwalder bei Minister Gentiloni  

erstellt am
22. 11. 06

RAI-Konvention, ladinische Programme und Post
Bozen (lpa) - Die Anpassung der RAI-Konvention, die Ausweitung der Sendezeiten für die ladinischen Programme, die Verbreitung digitaler Fernsehprogramme und nicht zuletzt der Vorschlag der Übernahme der Postverwaltung standen im Mittelpunkt einer Aussprache von Landeshauptmann Luis Durnwalder mit Telekommunikationsminister Paolo Gentiloni am Vormittag des 22.11. in Rom.

Durchwegs positive Nachrichten nahm Landeshauptmann Durnwalder heute vom Treffen mit Minister Gentiloni mit. So habe der Minister ihm gegenüber seine Bereitschaft signalisiert, die Vereinbarung, mit der Staat und Land die Organisation und Finanzierung der Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI in Bozen regeln, zu verlängern und an die neuen Bedürfnisse anzupassen. "Die RAI-Konvention ist vor mittlerweile fast zehn Jahren zum letzten Mal unterzeichnet worden", so Durnwalder. "Aus diesem Grund ist eine Anpassung auch des finanziellen Teils unbedingt notwendig", erklärte der Landeshauptmann nach der Aussprache.

Auch bereits über die neue RAI-Konvention soll eine Ausweitung der ladinischen Programme ins Auge gefasst werden. "Der Minister hat eingesehen, dass dies unbedingt notwendig ist, und zugesagt, dass er dafür Sorge tragen wird, eine solche Ausweitung zu ermöglichen", so Durnwalder. Eine Zusage gab's auch in Sachen Organisation der ladinischen RAI-Redaktion in Bozen, die derzeit noch der italienischen Redaktion angegliedert ist. "Die ladinische Redaktion soll auch nach Meinung des Ministers eine eigene Struktur und das Personal entsprechend angepasst werden", erklärte der Landeshauptmann.

Vorgelegt hat Durnwalder dem Minister heute einen Vorschlag, der die digitale Verbreitung der lokalen Programme von RAI 3 ermöglichen soll. Nachdem der RAI dafür die Mittel fehlen, hat sich die RAS angeboten, ihre Umsetzer für eine digitale Verbreitung dieser Programme in ganz Südtirol zur Verfügung zu stellen. "Wir verfügen bereits über die entsprechenden Anlagen, weitere Investitionen wären deshalb nicht notwendig", so der Landeshauptmann. Gentiloni habe sich an diesem Vorschlag sehr interessiert gezeigt und seinerseits angeregt, eine entsprechende Vereinbarung zwischen Ministerium, RAI und RAS auszuarbeiten.

Der letzte Punkt, der heute zur Sprache kam, war die Situation der Post in Südtirol und die Möglichkeiten zu deren Verbesserung. "Wir sind der Meinung, dass wir die aktuelle Situation in zwei Schritten verbessern könnten", so Durnwalder. Der erste Schritt müsse darin bestehen, entsprechend der Südtiroler Autonomie auch dem Bozner Post-Direktor einen größeren Handlungsspielraum in organisatorischen und personellen Fragen einzuräumen. "Dieser Schritt sollte auch bereits kurzfristig gesetzt werden", erklärte der Landeshauptmann.

Der zweite Schritt bestünde dann in einer Übernahme der Verwaltungsbefugnisse in Sachen Post durch das Land. "Das Modell wäre ein ähnliches wie jenes für die Staatsstraßen", so Durnwalder. Gentiloni hat dem Landeshauptmann heute zugesagt, diesen Vorschlag eingehend zu studieren und einen entsprechenden Entwurf einer Lösung auszuarbeiten. "Dieser wird dann von Staat, Land und Post gemeinsam zu diskutieren sein", so der Landeshauptmann.
 
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