EU-Award für österreichische Bildungsforscher  

erstellt am
04. 12. 06

3s sorgt mit "VQTS-Modell" für internationales Aufsehen
Wien (3s) - In Finnland prämierte EU-Bildungskommissar Ján Figel gemeinsam mit dem finnischen Bildungsminister Antti Kalliomäki Innovationen im Dienste der gemeinsamen Bildungszukunft. 3s erhielt den "Helsinki Award" für das unter seiner Federführung entwickelte "VQTS-Modell".

VQTS steht für "Vocational Qualification Transfer System". Europas unterschiedliche Bildungssysteme sind meist schon in sich schwer durchschaubar und zwischenstaatlich kaum vergleichbar. In diese für ein vereintes Europa ganz und gar nicht förderliche Verwirrung soll Klarheit kommen: "Mit dem VQTS Modell können Kompetenzen, die im Rahmen eines Ausbildungsprogramms vermittelt werden, die Lernergebnisse also, strukturiert in Form einer Tabelle dargestellt werden. Es ermöglicht die Abbildung des Kompetenzprofils einer Person zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Ausbildung und macht damit auch Kompetenzentwicklung sichtbar", so die 3s-Bildungsforscherin Karin Luomi-Messerer. Die an Schulen oder in Betrieben unterschiedlicher Länder erworbenen Kompetenzen werden dadurch vergleichbar und können in der Folge im Heimatland leichter angerechnet werden.

Das VQTS-Modell leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den EU-Zielen des "Kopenhagen Prozesses", dem Commitment der europäischen Regierungen zur verstärkten Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei: die Erhöhung der Mobilität in der Berufsbildung und die Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Arbeitsmarktes. Und genau in diesem Punkt ist mit dem VQTS-Modell ein Durchbruch gelungen, der jetzt mit dem "Helsinki Award" entsprechend gewürdigt wird.

"Die Anrechnung und Mobilität wird allerdings nicht nur transnational erleichtert, sondern auch zwischen unterschiedlichen Ausbildungen innerhalb eines Landes", erläutert 3s-Geschäftsführer Jörg Markowitsch die Vielseitigkeit des preisgekrönten Modells: "Auch Kompetenzen, die außerhalb der formalen Bildungsinstitutionen durch sogenanntes nicht formales oder informelles Lernen erworben werden, sind klar erkennbar. Eine Grundvoraussetzung, um deren Anerkennung überhaupt zu ermöglichen."

Personalplanung und Ausbildungsentwicklung
Das neue Instrument punktet aber auch in der Personalplanung und Ausbildungsentwicklung. Über die aussagekräftigen und dynamischen Qualifikationsdarstellungen werden einzelne Jobprofile und gesamtunternehmerische Personalperspektiven anschaulich darstellbar.

Europäischer Qualifikationsrahmen
Jörg Markowitsch unterstreicht die Vielseitigkeit des VQTS-Modells. "Es zeigt Qualifikationsunterschiede deutlich auf; national wie international. Das ist ein ganz wesentliches Kriterium für den Europäischen Qualifikationsrahmen, an dem zur Zeit gearbeitet wird", betont Markowitsch, der der Europäische Kommission bei der Konzeption des Europäischen Qualifikationsrahmens als Berater zur Seite steht.

Erprobt wurde das vielseitige VQTS-Modell anhand des Berufbereichs Mechatronik. Ein Konsortium von insgesamt 36 Institutionen aus 8 europäischen Ländern hat das Instrument unter der Federführung von 3s erarbeitet. Im Namen dieser Projektpartnerschaft hat Karin Luomi-Messerer den "Helsinki Award" beim Treffen der europäischen Bildungsminister und Bildungsministerinnen entgegengenommen.

Informationen: http://www.3s.co.at
 
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