Burgenland als vitaler Jubilar  

erstellt am
01. 12. 06

85jährige Staatszugehörigkeit gefeiert
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland feiert 2006 seine 85jährige Zugehörigkeit zur Republik Österreich. Aus Anlass dieses Jubiläumsjahres wurde am 30.11. in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundesministerin Elisabeth Gehrer sowie zahlreichen Ehrengästen im Landhaus in Eisenstadt eine Festsitzung des Burgenländischen Landtages abgehalten.

"Das Burgenland hat sich als Wunschkind Österreichs in der Vergangenheit, als engagiertes, hilfsbereites, verantwortungsbewusstes und positiv geprägtes Land mit der Fähigkeit zum Konsens präsentiert. Dieser historische Zeitpunkt gibt uns aber auch die Möglichkeit, um mit Stolz auf den erfolgreichen Aufstieg des Burgenlandes hinzuweisen. Trotz schwierigster Startbedingungen ist ein enormer Aufholprozess gelungen, denn das Burgenland, das sich mittlerweile zu einem gleichwertigen und gleichberechtigten Bundesland entwickelt hat, ist heute eine blühende Region mit höchster Lebensqualität und ausgezeichneten Zukunftschancen", so Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.

Als das Burgenland 1921 als selbständiges Bundesland zur Republik Österreich kam war es kühn, zu glauben, dass dieser agrarisch geprägte Landstrich als eigenständiges Bundesland, als Land ohne Hauptstadt, als ein Land ohne nennenswerte Industrie, als ein Land, das seine Identität erst suchen musste, bestehen wird könnte. Dazu Bundesministerin Elisabeth Gehrer: "Wenn der Wind weht, bauen die Einen Mauern auf, die Anderen setzen die Segel. Dieser Leitspruch ist symptomatisch für die Entwicklung des Burgenlandes, das seinen Weg immer in der Offensive gesucht hat, das stets Gemeinsames vor Trennendes gestellt hat und das mit seiner Vielfalt, Offenheit und Toleranz stets auch eine Brückenfunktion über die Grenzen hinaus eingenommen hat."

In der Zeit der Nazi-Diktatur wurde das Burgenland seiner Eigenständigkeit beraubt. Im Jahre 1945 erfolgte die Wiedererrichtung des Burgenlandes als eigenständiges Bundesland. Auch die darauf folgenden Jahrzehnte waren - zunächst mit der sowjetrussischen Besatzung, später mit dem "Eisernen Vorhang" - von sehr schwierigen Bedingungen geprägt. Das Burgenland war ein Land an einer toten Grenze. Diese geografische Lage hat es sehr schwierig gemacht, Betriebe anzusiedeln, Arbeitsplätze zu schaffen und einen Prozess der Modernisierung einzuleiten.

"Unser Land hat allen Grund, dieses Jubiläum stolz und feierlich zu begehen. Die Marke Burgenland verbindet Ländlichkeit und Modernität. Die Marke Burgenland verbindet Tradition und Fortschritt. Vor allem dem Fleiß und Einsatz der Menschen ist es zu verdanken, dass unser Heimatland heute eine blühende Region im Herzen des neuen Europas ist. Die Geschichte des Burgenlandes lehrt uns, dass auch unter schwierigsten Voraussetzungen Erfolge möglich sind. Die Geschichte des Burgenlandes lehrt uns, dass große Aufgaben nur im Miteinander bewältigt werden können. Die Geschichte lehrt uns aber auch Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen", betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Gerade die letzten Jahre waren die erfolgreichste Ära in der Geschichte des Burgenlandes. Diese wirtschaftliche Dynamik geht auch mit dem Ausbau des Sozial- und Gesundheitswesens im Burgenland einher, einem Weg, der Wachstum und Solidarität in Einklang bringt und auch in Zukunft für die Menschen dieses Landes fortgesetzt werden soll. Zu den wichtigsten Zielen gehört dabei, bis 2013 mehr als 100.000 Arbeitsplätze, die Vorreiterrolle im Bereich des Natur- und Umweltschutzes weiter auszubauen und das Burgenland zur ersten energieautarken Region Europas zu machen, zur ersten Region, die 100% seines Strombedarfs aus erneuerbarer Energie erzeugt.

Niessl dazu: "Wichtige Weichen sind bereits gestellt. Das Burgenland wird auch nach 2006 die besten Fördermöglichkeiten aller Bundesländer haben. In der so genannten Phasing Out-Phase stehen dem Land insgesamt 446 Millionen Euro zur Verfügung. Im heurigen Jahr konnte der Burgenland-Fonds auf die Beine gestellt werden. Die Erlöse aus diesem Fonds werden der heimischen Wirtschaft, der Infrastruktur und der Qualifizierung zu Gute kommen. Eine wichtige Weichenstellung wurde auch mit dem Budget vorgenommen: Bereits zum 7. Mal in Folge konnte ein Budget ohne neue Schulden erarbeitet werden. Damit kann der solide Weg der vergangenen Jahre weiter fortgesetzt werden."

Im Anschluss an die Festsitzung wurde im Foyer des Landtagssitzungssaales ein Portrait des verstorbenen Landeshauptmannes Karl Stix enthüllt.
 
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