Forschungspreis für jungen Malaria-Experten aus Krems  

erstellt am
11. 12. 06

Wien / Krems (nöwpd) - Der vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur vergebene Würdigungspreis 2006 für hervorragende innovative Diplom- und Promotionsarbeiten ging heuer an den 24jährigen Oberösterreicher Gernot Kleinberger. Der Absolvent des Studienganges Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie der IMC Fachhochschule Krems ist ein Kämpfer gegen die Malaria. Bis etwa 1900 hatte diese Krankheit auch in Italien und Spanien noch ihre Opfer gefordert, und man befürchtet, dass sie im Zuge des Klimawandels bald auch in Österreich vorkommen könnte. Die Zerebrale Malaria führt zu Hirnläsionen, wovon jedes Jahr 600 Millionen Menschen bedroht sind. Zwei Millionen sterben daran. Vor allem Kinder in armen Ländern sind extrem gefährdet.

Für die Pharmaindustrie war die Malaria bisher kein Vorrangthema, weil von dieser Krankheit bisher nur die armen Länder betroffen waren. Jetzt beginnt die Heilmittelindustrie, verstärkt in diesen Forschungs- und Entwicklungsbereich zu investieren.

"Mit Tiermodellen hat Kleinberger im Labor des global renommierten Malariaforschers an der Universität Sydney, Nick Hunt, festgestellt, welche Mechanismen der Malaria Parasiten hinter der Krankheit stecken", erklärte FH-Professor Rudolf Lucas dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Der gebürtige Belgier, der mit Hunt bereits mehrjährige Kooperationsbeziehungen pflegt und diesen auch schon in Krems als Gastreferent begrüßen konnte, startet in Kürze als Gastprofessor einen Auftritt an der University of Alabama, wo bereits zwei Fachhochschulstudenten aus Krems ihr Praktikum absolvieren. Sie sind zwei von jenen 70 Prozent, die dies regelmäßig weltweit tun. Zum Beispiel praktizieren derzeit acht in Sydney sowie weitere in Hannover, Honolulu, Wien, Hongkong und Harvard.

Seine Doktorarbeit startet Gernot Kleinberger derzeit bei der UNESCO- Wissenschafts- preisträgerin 2006 Christine van Broeckhoven an der Uni Antwerpen. Sie zählt zu den weltbekanntesten Experten der Alzheimer Forschung. "Heute haben wir in Krems ein tolles internationales Team, das vor vier Jahren bei Null begonnen hat", vermerkt IMC-Chef Heinz Boyer mit Stolz.
 
zurück