Österreicher für Miteinander und gegen Rauchverbot in der Gastronomie  

erstellt am
07. 12. 06

Werger: "Bevormundung und Verbote sind der falsche Weg" – Sonderedition ihres Buches "Ich rauche" in Trafiken erhältlich
Wien (pwk) - 70 Prozent der Österreicher sind für die Einrichtung von Raucher- und Nichtraucherbereichen in der Gastronomie, 21 Prozent der Österreicher sind für ein generelles Rauchverbot. Das ergab eine vom Institut OGM durchgeführte Befragung von 1.001 Österreicherinnen und Österreichern aus allen Bundesländern, Alters- und Berufsgruppen. Selbst von den Nichtrauchern plädieren 67 Prozent für zwei getrennte Bereiche, nur 26 Prozent votieren für ein Rauchverbot. „Das zeigt, dass die Österreicher den Weg des Miteinander und der Gemütlichkeit gehen wollen. Bevormundung und Verbote sind der falsche Weg“ kommentiert Stefanie Werger, Sängerin und Buchautorin, das Ergebnis. „Damit Raucher ihre Stimme in diesem Sinn erheben und sich nicht alles gefallen lassen, habe ich mein neuestes Buch geschrieben.“ Eine Sonderedition von „Ich rauche“ ist ab sofort zum Preis von 6,90 Euro in Tabaktrafiken in ganz Österreich erhältlich.

Aus eigener Erfahrung wissen die Trafikanten, dass die Raucher, ihre Kunden, die derzeitigen Vorschläge und Pläne rund ums Rauchen als Kesseltreiben empfinden. „Allerdings traut sich heute kaum noch ein Raucher so wie Frau Werger die Stimme zu erheben. Wir wollen unseren Kunden eine Stimme verleihen, aber auch Gelegenheit geben, Gutes zu tun“, führt Peter Trinkl, Obmann des Bundesgremiums Tabaktrafikanten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), aus.
Konkret sieht das so aus: 1 Euro pro verkauftem Exemplar von „Ich rauche“ geht an die Aktion „Raucher helfen“. Trafikanten und Großhandel verzichten dafür auf einen Großteil der üblichen Spanne. Das Geld wird von der Organisation „Licht in Dunkel“ verwaltet und einem guten Zweck gewidmet.

„Wir Trafikanten bekennen uns zum Jugend- und Nichtraucherschutz und unterstützen daher den Weg der Gastronomie“, stellt Trinkl klar. „Egal ob freiwillig oder rechtlich verbindlich, ob in der Gastronomie oder in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen oder Bahnhöfen – es muss ein Miteinander geben, bei dem Rauchern ein menschenwürdiger Platz bleibt“, schlägt Trinkl als österreichische Lösung vor. Nicht Verbote, Kreativität ist gefragt bei der Kennzeichnung der Lokale, bei der Belüftung, bei der Information der Kunden und Gäste, bei der Aufteilung der Bereiche für Raucher und Nichtraucher.

In der Umfrage zu Rauchverboten wurden auch Motive abgefragt: 63 Prozent der Befragten begründeten ihre Ablehnung eines Rauchverbots damit, dass die Wahlmöglichkeit zwischen Nichtraucher- und Raucherbereich einfach besser sei. Die Umfrage ergab weiters, dass Nichtraucher sich mit Rauchern meist in Raucherbereiche setzen (67 Prozent), 30 Prozent der Nichtraucher wollen sich dabei nur in Nichtraucherbereiche setzen. Bei der Aufteilung sind die Österreicher salomonisch: 49 Prozent wollen, dass der Nichtraucherbereich 50 Prozent der Fläche ausmacht. Auch die relative Mehrheit der Nichtraucher ist für 50/50. Ein generelles Rauchverbot würde das Ausgehverhalten in Summe verändern. 9 Prozent der Nichtraucher würden häufiger ausgehen, immerhin 35 Prozent der Raucher würden dann aber seltener ausgehen. Hier käme es zu einer Verlagerung in den privaten Bereich, was für die gewerbliche Gastronomie negative Auswirkungen hätte.
 
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