Starkes Euro-Kreditwachstum, stagnierende Schweizer Frankenkredite  

erstellt am
06. 12. 06

Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute zum 30.9.2006
Wien (oenb) - Die unkonsolidierte Bilanzsumme stieg bis Ende September 2006 um 6,8% und nähert sich der 800 Mrd Euro-Grenze. Rund 80% der Direktkredite sind in Euro denominiert, welche 2006 stark um 5,8% stiegen, während die Nachfrage nach FW-Krediten stagniert. Die Einlagen wuchsen 2006 mit einem Plus von 3,6% stärker als im Vergleichszeitraum 2005 (+2,6%). Das Auslandsgeschäft entwickelte sich weiterhin sehr dynamisch, jedoch nicht mehr so markant wie im Vorjahr.

Bei der unkonsolidierten Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute konnte seit Jahresanfang ein Wachstum von 49,17 Mrd Euro (+6,8%) beobachtet werden. Die Bilanzsumme belief sich zum Ende des dritten Quartals auf 774,89 Mrd Euro.

Der Marktanteil der 10 größten in Österreich tätigen Banken stieg im Vergleich zum Jahresende 2005 leicht um 0,4 Prozentpunkte und erreichte einen Wert von 56,6%.

Das Kreditgeschäft mit inländischen Nichtbanken verzeichnete im Jahr 2006 einen Anstieg von 4,8% (+12,63 Mrd Euro) und zeigte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs eine deutliche Steigerung (+3,3% bzw. +8,39 Mrd Euro). Dieser Anstieg wurde fast vollständig durch das Euro-Kreditgeschäft hervorgerufen. Ausschlaggebend für diese Steigerung war die Kreditaufnahme der nichtfinanziellen Unternehmen mit einem Wachstum von 8,7% (+8,22 Mrd Euro). Ausleihungen in Fremdwährungen 1)wiesen nur eine leichte Erhöhung im Ausmaß von 0,9% (+0,5 Mrd Euro) auf, wobei auch dieser geringe Zuwachs nur wechselkursbedingt ist. Grund für diese Entwicklung dürfte der immer geringer werdende Zinsabstand zwischen einem Euro-Kredit und CHF-Kredit sein. Viele Kunden nutzten auch die CHF-Wechselkursentwicklung zu Konvertierungen in Euro.

Die Einlagen von inländischen Nichtbanken nahmen gegenüber dem Jahresende 2005 in Summe um 3,6% (+7,95 Mrd Euro) auf 228,71 Mrd Euro zu. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres belief sich der Zuwachs nur auf 2,6% (+5,52 Mrd Euro). Während die Spareinlagen geringfügig um 0,4% anstiegen (2005: -0,2%), erhöhten sich die Termineinlagen um 11,9% (2005: +3,3%) und die Sichteinlagen um 7,7% (2005: +9,5%). Trotz der zunehmenden Bedeutung kurzfristiger Einlagemöglichkeiten bleiben die Spareinlagen mit rund 60% die beliebteste Anlageform.

Wie auch schon im Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöhten sich die Auslandsforderungen bzw. -verbindlichkeiten zwar markant, jedoch mit 12,8% (Vorjahr: +20,3%) und 9,0% (Vorjahr: +17,4%) nicht mehr so deutlich. Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite waren die Geschäfte mit den ausländischen Kreditinstituten hauptverantwortlich für den Zuwachs. Per Ende September 2006 lag der Anteil der Auslandsforderungen bzw. der Auslandsverbindlichkeiten gemessen an der Bilanzsumme bei 35,8% bzw. 33,0%.

Der unkonsolidierte Eigenmittelstand stieg auf 59,66 Mrd Euro. Mit 40,31 Mrd Euro entfielen mehr als zwei Drittel der Eigenmittel auf das Kernkapital. Die unkonsolidierte Eigenmittelausstattung in Prozent der Bemessungsgrundlage (capital ratio) betrug 15,2%. Die Mindestausstattung liegt laut Bankwesengesetz bei 8%.
 
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