LH Pühringer in Budgetdebatte des Oö. Landtages  

erstellt am
05. 12. 06

Das Landesbudget 2007 gibt wichtige Antworten auf die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft
Linz (lk) - "Verantwortungsvolle Politik hat Antworten zu geben. Antworten auf die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Das vorliegende Landesbudget 2007 enthält eine Reihe dieser Antworten", erklärte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 05.12. in seiner Budgetrede vor dem Oö. Landtag.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Aufgabenbereiche demografischer Wandel und die damit notwendigen zusätzlichen Ausgaben in den Bereichen Soziales und Gesundheit sowie die Investitionen, die das Land Oberösterreich braucht, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben.

Die Besonderheiten des Voranschlages 2007: Es hat ein deutlich höheres Volumen als seine Vorgänger. 4,31 Milliarden Euro an Einnahmen stehen 4,31 Milliarden Euro an Ausgaben gegenüber. Zum Vergleich: 2006 lagen die Einnahmen und Ausgaben bei 3,79 Milliarden Euro.

Die Ausweitung des Budgets ist auf den budgetierten Transfer der Energie AG-Anteile zurückzuführen, der auf der Ausgabenseite 357 Millionen Euro und auf der Einnahmenseite mit 475 Millionen Euro enthalten ist.

Das Land Oberösterreich kauft dabei die von der EVN AG und der Wiener Stadtwerke Holding AG gehaltenen Aktien der Energie AG im Ausmaß von 18,5 % des Gesamtkapitals zurück. Nicht Kaufgegenstand sind die von der Linz AG gehaltenen Energie AG-Aktien im Nominale von 6,25 %, so dass diese die Beteiligung an der Energie AG aufrechterhält.

Das Land Oberösterreich beabsichtigt eine Weiterveräußerung der Energie AG-Aktien im prozentuellen Ausmaß der bislang von den Energie Allianz Partnern insgesamt gehaltenen Aktien (rund 25 %). Sollten die präliminierten Einnahmen aus der Wiederveräußerung nicht oder nicht zur Gänze hereinkommen, wird der fehlende Betrag vorläufig durch Fremdmittel belegt, für deren Zinsen vereinbarungsgemäß die Energie AG aufkommt.

Eine weitere Besonderheit des Budgets ist die Tatsache, dass auch 2007 eine hohe Investitionsquote verzeichnet wird.

Die investiven Ausgaben betragen 703,1 Millionen Euro. Dazu kommen investive Ausgaben aus dem Nachtrag und Zusatzmittel 2006 im Ausmaß von 22,8 Millionen Euro. Danach beträgt die Investitionsquote für das Budget 2007 inklusive des Nachtragsbudgets 725,9 Millionen Euro. Das sind 18,04 % des Gesamtbudgets.

Die Verringerung der Investitionsquote im Gesamthaushalt ist auf die heuer hohen Nachzahlungen im Personal-, Krankenanstalten- und Sozialbereich zurückzuführen, die das Gesamtbudgetvolumen deutlich erhöhen und daher den Prozentanteil der Investitionen etwas verringern. In der Investitionsquote sind unter anderem folgende Bereiche nicht erfasst:

  • Investitionen der gespag und Ordenskrankenhäuser (Investitionssumme rund 200 Millionen Euro)
  • Konjunkturprogramm LIG (Investitionssumme rund 45 Millionen Euro)
  • Investitionen sonstiger Landesgesellschaften (Investitionssumme rund 125 Millionen Euro)


"Das Prinzip ?investieren vor konsumieren? wird auch im Budget 2007 konsequent umgesetzt. Das Absenken der sogenannten konsumtiven Ausgaben durch eine weitere Reduzierung bei den Amts- und Betriebskosten von ohnehin schon sehr niedrigem Niveau haben diese hohe Investitionsquote ermöglicht", betonte Pühringer.

Bei den Budgetschwerpunkten habe der Arbeitsmarkt besondere Priorität. Die bisherigen Rekordausgaben für eine Beschäftigungsoffensive in Oberösterreich aus dem Budget 2006 wurden für den Haushalt 2007 fortgeschrieben. Damit ist eine gesicherte Finanzierung der im Arbeitsübereinkommen vereinbarten Schwerpunkte Jugendbeschäftigung, Frauen am Arbeitsmarkt und Qualifizierungsangebote im Umweltbereich gesichert.

Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Budget ist der Bereich Soziales. Er wird auch 2007 überdurchschnittlich wachsen.

"2003 wurde eine jährliche Anhebung des Sozialbudget um 7 % beschlossen. Bis zum Ende der Legislaturperiode ist damit ein europaweit einzigartiger Zuwachs von 150 Millionen Euro gesichert. Diese Vorgangsweise schafft Planungssicherheit für soziale Initiativen und einen jährlichen deutlichen Verbesserungsschritt in Umfang und Qualität der sozialen Angebote und Versorgung der Landesbürger", betonte Pühringer.

Trotz der beachtlichen Mittelsteigerungen wies der Landeshauptmann auch darauf hin, dass gerade beim Kapitel Soziales die vielfältigen Aufgaben von der öffentlichen Hand allein nicht zu bewältigen wären. "Wir sind hier in ganz besonderer Weise auf das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer angewiesen", erklärte Pühringer.

"Ich nehme den heutigen Tag des Ehrenamtes zum Anlass, allen Ehrenamtlichen für ihren großartigen Einsatz im Dienste der Mitmenschlichkeit zu danken. Das Ehrenamt ist und bleibt eine tragende Säule einer funktionierenden Gesellschaft. Im Sozialbereich, aber auch überall anders, wo Ehrenamtliche tätig sind. Eine Studie hat ergeben, dass monatlich 7,5 Millionen Stunden in allen gesellschaftlichen Bereichen unentgeltliche Arbeit von Ehrenamtlichen geleistet wird. Allein diese Zahl macht deutlich, wie sehr wir sie brauchen".

 
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