Novemberinflation klettert auf 1,6%  

erstellt am
15. 12. 06

Wohnen, Energie und Nahrungsmittel empfindlich teurer
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2006 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,6%. Die Inflationsrate ist hauptsächlich deshalb so deutlich gestiegen (Oktober 1,2% revidiert, September 1,4%, August 1,8%), weil Treibstoffpreise und Freizeitausgaben im November merklich weniger preisdämpfend wirkten als im Oktober. Stärkster Preistreiber ist weiterhin die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser und Energie, zweitstärkster Preistreiber die Ausgabengruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat November 2006 beträgt 101,7 (Oktober 2006 101,6 revidierter Wert) (2005=100). Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2006) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,1% gestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat November 2006 beträgt 1,6%, der Indexstand des HVPI (2005=100) lag im November bei 101,94 (Oktober revidiert: 101,82; 1,3%).

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Oktober 2006: +0,1%
In der Ausgabengruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen die Preise durchschnittlich um 0,9%. Hauptverantwortlich dafür waren fast ausschließlich teurere Nahrungsmittel (durchschnittlich +1,1%). Gemüse wurde insgesamt um 4% (Karfiol +51%, Häuptelsalat +20%, Eissalat +18%) teurer, Obst insgesamt um 2% (Erdbeeren +18%, Pfirsiche/Nektarinen +21%).

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe Wohnung, Wasser und Energie (durchschnittlich +0,3%) waren vorwiegend höhere Preise für die Instandhaltung von Wohnungen (insgesamt +0,4%; Dispersionsfarbe +14%, Ziegelstein +3%) verantwortlich. Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen durchschnittlich um 1%. Bei der Haushaltsenergie (insgesamt +0,3%) stiegen vor allem die Preise für feste Brennstoffe (insgesamt +3%; Brennholz +3%).

Wie schon im Vormonat, sind auch im Nebensaison-Monat November in der Ausgabengruppe Freizeit und Kultur die Preise gesunken (durchschnittlich -0,7%). Hauptverantwortlich dafür waren Preisrückgänge bei Pauschalreisen (insgesamt -4,8%; Flugpauschalreisen und Städteflug jeweils -6%).

Die Ausgabengruppe Verkehr wies durchschnittliche Preisrückgänge von 0,4% auf, was vorwiegend auf sinkende Treibstoffpreise (durchschnittlich -1%, Normalbenzin, Superbenzin und Diesel jeweils -1%) zurückzuführen ist. Flugtickets wurden um 2% billiger.
Inflationsanalyse: Vergleich zu November 2005

Als „Top-Preistreiber“ erweist sich einmal mehr die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser und Energie (durchschnittliche +4,4%). Etwa die Hälfte der Jahresinflation wird durch diese Gruppe verursacht. Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen waren um insgesamt 4,7% höher als vor einem Jahr. Die Betriebskosten für Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 7% (Betriebskosten für Eigentumswohnungen +11%, Betriebskosten für Mietwohnungen +6%). Die Preise für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 4,5% (Strom +4%, feste Brennstoffe +8%, Heizöl +4%).

Die Ausgabengruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich +2,8%) ist weiterhin zweitwichtigster Preistreiber. Hauptverantwortlich dafür sind bei den Nahrungsmitteln (durchschnittlich +2,8%) besonders Gemüse (insgesamt +9%; Zwiebeln +30%, Paprika +18%, Kartoffeln +12%) und Obst (insgesamt +4%; Äpfel +8%). Bei den alkoholfreien Getränken (durchschnittlich +3,8%) kam es fast ausschließlich bei Mineralwasser, Erfrischungsgetränken und Säften (insgesamt +6%; Orangensaft +12%) zu deutlichen Preissteigerungen.

In der Ausgabengruppe Verkehr stiegen die Preise um durchschnittlich 0,5%. Die Preise für PKW stiegen insgesamt um 1%, für Instandhaltung und Reparatur insgesamt um 3% und für Verkehrsdienstleistungen insgesamt um 2,7%. Die Preisrückgänge bei den Treibstoffen (durchschnittlich -3%; Normalbenzin und Superbenzin jeweils -4%, Diesel -1%) waren moderat. Im Oktober hatten die Treibstoffpreise noch durchschnittliche Verbilligungen von 7% aufgewiesen.

Größter „Preisdämpfer“ war die Ausgabengruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -0,8%). Allerdings sanken die Preise hier nicht mehr so stark wie in den vergangenen Monaten: Oktober -2,1%, September -2,2%. Die größten Verbilligungen sind bei den audiovisuellen, fotografischen und EDV-Geräten festzustellen (durchschnittlich -7,8%; Farbfernseher -10%, Flachfernseher -19%, PC-Monitor -23%, Notebook -12%, Speichermedium -44%). Die Preise für Pauschalreisen gingen insgesamt um 2,7% zurück.

Die Ausgabengruppe Nachrichtenübermittlung wies durchschnittliche Preisreduktionen von 1,9% auf. Telefon- und Telefaxdienste wurden um 1,4% billiger, Telefonapparate und Telefaxgeräte um 26,8%.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im November 2006: +1,6%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug 101,94 (Oktober 101,82 revidierter Wert). Mit 1,6% ist die harmonisierte Inflationsrate deutlich höher als im Oktober (1,3% revidiert; September 1,3%, August 2,1%). Sie ist genauso hoch wie jene mit dem nationalen VPI gemessene.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) im November 2006: +1,5%
Der Indexstand des HVPI-KS (2005=100) beträgt im November 2006 101,84, (Oktober revidiert: 101,73; 1,2%) die jährliche Veränderungsrate 1,5%. Hätten die Steueränderungen bei der Tabaksteuer und den Energiesteuern in den letzten 12 Monaten nicht stattgefunden, wäre die HVPI-Inflation um 0,1%-Punkte niedriger.
Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im November 2006: +1,8%

Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH; 2005=100) beträgt im November 2006 102,1 (Oktober revidiert: 102,0; 1,6%). Mit einer jährlichen Veränderungsrate von 1,8% ist er 0,2 Prozentpunkte höher als der VPI. Inflationstreiber im PIPH sind die Ausgabengruppen Wohnung, Wasser, Energie, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke und Verschiedene Waren und Dienstleistungen. Verantwortlich für die Differenz zum VPI sind so wie in den letzten Monaten hauptsächlich Verschiedene Waren und Dienstleistungen sowie Gesundheitspflege.
 
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