2007 anhaltend starkes Wachstum  

erstellt am
12. 12. 06

Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 2006 bis 2008 vom Dezember 2006
Wien (oenb) - Die österreichische Wirtschaft wird im Jahr 2006 um 3,3% wachsen. Für die Jahre 2007 und 2008 geht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) von weiterhin kräftigen BIP-Wachstumsraten von 2,8% und 2,4% aus. „Die Wachstumsdynamik wird von einer lebhaften Investitions- und Exporttätigkeit getragen. Österreich wird damit auch in den beiden kommenden Jahren stärker als seine wichtigsten Handelspartner wachsen,“ meint dazu OeNB-Gouverneur Klaus Liebscher. Im Vergleich zur Prognose vom Juni 2006 wurden die Wachstumsaussichten für 2006 um 0,8 Prozentpunkte und für 2007 um 0,6 Prozentpunkte deutlich nach oben revidiert. Die Inflation, die im Verlauf des Jahres 2006 bereits stark gesunken ist, wird 2007 weiter auf +1,4% abnehmen. OeNB-Direktor Josef Christl betont in diesem Zusammenhang, dass „der geringe Preisauftrieb einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Kaufkraft der privaten Haushalte und der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Exportunternehmen leistet“. Die Beschäftigung wird weiterhin kräftig wachsen und zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,2% im Jahr 2005 bis auf 4,7% im Jahr 2008 führen.

Internationales Umfeld bleibt dynamisch
Im Jahr 2006 entwickelte sich die Weltwirtschaft sehr dynamisch. Die wesentlichsten Impulse gingen vom Rückgang der Erdölpreise seit ihrem Höhepunkt im August, dem niedrigen Niveau der langfristigen Zinsen und von dem anhaltend kräftigen Wachstum in China aus. Dämpfend wirkte lediglich die Abkühlung der US-Immobilenmärkte und eine damit verbundene Abschwächung der Dynamik in den USA. Die Inlandsnachfrage der Länder im Euroraum hat sich mittlerweile gefestigt und stützt die Euroraumkonjunktur. Vor allem das Wachstum der deutschen Wirtschaft beruht mittlerweile nicht mehr ausschließlich auf dem Export. Vielmehr spielen nun auch die Investitionen eine tragende Rolle. Von dem zu Beginn des Jahres 2007 in Kraft tretenden deutschen Konsolidierungspaket wird ein nur geringfügig dämpfender Effekt auf Österreich erwartet.

Exporte bleiben Österreichs Konjunkturstütze
Die weiterhin günstige Entwicklung des Welthandels lässt für das Jahr 2006 ein sehr kräftiges Wachstum der Exporte von 7,6% erwarten, das sich nur gering auf 6,5% im Jahr 2007 und 6,6% im Jahr 2008 abschwächen wird. Ausgehend von einer sehr niedrigen Investitionsquote im Jahr 2005 hat sich das Investitionswachstum im Jahr 2006 deutlich beschleunigt. Die gute Exportkonjunktur hat in den exportorientierten Branchen zu einer Auslastung der verfügbaren Kapazitäten geführt und Erweiterungsinvestitionen erforderlich gemacht. Die sehr gute Ertragslage und die günstigen Finanzierungsbedingungen stützen die Investitionstätigkeit zusätzlich.

Kräftig steigende Haushaltseinkommen lassen Beschleunigung des Konsumwachstums und Anstieg der Sparquote erwarten

Die Situation der österreichischen Konsumenten hat sich im Jahr 2006 deutlich verbessert. Steigende Reallöhne und ein kräftiges Beschäftigungswachstum haben zu einem spürbaren Zuwachs der real verfügbaren Haushaltseinkommen geführt. Auch hat das Konsumentenvertrauen im Lauf des Jahres 2006 deutlich zugenommen. Da sich Einkommenszuwächse jedoch erfahrungsgemäß nur mit Verzögerung in stärkeren Konsumzuwächsen niederschlagen, wird für das Jahr 2006 neben einer geringen Beschleunigung des Konsumwachstums auf 1,8% mit einer Zunahme der Sparquote um 0,4 Prozentpunktegerechnet. Für die Jahre 2007 und 2008 wird ein Konsumwachstum von 2,2% und 2,1% prognostiziert.

Trendwende am Arbeitsmarkt
Die gute konjunkturelle Lage hat zu einer deutlichen Belebung am Arbeitsmarkt geführt. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten wächst im Jahr 2006 um 1,5%. In den beiden folgenden Jahren wird mit einem Wachstum von 1,6% und 1,3% gerechnet. Dadurch kommt es zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,2% im Jahr 2005 auf 4,9% im Jahr 2006 und auf 4,7% in den Jahren 2007 und 2008.

Weiterer Inflationsrückgang im Jahr 2007 zu erwarten
Die am harmonisierten Verbraucherpreisindex gemessene Inflation verlangsamt sich im Jahr 2006, unterstützt durch den jüngsten Rückgang der Erdölpreise, um 0,4 Prozentpunkte auf 1,7%. Für die Jahre 2007 und 2008 wird, basierend auf der unterstellten moderaten Lohnentwicklung, mit niedrigen Inflationsraten von 1,4% und 1,6% gerechnet.

 
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