Euro 2008: Host-City-Charta ist ausverhandelt  

erstellt am
20. 12. 06

Wesentliche Verbesserungen für Innsbruck
Innsbruck (rms) - Die Euro 2008 zeigt nicht nur mit dem Tivoli-Stadion Ausbau „konkrete Formen“ – konkret ausformuliert ist nun auch das Vertragswerk zwischen der UEFA (Union des Associations Europeennes de Football), der Euro 2008 SA (dem von der UEFA eigens nach Schweizer Recht gegründeten Verein) und der Stadt Innsbruck als Austragungsstadt. Nach einem intensiven und nicht leichten Verhandlungsmarathon liegt die „Host-City-Charta“ ausverhandelt auf dem Tisch. „Mit wesentlichen Änderungen gegenüber der Erstfassung`2005 und auch Verbesserungen“, so Vizebgm. Dr. Christoph Platzgummer bei der Vertragspräsentation „vor Ort“ im aufgestockten Tivoli-Neu, gemeinsam mit Dr. Michael Bielowski (Olympia World Geschäftsführer) und Dr. Robert Schöpf (Präsidialangelegenheiten, zuständig für den juristischen Part). Der ausgearbeiteten Charta hat der Stadtsenat in seiner Dienstag-Sitzung zugestimmt. Die offizielle Vertragsunterzeichnung erfolgt am 24. Jänner 2007 in Wien.

In den nicht leichten Verhandlungsrunden mit der „mächtigen UEFA“ setzten die vier österreichischen und vier schweizerischen Städte auf Koordination, „um unsere Standpunkte mit Nachdruck gegenüber der UEFA vor- und durchzubringen“, verweist Vizebgm. Dr. Platzgummer, Sportreferent und nunmehr Innsbrucks Generalbevollmächtigter in Sachen EM, auf und eine wesentlich verbesserte Position. Erreicht wurde ein einheitlicher Vertrag für die Städte (mit individuellen Zusätzen für lokale Besonderheiten), eine wesentliche höhere Entschädigung, ein verbessertes Marketing und Markenbewusstsein, das Einbinden einheimischer Sponsoren und ein verbessertes „Ticketing“.

So konnten die Entschädigungszahlungen seitens der UEFA an die Host-City wesentlich erhöht werden. „Von ursprünglich rund 300.000 € auf immerhin 1,1 Millionen“, berichtet Dr. Michael Bielowski, „Stadion-Hausherr“ und Koordinator (bis zu April 2006-Wahl als Vizebgm. bei den Verhandlungen).

Als „lokale Besonderheit“ für Innsbruck räumten die UEFA-Verhandler dem Land Tirol, der Tirol Werbung und dem Tourismusverband Innsbruck die selben Rechte ein, die sonst nur Innsbruck als Host-City zugestanden wären. Dr. Bielowski: „Es wäre falsch gewesen, diese drittgrößte Sportveranstaltung der Welt und ihren Nutzen auf Innsbruck allein zu beschränken.“

Tirol und die beiden Tourismusverbände sind nunmehr im Marketing (mit ihren Logos) vertreten. Unter anderem werden damit im Tivoli-Stadion die Logos von Land, Stadt und Tourismusverbänden „im Schwenk der Kameras ordentlich sichtbar sein“ und international übertragen. Ebenso werden im Vorspann der Übertragungen und auf den Video-Walls Kurzinfos über Tirol/Innsbruck eingeblendet

Vertraglich geregelt wurden das Public-Viewing und die Fan-Zone. Als attraktive Location für Live-Übertragungen hat die Stadt Innsbruck die Bergisel-Arena vorgesehen - die Zustimmung für das Bergisel-Areal liegt bereits vor. Das Fan-Dorf wird im Messebereich eingerichtet (mit Übernachtungsmöglichkeiten vor allem für junge BesucherInnen). Und: Der Bereich zwischen Maria-Theresien-Straße und Wilten wird als „Fan-Meile“ gestaltet.

Für eine „einheitliche und festliche Atmosphäre“ in den Ausrichterstädten soll die Dekoration (Fahnen, Poster, Plakate) sorgen. „Das „Host-City-Dressing“ ist mit den Logo, den Marken und den grafischen Elementen des Turniers und den Marken der kommerziellen UEFA-Partner zu versehen“, so die Vorgabe des Reglements. (U.a. werden zentrale Gebäude, wichtige Straßen, Bahnhöfe und Flughäfen als Orte der Dekoration empfohlen). Das Konzept für die Dekoration wird von der "Euro 2008 SA" und den Städten gemeinsam erarbeitet. Für Innsbruck wurde als Startschuss für das „Dressing“ als Austragungsstadt der 24 Jänner `07 vereinbart. Das gesamte Promotion Programm wird Innsbruck bis 31 März mit dem Vertragspartner UEFA/Euro 2008 abgestimmt haben und dann vorlegen.

Auch für den Innsbrucker Fußball-Fans bringt die „Charta“ positive Aspekte: In jedem der drei Spiele bekommt das Tivoli Stadion eine Top Mannschaft zu sehen. Zudem hat der neue „Ticketing-Modus“ die Chancen verbessert, im hauseigenen Stadion die Euro 2008 live zu erleben. 11900 Karten (pro Spiel) stehen bei der ersten Auslosung übers Internet im März 2007 zur Verfügung: Zu einem Zeitpunkt, wo die Mannschaften noch nicht feststehen ist ein eher geringeres Karteninteresse aus dem Ausland zu erwarten. Darüberhinaus werden 750 Karten bevorzugt für Innsbruck und Tirol vergeben (nach verschiedenen Auswahlkriterien, etwa nach der Postleitzahl) „Die Chancen auf ein Ticket sind nicht schlecht“, so Innsbrucks Vizebürgermeister.
 
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