Standard-Eurobarometer 66: Herbst 2006  

erstellt am
19. 12. 06

Brüssel (eu-int) - Der Schwerpunkt der Eurobarometer-Herbstumfrage lag auf den Schlüsselindikatoren, die die allgemeine Einstellung der EU?BürgerInnen gegenüber der EU erfassen, und zum ersten Mal auch auf Werten und gesellschaftlichen Themen, die derzeit in vielen Mitgliedstaaten diskutiert werden.

Margot Wallström, die für Institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, kommentierte die Umfrage wie folgt: "Wir feiern demnächst 50 Jahre Römische Verträge und diese Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die BürgerInnen die Union eindeutig mit universellen Werten wie Menschenrechte, Frieden und Demokratie assoziieren. Die innere Reform der Union erhält zunehmend Unterstützung, und die Menschen setzen hohe Erwartungen in die Europäische Union.

Die Umfrage zeigt auch, dass die EU - unmittelbar vor dem Beitritt zweier neuer Mitgliedstaaten - die Vorteile der Erweiterung wesentlich klarer kommunizieren muss."

Die drei wichtigsten Indikatoren für die allgemeine Einstellung gegenüber der EU - Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft (53 %, ?2), wahrgenommene Vorteile der Mitgliedschaft (54 %, keine Veränderung) und Image der EU (46 %, ?4) - sind seit dem Frühjahr 2006 entweder unverändert geblieben oder leicht gesunken. Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei den Vertrauenswerten für die Kommission (48 %, +1) und das Parlament (52 %) ab

Insgesamt liegt die Zahl der Menschen, die die Europäische Union auf dem richtigen Weg sehen, höher als die Zahl jener, die das von ihrem eigenen Land glauben (33 % gegenüber 28 %). Umgekehrt sind 48 % der EU-BürgerInnen der Ansicht, dass in ihrem Land die Dinge falsch laufen, während 33 % meinen, dies sein in der EU der Fall.

Die Unterstützung der EU-BürgerInnen für eine gemeinsame Außenpolitik (68 %) und eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (75 %) ist nach wie vor hoch.

46 % der BürgerInnen befürworten eine neue EU-Erweiterung in den kommenden Jahren, 42 % sind dagegen; damit bleibt der Abstand zwischen BefürworterInnen und GegnerInnen weiterhin klein.

In den Ländern, die den Verfassungsvertrag nicht ratifiziert haben, sprachen sich 53 % zugunsten des Vertrags aus, was eine Verbesserung gegenüber dem Frühjahr 2006 bedeutet (+6). In Polen und Portugal befürworten über 60 % der BürgerInnen die europäische Verfassung. Menschenrechte (38 %), Demokratie (38 %) und Frieden (36 %), das sind die drei Werte, die laut EU-BürgerInnen die EU am besten verkörpern. Für die Menschen persönlich am wichtigsten sind Frieden (52 %), Achtung des menschlichen Lebens (43 %) und Menschenrechte (41 %).

Die Mehrheit der EU-BürgerInnen (64 %) findet, dass der freie Wettbewerb die beste Garantie für wirtschaftlichen Wohlstand ist, und meint, dass der Staat zu sehr in ihr Leben eingreift (62 %). Gleichzeitig spricht sich die Mehrheit der EU?BürgerInnen gegen die gleichgeschlechtliche Ehe (49 %) oder die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare (61 %) aus.

Durchgeführt wurde diese "Standard-Eurobarometer" Umfrage von TNS Opinion & Social mittels persönlicher Interviews. Zwischen 6. September und 10. Oktober 2006 wurden insgesamt 29.152 Personen befragt. Erste Ergebnisse finden Sie auf der Internetseite "Public Opinion (öffentliche Meinung)" am Europa-Server: http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm
 
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