Österreich trauert um Bundesministerin  

erstellt am
29. 12. 06

Innenministerin Liese Prokop verstorben
Wien (bmi) - Bundesministerin Liese Prokop wurde am 31.Dezember 2006 kurz vor dem Jahreswechsel völlig überraschend aus dem Leben gerissen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innenressorts trauern um ihre Ministerin. "Ihre Professionalität und Menschlichkeit waren für


BM Liese Prokop
Foto: BMI
uns alle vorbildhaft. Wir werden unsere liebe Chefin nicht vergessen", sagt Sektionschef Dr. Franz Einzinger, der der Familie der Verstorbenen im Namen aller Bediensteten sein tiefes Beileid ausspricht.

Völlig überraschend ist Innenministerin Liese Prokop im 65. Lebensjahr am Silvesterabend zusammengebrochen und noch auf dem Weg ins Krankenhaus an den Folgen eines Aorta-Risses verstorben.

Liese Prokop wurde im Dezember 2004 als erste Innenministerin der 2. Republik angelobt. In ihre Amtszeit fiel mit der Zusammenführung der Wachkörper die Umsetzung der größten Reform in der österreichischen Sicherheitsexekutive. Weitere Meilensteine waren die Vorsitzführung während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 sowie die Reform des Fremdenrechts.

Liese Prokop wurde am 27. März 1941 in Wien geboren. Nach der Matura studierte sie Biologie und Sport an der Universität Wien. Die Niederösterreicherin zählte zu den besten Leichtathletinnen Österreichs. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko die Silbermedaille im Fünfkampf. Ein Jahr später stellte sie den Weltrekord im Fünfkampf auf und wurde Europameisterin in Athen. Prokop war vielfache österreichische Staatsmeisterin in den Bewerben Fünfkampf, Weitsprung, Hochsprung, Hürdenlauf, Staffellauf und Kugelstoßen; 1967 wurde sie in Tokio akademische Weltmeisterin.

Ihre politische Karriere begann Liese Prokop im Oktober 1969 als Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag. Ab April 1981 war sie Mitglied der Landesregierung und ab Oktober 1992 Landeshauptmann-Stellvertreterin in Niederösterreich. Mit dem Sport bleibt sie unter anderem als Präsidentin der Sport-Union Österreich verbunden. Die Innenministerin war mit Sporttrainer Gunnar Prokop verheiratet und hinterlässt auch eine Tochter, zwei Söhne und drei Enkelkinder.

 

Gusenbauer: Österreich verliert eine außerordentliche Politikerin
Wien (sk) - Erschüttert zeigte sich SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer über den plötzlichen Tod von Innenministerin Liese Prokop. "Mit Liese Prokop verliert Österreich eine außerordentliche Politikerin, die sich mit viel Engagement für ihre politischen Ziele einsetzte, dabei aber konsensfähig war und immer politisches Augenmaß besaß."

Gusenbauer würdigte die hohen menschlichen Qualitäten der Politikerin und ihre Fähigkeit zum Ausgleich. "Prokop hatte sowohl menschliche Wärme als auch Handschlagqualität in hohem Maße", so Gusenbauer am 01.01. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Unsere ganze Anteilnahme über den unerwarteten und tragischen Verlust muss jetzt ihren Angehörigen und ihrer Familie gelten."

 

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel zutiefst erschüttert
Wien (övp-pd) - Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel zeigt sich vom Tod von Inneministerin Liese Prokop zutiefst erschüttert: "Ihr plötzlicher Tod hat uns alle schockiert. Prokop ist eine außergewöhnliche Frau mit einem bemerkenswerten Leben gewesen - als Weltklassesportlerin, aber auch als großartige Politikerin."

Klubobmann Wilhelm Molterer fassungslos
Erschüttert und fassungslos ist Klubobmann Wilhelm Molterer über den plötzlichen und unerwarteten Tod von Innenministerin Liese Prokop. "Sie war ein außergewöhnlicher Mensch und hat in ihrer sportlichen und politischen Laufbahn Außergewöhnliches geleistet."

Reinhold Lopatka: Schwerer Verlust für Österreich und die ÖVP
"Das überraschende Ableben von Innenministerin Liese Prokop ist ein schwerer Verlust für Österreich und die Österreichische Volkspartei. Wir sind zutiefst bestürzt und trauern um einen großartigen Menschen sowie eine starke Politikerin", so Generalsekretär Reinhold Lopatka

Michael Spindelegger tief betroffen
"Es ist eine schockierende Nachricht, die uns vollkommen unerwartet erreicht hat", sagte der Zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger zum überraschenden Ableben der Innenministerin.

Minister trauern um ihre Kollegin
Die Trauer in der ÖVP-Ministerriege ist groß. Landwirtschaftsminister Josef Pröll zeigt sich erschüttert: "Der Tod von Liese Prokop ist ein unfassbarer Verlust. Ich werde sie von Herzen vermissen."

Landesparteiobleute trauern um Liese Prokop
Die Trauer um Liese Prokop geht quer durch alle Bundesländer. Besonders Niederösterreichs Landesparteiobmann und Landeshauptmann Erwin Pröll ist persönlich tief betroffen über den Tod seiner Landsfrau.

Obleute der Teilorganisationen sind fassungslos
Auch in den Teilorganisationen ist die Trauer um Liese Prokop groß. Fritz Neugebauer ist über das Ableben des ÖAAB-Vorstandsmitglieds fassungslos.

 

Glawischnig: Betroffenheit über Ableben von Liese Prokop
Wien (grüne) - "Liese Prokop ist als Frau in der Politik ihren Weg gegangen und hat es an die Spitze eines Ministeriums geschafft, das in Österreich traditionell Männern vorbehalten war", zeigt sich die dritte Nationalratspräsidentin und stv. Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, betroffen über das Ableben von Innenministerin Liese Prokop. "Unser Mitgefühl gehört in diesen Tagen ihrer Familie, ihren engsten Angehörigen und ihren Freunden", so die dritte Nationalratspräsidentin.

 

Strache betroffen über plötzlichen Tod Prokops
Wien (fpd) - Betroffen über den plötzlichen unerwarteten Tod von Innenministerin Liese Prokop zeigte sich FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. "Mein besonderes Beileid gilt ihren Kindern und ihrem Gatten", sagte Strache. Politische Differenzen müssten angesichts einer solchen Tragödie hintanstehen. "Wir alle versuchen letztlich für Österreich und seine Menschen zu arbeiten. Und auch Liese Prokop hat, davon bin ich überzeugt, das Wohl unseres Landes im Sinn gehabt. Prokop war abseits aller Auffassungsunterschiede ein Mensch, mit dem man reden konnte, und sie hat auch menschlich gehandelt. Ihr Tod ist ein Verlust für unser Land."

 

Gorbach: Großer Verlust für österreichische Politik
Wien (bzö) - Tief erschüttert zeigte sich BZÖ-Vizekanzler Hubert Gorbach in einer ersten Reaktion vom Ableben von Innenministerin Prokop. "Sowohl als Kollegin als auch als Mensch ist der Tod von Liese Prokop ein wirklicher Verlust. Die österreichische Politik hat eine sehr engagierte, konsequente und couragierte Politikerin verloren, die mit Leib und Seele und mit sehr viel Herz für unser Land gearbeitet hat. Mein Beileid gilt in dieser schweren Stunde ihren Angehörigen und Freunden", so Gorbach.

 

Polizeigewerkschaft betroffen über das Ableben von Prokop
Wien (pg/ögb) - Betroffen über das Ableben von Innenministerin Liese Prokop zeigt sich der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Franz Pail. "Sie war in der Sache konsequent, aber eine faire und menschliche Verhandlungspartnerin. Und das in der vielleicht schwierigsten Phase der österreichischen Exekutive", würdigt Pail ihre kurze, aber prägende Ära als erste Frau an der Spitze des Innenministeriums. Pail drückt auch den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

 

LH Durnwalder: Aufrichtiges Mitgefühl und Beileid
Bozen (lpa) - Im Namen der gesamten Landesregierung und jenem der Südtiroler Bevölkerung hat Landeshauptmann Luis Durnwalder Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sein Beileid zum Tod von Innenministerin Liese Prokop übermittelt. Mit Bestürzung und Trauer habe er die Nachricht von Prokops Ableben aufgenommen, deren Verdienste um Südtirol man nicht vergessen werde, schreibt Durnwalder.

"Zu dem großen Verlust möchte ich im Namen der Südtiroler Landesregierung und der gesamten Südtiroler Bevölkerung der Trauerfamilie Prokop und der österreichischen Bundesregierung mein aufrichtiges Mitgefühl und Beileid übermitteln", heißt es in dem Telegramm, das der Landeshauptmann an Österreichs Regierungschef Schüssel gerichtet hat. "Mit dem Tod von Bundesministerin Prokop verliert Österreich eine hochgeschätzte Persönlichkeit und eine kompetente Landes- und Bundespolitikerin", so Durnwalder.

Liese Prokop habe sich während ihrer langjährigen politischen Tätigkeit weit über ihren Wirkungsbereich hinaus hohe Achtung und Wertschätzung erworben. Auch Südtirol verliere mit der Bundesministerin eine wertvolle Ansprechpartnerin", liest man im Telegramm. "Als langjährige Landesrätin und als Landeshauptmannstellvertreterin Niederösterreichs und zuletzt als Bundesinnenministerin hatte Liese Prokop für Südtirols Anliegen stets ein offenes Ohr und die gemeinsamen grenzüberschreitenden Anliegen mit großem Engagement vorangetrieben", so Durnwalder in seinem Schreiben, in dem er auch an den letzten Südtirol-Besuch Prokops im Mai 2005 erinnert.
 
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