Altösterreicher Teddy Kollek ist verstorben  

erstellt am
02. 01. 07

Morak: Herausragender Politiker und Brückenbauer
Wien (bpd/sts) - "Mit Teddy Kollek verlieren wir einen bedeutenden und herausragenden Politiker und Brückenbauer. Teddy Kollek hat sich um den Aufbau der Beziehungen zwischen Österreich und Israel große Verdienste erworben", so Staatssekretär Franz Morak am 02.01. in einer ersten Reaktion auf den Tod des ehemaligen langjährigen Bürgermeisters von Jerusalem. Morak erinnerte daran, dass Teddy Kollek als Altösterreicher, der 1935 in Israel eingewandert ist, mit seiner ehemaligen Heimat stets in Verbindung geblieben ist.

Mit der von ihm gegründeten Jerusalem Foundation "hat er ein nachhaltiges Instrumentarium geschaffen, Jerusalem international ins Blickfeld zu rücken und gerade im kulturellen und bildungspolitischen Bereich wichtige Akzente zu setzen", betonte Morak. Auf diesem Gebiet kam es in den letzten Jahren zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit Österreich, wie beispielsweise beim Chamber Music Festival oder dem Herzl Museum. "Sein Name und sein Vermächtnis werden in der engagierten Arbeit der Jerusalem Foundation weiterleben" unterstrich der Staatssekretär abschließend.

 

Gusenbauer "tief betroffen"
Wien (sk) - Tief betroffen vom Ableben des ehemaligen Jerusalemer Bürgermeisters Teddy Kollek zeigte sich SPÖ-Parteivorsitzender Alfred Gusenbauer nach Bekanntwerden der Todesnachricht. "Teddy Kollek war ein herausragender politischer Mensch, ein kritischer Geist und eine Persönlichkeit, die sich stets um das Zusammenleben und das friedliche Nebeneinander der verschiedenen Religionen bemüht hat", so Gusenbauer am 02.01. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Sein 28jähriges Wirken als Bürgermeister der Stadt Jerusalem war davon geprägt, dass "seine" Stadt Jerusalem für all ihre Einwohner und für die Menschen auf der ganzen Welt ein Ort der Verständigung, der Koexistenz und des gegenseitigen Respekts sein sollte. "Er hat das Ohr bei den Bürgern gehabt, deshalb war er auch ein so außerordentlich beliebter Jerusalemer Bürgermeister", so Gusenbauer.

Als großer Humanist stand Kollek für Glaubwürdigkeit, Solidarität und Gerechtigkeit, betonte der SPÖ-Vorsitzende, der auch auf Kolleks zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen verwies, so die Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Wien im Jahre 1993 und - anlässlich seines 90. Geburtstages - zum Ehrenbürger der Stadt Wien im Mai 2001.

"Für unsere und für alle nachfolgenden Generationen wird Kollek stets als mahnendes Gewissen in Erinnerung bleiben - und als großes Vorbild für alle Menschen, ihre Verantwortung gegenüber der Geschichte wahrzunehmen", so Gusenbauer. "Sein Tod wird eine schmerzhafte Lücke hinterlassen. Unser Mitgefühl gehört jetzt seiner Familie." 

 

Häupl: "Verlieren einen wahrhaft großen Menschen"
Wien (rk) - "Wir verlieren einen wahrhaft großen Menschen, einen Menschen, der sich mit ganzer Seele für den Frieden und für das Miteinander eingesetzt hat": Wiens Bürgermeister Michael Häupl reagiert mit großer Traurigkeit auf den Tod des ehemaligen Jerusalemer Bürgermeisters Teddy Kollek, der 2001 Wiener Ehrenbürger wurde.

Kollek, der nahe Budapest geboren wurde und in Wien aufgewachsen ist, war 28 Jahre lang Bürgermeister von Jerusalem gewesen und hatte sich unermüdlich für das friedliche Zusammenleben von Juden und Arabern eingesetzt. "Seine zutiefst menschliche Haltung ist für mich ein Vorbild für globale Politik", sagt Häupl heute, "und nicht nur für mich. Teddy Kollek hatte Freunde und Weggefährten auf der ganzen Welt."

Nicht zuletzt die Freundschaft zwischen Kollek und Wiens Alt- Bürgermeister Helmut Zilk ist legendär. Zilk hatte Kollek am 30. Mai 2001 die Ehrenbürgerurkunde mit den Worten überreicht: "Lieber Teddy, Du wirst in einer Reihe stehen neben Elias Canetti, Leonard Bernstein und Sigmund Freud. Auf ewig wirst Du in den Herzen der Wiener sein.
 
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