308.594 PKW-/Kombi Neuzulassungen 2006  

erstellt am
12. 01. 07

Geringfügige Steigerung gegenüber 2005 – Anteil der Diesel-PKW weiter rückläufig – Zuwächse bei Zweirädern, überdurchschnittliches Plus bei Lkw
Wien (pwk) - „Die Autokonjunktur in Österreich zeigt sich auf auf hohem Niveau stabil“, so kommentierte Gustav Oberwallner, Obmann des Bundesgremium Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am 12.01. die Zahlen der Zulassungsstatistik der Statistik Austria für das Jahr 2006. Diese wurden im Haus der österreichischen Wirtschaft in Wien präsentiert. „Die Anzahl der Pkw- und Kombi-Neuzulassungen in Österreich belief sich im abgelaufenen Jahr auf 308.594 Stück. Das bedeutet einen geringfügigen Zuwachs von 0,2 Prozent“, führte Peter Laimer, stellvertretender Leiter der Direktion Raumwirtschaft der Statistik Austria, aus. Das bedeutet das fünftbeste je im Rahmen der Kfz-Statistik der Statistik Austria gemessene Ergebnis.

Bei den Lkw gab es 2006 nach einem Minus von 1 Prozent im Jahr davor mit 4,3 Prozent bei den Neuzulassungen einen überdurchschnittlich hohen Zuwachs zu verzeichen. Der dabei mit 88 Prozent anteilsmäßig weitaus größte Bereich der Lkw unter 3,5 Tonnen legte um 5,7 Prozent zu.

Insgesamt haben sich die Kfz-Neuzulassungen 2006 nach einem weitgehenden Stagnationsjahr 2005 wieder deutlich positiv entwickelt und konnten um 1,3 Prozent auf 408.772 Fahrzeuge zulegen. Weiter rückläufig ist dabei der Anteil der dieselbetriebenen Personenwagen; gemessen an allen Pkw-Neuzulassungen beträgt er rund 62,1 Prozent, 2003 waren es noch 71,5 Prozent. Damit setzt sich der Rückgang von Diesel-Pkw seit 2004 weiter fort. „Der Rückgang ist einerseits mit dem steigenden Dieselpreis zu erklären, andererseits mit der Bonus-/Malus-Regelung zur Dieselpartikelfilterförderung. Der Bonus läuft übrigens Mitte 2007 aus“, erläuterte Ingo Natmessnig, der stellvertretende Sprecher der heimischen Automobilimporteure. Trotz des Rückganges habe Österreich aber nach wie vor die Vorrangstellung des Dieselanteils am Neu-Pkw-Markt in Europa inne.

Nach PKW-Marken betrachtet, gehören laut Statistik Austria Mazda (+22,2 Prozent), Toyota (+10,2) sowie Fiat (+5,4) bei Neuzulassungen zu den Gewinnern, beim Marktführer VW blieb der Absatz im Jahr 2006 nahezu unverändert (+0,2 Prozent), bei Mercedes beträgt das Plus 0,6 Prozent. Weitere wichtige Marken wie Peugeot (-10,5), BMW (-7,3), Citroen (-6,5), Renault (-6,2), Opel (-4,2), Audi (-2,8) sowie Ford (-1,9 Prozent) sind rückläufig.

„Bei den Typen ist in Österreich weiterhin der VW Golf Marktführer vor VW Passat und VW Polo“, so Natmessnig. Und: Fast jedes zweite in Österreich zugelassene Auto kommt aus Deutschland. An zweiter Stelle der Herstellerländer folgt Frankreich unverändert vor Japan.

Erfreut zeigte sich Fahrzeughandelsobmann Oberwallner über die positive Entwicklung auf dem Zweiradmarkt: „Nach Rückgängen in den vergangenen Jahren weisen sämtliche Fahrzeugkategorien im Bereich Zweirad, nämlich Mopeds, Motorräder und Leichtmotorräder, Zuwächse bei den Neuzulassungen auf. Bei Leichtmotorrädern beträgt die Steigerung gegenüber 2006 gar 22,4 Prozent. „Nach den vergangenen Jahren, in denen eine deutliche Kaufzurückhaltung zu bemerken war, ist diese Entwicklung nun ein sehr positives Zeichen. Dazu beigetragen hat sicherlich die Möglichkeit, dass nach Absolvierung entsprechender Kurse bereits mit 15 Jahren Moped gefahren werden kann.“

Stichwort Jugend: Erfreuliches wusste Friedrich Nagl, der stellvertretende Bundesinnungsmeister der Innung der Kfz-Techniker der WKÖ und Bundesbildungsreferent der Kraftfahrzeugtechniker, in Sachen Aus- und Weiterbildung zu berichten: “Im Bereich Kfz-Elektronik ist die Zahl der Lehrlinge im vergangenen Jahr um 10 Prozent gestiegen, auch im Bereich Kfz-Techik, also in den Werkstätten vor Ort, ist es zu einer Steigerung gekommen. Mit insgesamt mehr als 7.000 Lehrlingen ist jeder zehnte Beschäftigte eines Kfz-Betriebes in Ausbildung.

Der Fahrzeughandel kämpfe nach wie vor vor allem auf Grund hoher Vertriebsstandards mit doch erheblichen Ertragsproblemen, führte Gustav Oberwallner zur betriebswirtschaftlichen Situation „seiner“ Branche aus. Für den Sektor Kfz-Technik ergänzte Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Nagl: „Über 80 Prozent der Kfz-Werkstätten beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter. Das sind zumeist Betriebe ohne Markenbindung und somit ohne Unterstützung eines Importeurs. Ziel aller Aktivitäten der Standesvertretung sowie der Unterstützung „von außen“ müsse die Schaffung einer guten betriebswirtschaftlichen Basis der Unternehmen sein.

Österreich sei jedenfalls nach wie vor ein „Autoland“, so Oberwallner. “Die Wertschöpfung der in Österreich angesiedelten Betriebe sei ein Wirtschaftsfaktor ersten Ranges. „Jeder siebente Arbeitsplatz in unserem Land steht in Verbindung mit der Kfz-Wirtschaft. Gemeinsam mit den in der Kfz-Industrie Beschäftigten 350.000 Arbeitnehmern bietet der Kfz-Handel knapp einer halben Million Menschen Arbeit; gemeinsam sichern wir das Steueraufkommen und sind ein ganz erheblicher Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich“, unterstrich Fahrzeughandelsobmann Oberwallner die Bedeutung dieser Wirtschaftsbereiche.
 
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