Die Wiederbelebung der Kelten als Schwerpunkt in den Jahren 2007-09  

erstellt am
11. 01. 07

Haslauer präsentierte den Verein Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums Hallein
Salzburg (lk) - Das Bundesland Salzburg gilt als bedeutendstes Zentrum für keltische Geschichte in Mitteleuropa. Eine der bisher erfolgreichsten Landesausstellungen Salzburgs wurde im Jahr 1980 im Keltenmuseum Hallein gezeigt. Die Schau wurde von mehr als 380.000 Interessierten besucht. Es gilt an diese Erfolge anzuschließen. "Deshalb wird die landesweite Auseinandersetzung mit dem keltischen Erbe zu einem der Schwerpunkte in den Jahren 2007 bis 2009. Ziel ist eine Thematisierung und Bewusstseinsbildung in allen Gemeinden mit keltischen Funden. Die Bedeutung des Erbes ist nicht nur wichtig für die Keltenstadt Hallein, sondern für das gesamte Land", erklärte Museumsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer, zuständig für kulturelle Sonderprojekte im Land am 11.01. bei einem Informationsgespräch. Das Referat für kulturelle Sonderprojekte wird sich maßgeblich in die Organisation einer neuen Ausstellung einbringen.

Konkret werden unter anderem informative Lehrwege eingerichtet. Neue Sonderschauen in den jeweiligen Heimatmuseen sollen Interesse bei Salzburgern und Besuchern gleichermaßen wecken. Ein keltisches Musikfestival würde ebenfalls in dieses Gesamtkonzept passen. Im Zentrum steht aber die Planung einer großen Keltenausstellung, die sich verstärkt der intensiven Verbindung der Siedlung am Dürrnberg mit Kelten in Ost- und Südeuropa annimmt.

"Wir müssen das Thema Kelten archäologisch, kulturell, wirtschaftlich und touristisch wieder stärker in den Vordergrund rücken. Das Thema ist typisch für Salzburg, weil auf dem Gebiet unseres Bundeslandes gleich mehrere bedeutende Siedlungen gelegen sind", sagte Haslauer, der heute zugleich auch den neuen Verein "Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums" präsentierte, der von Vereinsvorstand Dr. Bruno Ölsböck geleitet wird. "Ich bin dem Team rund um Herrn Dr. Ölsböck sehr dankbar dafür, dass sich der Verein des Themas annimmt. ’Celtic Heritage’ leistet einen bedeutenden Beitrag zur Verbreiterung des Wissens um die Kelten in unserem Land." Als "Einstandsgeschenk" für alle Mitglieder des Freundes-Vereines gebe es die Möglichkeit, die anderen Landesmuseen kostenlos zu besuchen, so Haslauer.

Dank der Unterstützung des Landespolitik, der Wirtschaft und vieler Helfer konnte das Keltenmuseum Hallein auf den jetzigen hohen Standard gebracht werden. Das Land Salzburg investierte drei Millionen Euro in den Umbau des Museums, das nach Plänen der Salzburger Architekten Heinz Lang und Gerhard Zeiler im Jahr 2004 wiedereröffnet wurde. Zudem trägt das Land Salzburg die Hälfte der laufenden Betriebskosten, so Haslauer weiter. Das Museum ist zugleich Forschungsstätte und eines der historisch interessantesten Museen Österreichs, das bedeutende Abschnitte unserer Geschichte höchst publikumswirksam umsetzt. Die Verleihung des Förderungspreises zum Österreichischen Museumspreis im April 2006 durch das Bundesministerium bestätigt dies.

Kombi-Card für Kelten und Salz
Zu den Erfolgsfaktoren des Museums zählt neben bedeutenden archäologischen Exponaten die inhaltliche Kooperation mit dem Schau-Salzbergwerk, das auch heute noch einen Einblick in eine der ältesten Salz-Förderstätten Mitteleuropas vermittelt. Das "Weiße Gold" wird seit mehr als 2.500 Jahren auf dem Dürrnberg gefördert. Es galt schon zur Zeit der Kelten als Basis des Wohlstands. Die Einführung der Kombi-Card der Salinen-Tourismus GmbH und des Kelten-museums (seit 2005 – Besuch Salzwelten und Keltenmuseum, Abstimmung der Werbemittel, usw.) ist ein voller Erfolg. Dadurch entstanden Synergien in beiden Top-Ausflugszielen Halleins.

Mit der Ansiedlung der Kelten am Dürrnberg vor mehr als 2.500 Jahren und dem Beginn der Salzgewinnung wurde der Grundstein für den prosperierenden Kultur- und Wirtschaftsraum an der Salzach gelegt. Die Präsentation der außergewöhnlichen Fundobjekte über die Kelten – im Sinne eines lebenden Museums – wird ständig durch Neuzugänge aus aktuellen Grabungen des österreichischen Forschungszentrums Dürrnberg ergänzt. Sie belegen sowohl in Quantität wie auch in Qualität immer wieder die Bedeutung der keltischen Kultur auf dem Dürrnberg als eine wichtige Schnittstelle zwischen den Völkern West- und Osteuropas.

Dem Museum in Hallein soll aufgrund seiner außerordentlichen Präsentationen und seines europäischen Stellenwerts zu einer weiteren Aufwertung verholfen werden. Um dies zu erreichen, wurde der Museumsverein "Celtic Heritage – Freunde des Keltenmuseums" gegründet, der die Museumsleitung bei der Umsetzung weiterer Projekte und Visionen unterstützen will.

Zielsetzungen des Vereins
Vereinsobmann Dr. Bruno Ölsböck stellte die Zielsetzungen des im August 2006 gegründeten gemeinnützigen Vereins vor: "Durch eine möglichst breite Mitgliedschaft soll eine starke Lobby für das keltische Erbe geschaffen werden. Wir hoffen darauf, dass besonders historisch Interessierte und Meinungsbildner als Mitglieder angeworben werden können." Ziel sei es in einem ersten Schritt, besonders die regionale Bevölkerung zu erreichen und zu einer stärkeren Identifizierung mit diesem wertvollen Museum beizutragen, so Ölsböck.

Mittelfristig zielt der Verein auf die europäische Bedeutung des Keltenmuseums ab. Um diesen europäischen Kontext des Keltenmuseums und dessen weit überregionale Bedeutung hervorzuheben, wurde – auch auf Wunsch der Museumsleitung – der englische Vereinsname "Celtic Heritage" gewählt. Inhaltliche Angebote für verschiedene Alters- und Interessensgruppen, speziell für Kinder und Jugendliche sollen verstärkt thematisiert werden. Ein besonderes Anliegen des Vereins ist es auch, die ganzjährige Öffnungszeit des Museum sicherzustellen. Ein weiteres Ziel ist die verstärkte Kooperation mit der Wirtschaft, um vor allem Sonderausstellungen aber auch Ankäufe für das Museum zu ermöglichen. "Die Umwegrentabilität des Museums für Hallein und die Region ist nicht zu unterschätzen und sollte bewusster gemacht werden", schloss Ölsböck.

Folgende Personen leiten derzeit den Verein:
Dr. Bruno Ölsböck – Obmann
Dr. Eveline Sampl-Schiestl – 1. Obmann-Stellvertreter
Odo Stierschneider – 2. Obmann-Stellvertreter
Eveline Wieser - Kassier
Mag. Karl Eidenhammer – Schriftführer


Vereinsstruktur und Finanzierung
Der Verein besteht aus ordentlichen Mitgliedern und Förderern. Als Ehrenpräsident konnte bereits Dr. Hannes Androsch gewonnen werden. Die Finanzierung des Vereins soll neben den Mitgliedschaften und Förderbeiträgen auch durch Sponsoren gestärkt werden. Die erste dahingehende Initiative des Vereins wird daher im Frühjahr 2007 eine Präsentation für die Tennengauer Wirtschaftstreibenden unter Leitung des Ehrenpräsidenten Dr. Hannes Androsch sein.

Der Beitrag für eine ordentliche Mitgliedschaft beträgt 22 Euro pro Jahr, eine Familienmitgliedschaft 29 Euro, Schüler/innen und Student/innen zahlen elf Euro. Zum Förderer wird man ab einem Jahresbeitrag von 300 Euro. Mitglieder erhalten neben dem freien Eintritt in das Keltenmuseum und in das Stille Nacht Museum Hallein eine 50-Prozent-Ermäßigung für einen Gast des Vereinsmitglieds ebenso wie Ermäßigungen bei den Salzwelten Bad Dürrnberg. Inkludiert sind auch Einladungen zu Sonderveranstaltungen wie Vorträge, spezielle Führungen im Haus und Exkursionen zu Grabungen. Regelmäßige Informationen über alle Ausstellungen und Veranstaltungen und eine 10-Prozent-Ermäßigung auf alle Angebote im Museumsshop gehören ebenso zum Leistungspaket. Bei Familienmitgliedschaften ist die freie Teilnahme an Museumsworkshops, Kinderateliers und Kinderwochen inkludiert.

Die Vereinstätigkeit ist in einem Statut geregelt. Ein ehrenamtlicher Beirat wird im laufenden Jahr eingesetzt, der zusätzlich fachspezifische Themen behandeln und zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen führen soll.

Informationen: http://www.celtic-heritage.at
 
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