ARBÖ: Sturmwarnung für Freitag  

erstellt am
17. 01. 07

Spitzengeschwindigkeiten bis zu 130 km/h möglich – Autofahrten mit Anhänger und Dachladegut vermeiden - Konzentration und defensive Fahrweise sind angesagt
Wien (arbö) - Das Tiefdruckgebiet "Jürgen" wird in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Österreich einen stürmischen Besuch abstatten. Meteorologen prognostizieren Spitzengeschwindigkeiten von 90 bis 130 Stundenkilometer. Ab 120 km/h sprechen Meteorologen von einem Orkan (Der bisher stärkste Orkan Österreichs wütete mit 161 km/h am 1.2. 1990 in Linz).

"Autofahrten werden kommenden Freitag sicher kein Vergnügen, sie erfordern erhöhte Konzentration und besondere Vorsicht", betont der technische Schulungsleiter des ARBÖ, Gottfried Moser.

Heftige Sturmböen können PKW jederzeit versetzen, LKW mit großer Angriffsfläche sogar umwerfen. "Fahrten mit Ladegut auf Anhängern oder am Dach sollten wenn möglich vermieden werden", rät Moser

Weitere Tipps:

  • Lenkrad permanent mit beiden Händen festhalten, Geschwindigkeit reduzieren.
  • Jeder Überholvorgang kann zum Lotteriespiel werden. Man kann jederzeit durch Seitenböen versetzt werden und auf der Gegenfahrbahn landen. Immer auch mit einer Versetzung des zu überholenden Fahrzeuges rechnen, deshalb größeren Seitenabstand einhalten.
  • Besondere Gefahr von Sturmböen besteht auf Brücken, bei Tunnelausfahrten oder nach Ende der Lärmschutzwänden. Hier kann die plötzlich eintretende Sogwirkung zu einer Verstärkung der Sturmböen führen.Deshalb: runter vom Gas, um eine bessere Bodenhaftung gegen seitliche Sturmböen zu haben.
  • Wird man von einer Sturmböe erfasst - Ruhe bewahren. Jede heftige Bewegung mit dem Lenkrad macht das Fahrzeug nur noch instabiler. Um das Auto wieder zurück auf die Spur zu bringen, nur gefühlvoll gegenlenken, sonst landet man sehr schnell im Straßengraben oder auf der Gegenfahrbahn.
  • Auch im städtischen Bereich vorausschauend und defensiv fahren. Mit unvorhergesehenen Hindernissen wie aufgewirbelten Papier- oder Kartonteilen, Plastikplanen oder abgebrochenen Ästen rechnen.
  • Vor dem Einparken einen Blick nach oben richten. Speziell bei älteren Gebäuden, Baustellen oder morschen Bäumen kann der Wind Teile lockern, die dann eventuell auf das Auto herabstürzen.
  • Fahrzeugtüre oder Heckklappe vorsichtig öffnen und den Griff fest in der Hand halten. Windböen können sonst die Türe aufreißen und großen Schaden anrichten (sei es an der Türe selbst, an einem daneben stehenden oder vorbei fahrenden Auto oder sogar einen Fußgänger verletzen).

Wer bei Sturmschäden haftet
Sturmschäden werden grundsätzlich nur von der Kaskoversicherung gedeckt, wer nur haftpflichtversichert ist, schaut durch die Finger, so die ARBÖ-Juristen. Es kommt jedoch auch bei der Kaskoversicherung auf die genauen Versicherungsbedingungen an.

Allgemein gilt: Von einem Sturm spricht man erst ab einer Windgeschwindigkeiten von 60 km/h.Wer nur haftpflichtversichert ist, muss aus der eigenen Tasche zahlen. Denn Schäden durch umfallende Bäume oder herabstürzende Hausteile (Ziegelsteine, Fenster, Dachteile) gelten als durch höhere Gewalt verursacht, egal ob sie parkende, haltende oder fahrende Autos beschädigen.

Zurückholen kann man sich die Kosten nur, wenn Bäume schon vor dem Sturm morsch oder Häuser durch schuldhaftes Verhalten der Besitzer baufällig waren. Das Problem dabei: Die Geschädigten müssen den Nachweis dafür erbringen, dass Wegehalter oder Hausbesitzer säumig waren.

 
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