Plassnik: "Überzeugende transatlantische Teamarbeit am Balkan"  

erstellt am
26. 01. 07

Plassnik bei Außenministertreffen zu Afghanistan und Kosovo
Brüssel (bmaa) - "Die internationale Gemeinschaft ist entschlossen, Afghanistan auf dem Weg zu einem stabilen, sicheren und demokratischen Staat zur Seite zu stehen. Das heutige Treffen hat das eindrücklich gezeigt", sagte Außenministerin Ursula Plassnik in Brüssel beim Außenministertreffen jener Länder, die an der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) beteiligt sind. Bei dem Treffen nahmen neben den Außenministern der NATO-Staaten unter anderem auch die Vertreter von Finnland, Schweden, Irland, Australien, Japan und der Schweiz teil. Vertreten waren weiters die afghanische Regierung sowie die UNO und die Weltbank, die im Rahmen der internationalen Hilfe für Afghanistan stark engagiert sind.

"Wir haben in den letzten Jahren manch wichtige Fortschritte in Afghanistan erzielt. Wir sind uns einig, diesen Weg konsequent fortsetzen zu wollen. Die Menschen in Afghanistan wünschen nachhaltigen Frieden und Sicherheit im ganzen Land und unterstützen die Bemühungen ihrer demokratisch gewählten Regierung und der internationalen Gemeinschaft. Die Zukunft des Landes darf nicht einer kleinen Minderheit von Extremisten überlassen werden", so Plassnik.

Die Außenministerin unterstrich das aktive Engagement der EU und Österreichs, unter anderem in den Bereichen Wiederaufbau, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheit und Drogenbekämpfung. So hat Österreich etwa bei der Entwicklung eines von der EU finanzierten Programms zur Verbesserung der Überwachung der Grenzen Afghanistans eine führende Rolle gehabt. Zudem unterstützt Österreich im Rahmen der UNO-Organisation zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) auch ein Projekt zur Stärkung der Kontrolle der iranisch-afghanischen Grenze. "Ein wichtiges Anliegen ist mir auch, die Rolle der Frauen im Wiederaufbauprozess zu stärken. Gerade Frauen kommt beim Wiederaufbau einer Gesellschaft, aber etwa auch bei der Bekämpfung der Kriminalität und des Drogenhandels, eine entscheidende Funktion zu. Österreich arbeitet daher eng mit der UNO zusammen, um durch konkrete Programme zur Unterstützung der Frauen in der afghanischen Gesellschaft beizutragen", so die Außenministerin.

Dem Treffen folgte ein Arbeitsessen der Außenminister der EU- und NATO-Staaten, das zu einem intensiven Meinungsaustausch über die aktuelle Lage im Kosovo sowie im Nahen und Mittleren Osten genutzt wurde. "Die EU und NATO haben schon bisher im Rahmen des internationalen Krisenmanagements aktiv zusammengearbeitet. Eine enge, auf Gleichberechtigung beruhende Zusammenarbeit sowie ein offener und intensiver transatlantischer Dialog sind notwendiger Bestandteil der Bemühungen um die nachhaltige Problemlösung in internationalen Krisenregionen", betonte die Außenministerin.

Die Außenministerin würdigte die bisher erzielten Fortschritte bei der Stabilisierung der Balkanregion als exzellentes Beispiel für die überzeugenden Resultate, die eine enge transatlantische Zusammenarbeit hervorbringen könne. "Gerade in der jetzigen Phase des laufenden Statusprozesses zum Kosovo wird es entscheidend sein, diese internationale Teamarbeit konsequent fortzusetzen. Für die künftige Stabilität der Region ist es von großer Bedeutung, dass die Vereinigten Staaten im Kosovo engagiert bleiben", so die Außenministerin. "Ich habe in der Diskussion mit unseren NATO-Kollegen auch betont, wie wichtig es jetzt ist, Martti Ahtisaari voll dabei zu unterstützen, eine Lösung zu finden, die nicht nur die Wünsche der Mehrheitsbevölkerung des Kosovo, sondern auch die Rechte und Erwartungen der anderen Volksgruppen gebührend berücksichtigt", so Plassnik abschließend.
 
zurück