Studiengebühren  

erstellt am
23. 01. 07

 Gusenbauer: "Alles, was gemeinnützig ist, miteinbeziehen"
Wien (sk) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer will den Bereich der Tätigkeiten, die für eine Abgeltung der Studiengebühren in Frage kommen, möglichst weit fassen. "Ich bin dafür, dass man das sehr weit interpretiert, weil ich schätze die Leistungen unserer freiwilligen Organisationen außerordentlich. Ich finde, dass man hier nicht unterscheiden soll, welche Art von freiwilliger Arbeit im Dienste der Gemeinschaft geleistet wird", sagte Gusenbauer am 22.01. im Abendjournal von Ö1.

"Ich glaube, man sollte alles was hier gemeinnützig ist, wie Feuerwehr, Rettung und vieles andere, miteinbeziehen", sagte Gusenbauer. Die Entscheidung liege aber beim Wissenschaftsministerium, wo eine Arbeitsgruppe eingerichtet wurde, die alle Anregungen sammelt.

 

 Haubner: Anerkennung von Freiwilligenarbeit für alle
SPÖ Vorschlag bei Studiengebühren unausgegoren
Wien (bzö) - "Während die Freiwilligenarbeit sich im Regierungsprogramm nur als leere Worthülse wiederfindet, entdeckt Bundeskanzler Gusenbauer jetzt auf einmal das Ehrenamt, um sich aus seiner Misere bei den Studiengebühren herauszuwinden", betont die stellvertretende BZÖ-Klubobfrau Ursula Haubner. "Pro Woche leisten Freiwillige in Österreich 16,7 Millionen Stunden an unbezahlter und unbezahlbarer Arbeit, das entspricht der Arbeitszeit von 482.000 ganztägig tätigen Personen. Über 3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher arbeiten freiwillig und unentgeltlich für soziale Hilfsdienste, Organisationen und in vielen anderen Bereichen. So profitiert unsere Gesellschaft insgesamt von der Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher" bekräftigt Haubner.

"Wir als BZÖ fordern daher eine generelle Anerkennung und Aufwertung der Freiwilligenarbeit für alle ehrenamtlichen Helfer in Österreich. Der unter BZÖ - Sozialministern eingerichtete Freiwilligenrat soll zusammentreten und entsprechende Kriterien erarbeiten", forderte Haubner. Dabei gehe es vor allem um Schwerpunkte wie die Anrechnung von Pensionszeiten oder steuerliche Begünstigungen. "Der mit den Freiwilligenorganisationen gemeinsam entwickelte Freiwilligenpass kann dabei als Basis dienen. Zusätzlich muss das Freiwillige Soziale Jahr ein echtes gesetzlich anerkanntes Berufsfindungsjahr werden, um für junge Menschen den Zugang zu Pflege- und Betreuungsberufen attraktiver zu machen. Ehrenamtliche Arbeit ist unverzichtbar und verdient nicht nur bloße Lippenbekenntnisse, sondern Anerkennung und Aufwertung. Es gilt den guten Weg der letzten Jahre fortzusetzen und auf dem Erreichten aufzubauen", bekräftigt Haubner abschließend.

 

ÖH: Bundesjugendvertretungsliste als Grundlage
StudierendenvertreterInnen fordern Sitz in Arbeitsgruppe
Wien (öh) - In der Diskussion um die Rückerstattung der Studiengebühren meldet sich die Österreichische HochschülerInnenschaft zu Wort. Sie fordert, dass alle MitarbeiterInnen sämtlicher in der Bundesjugendvertretung organistierten Organisationen von Studiengebühren befreit werden. "Es ist nur logisch, dass die Liste der offiziellen Jugendvertretung als Grundlage für die Studiengebührenrefundierungsliste fungiert", so Barbara Blaha und Lina Anna Spielbauer. "Weitere Organisationen, wie das Rote Kreuz und die Caritas, müssen von der Arbeitsgruppe ergänzt werden. Die Leistungen von Studierenden mit Pflege- oder Erziehungsverpflichtungen sollen ebenfalls Anerkennung finden. Studierende mit Kind sollen nicht auch noch ein Ehrenamt aufgebürdet bekommen."

Bisher hat die ÖH keine Einladung zu der Arbeitsgruppe erhalten, die die Liste erarbeiten soll. Für die ÖH ist selbstverständlich, dass die Studierenden in diese Arbeitsgruppe eingebunden werden, für die Gusenbauer-Regierung dürfte das nicht so klar sein: "Will Johannes Hahn den Kurs seiner Vorgängerin fortsetzen und Studierende von Entscheidungen ausgrenzen oder will er eine neue Gesprächskultur mit den Studierenden etablieren? Wir fordern zumindest volle Einbindung in diese Arbeitsgruppe", so Blaha und Spielbauer abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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