Steirische Volkskulturpreise 2006 vergeben  

erstellt am
22. 01. 07

51 Bewerbungen beweisen die Lebendigkeit der steirischen Volkskultur
Graz (lk) - Beide Preisträger des Volkskulturpreises 2006 stammen diesmal aus der Obersteiermark. Im Beisein zahlreicher prominenter Vertreter aus Kultur und Politik konnten sie am 22.01. ihre mit je 5.500 Euro dotierten Preise von Erstem Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer im Weißen Saal der Grazer Burg entgegennehmen. Für die musikalische Umrahmung sorgten „Die Blechsteirer“.

Der "Verein Schloss Trautenfels" wurde in der Sparte „Innovative Projekte“ für sein seit 2005 durchgeführtes Projekt „Vom verschwundenen Alltag“ und in der Sparte „Schriftgut“ für das 2005 erschienene Buch „Jagdgründe. Eine Spurensuche in obersteirischen Revieren“ ausgezeichnet. Beide Projekte erfassen in Form einer Erinnerungsarbeit in besonders anschaulicher Weise die Volkskultur und Naturgeschichte des gesamten Ennstales. Sie beinhalten sowohl die Dokumentation mündlicher Überlieferungen als auch zahlreiche regionalspezifische Veranstaltungen. Traditionspflege vereint sich dabei mit neuen kulturellen Ansätzen und Fragestellungen. Der 1983 gegründete Verein widmete sich ursprünglich der Sanierung der Schlosses Trautenfels. Die Förderung kultureller Aktivitäten im Bezirk Liezen war der nächste Schritt. Das Schloss Trautenfels stand dabei als Veranstaltungsort immer im Mittelpunkt, berichtet der Vereinsobmann, Dipl.-Ing. Karl Glawischnig.

Zweiter Preisträger in der Sparte „Schriftgut“ ist Dipl.-Ing. Mag. Dr. Alois Leitner mit seinem bereits seit 1987 bestehenden Zeitungsprojekt „Der Tauern“. Ursprünglich vom Herausgeber ausschließlich alleine finanziert, bietet es vielen Autoren und Forschern eine Publikationsplattform. Die Zeitschrift ist aus einer Geschichtsbeilage für das Pfarrblatt der Gemeinde Hohentauern hervorgegangen.

„Die Volkskultur ist nicht der kleine Bruder der Hochkultur, sondern sie ist selbst eine hohe Kultur. Ohne sie wäre unser Zusammenleben in dieser Form nicht möglich. Nur weil die Blaskapellen, die Trachtenvereine und alle Träger dieser Kultur so vieles unentgeltlich leisten, kann sie in der Steiermark so eine große Bedeutung haben“, sagte der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer in seiner Rede anlässlich der Preisverleihung. Er sprach dabei auch einige geplante Projekte aus dem Bereich der Volkskultur an: die Zusammenarbeit des Landes Steiermark mit dem ORF bei der Sendung „Steirerbrauch“, die geplante mitteleuropäische Blasmusikwallfahrt nach Mariazell, zu der Blasmusikkapellen aus allen mitteleuropäischen Ländern eingeladen sind sowie die World Choir Games (Weltchorspiele), die 2008 mit 450 Chören und zirka 20.000 Sängern in Graz stattfinden werden. Unter dem Motto „Mit alten Nachbarn in neuer Freiheit“ wird es beim heurigen „Aufsteirern“ auch eine Begegnung mit den Kulturen der Nachbarländer geben.
 
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