Kunstdiebstähle in Österreich weiter rückläufig  

erstellt am
01. 02. 07

Wien (bmi) - Im Vorjahr wurden in Österreich 142 Kunstdiebstähle verübt, das sind drei Diebstähle weniger als im Jahr 2005 und die niedrigste Zahl seit dem Jahr 1996. Grund für diese erfolgreiche Bilanz waren zwei Ermittlungserfolge gegen den organisierten Kunstdiebstahl und eine Präventionsoffensive von Bundeskriminalamt und Polizei.

Bereits im Jahr 2005 wurde ein Wiener festgenommen, der sich auf Kirchendiebstähle "spezialisiert" hatte. Im gleichen Jahr wurde eine Bande slowakischer Kunstdiebe gefasst, die ihr Operationsgebiet in Tschechien und Österreich hatten. Diese polizeilichen Erfolge wirken bis heute abschreckend auf potentielle Täter.

Parallel dazu startete das Bundeskriminalamt gemeinsam mit den Landeskriminalämtern und dem Kuratorium Sicheres Österreich eine Präventionsoffensive. Hauptschwerpunkt war dabei der Schutz der in den vergangenen Jahren besonders betroffenen kirchlichen Kunst- und Kulturgüter. Die Aktivitäten reichten dabei von Spezialseminaren für Kirchenverantwortliche bis hin zur Erstellung einer eigenen Broschüre die Tipps zum Schutz vor Kunst- und Kulturdiebstahl gibt.

Der Erfolg gibt diesen Initiativen Recht: im Vorjahr wurden in Kirchen und Kapellen nur 26 Kunstdiebstähle registriert, im Vergleich zu 31 Fällen im Jahr 2005 und sogar 110 Fällen im Jahr 2004. Im öffentlichen Bereich, wie zum Beispiel in Museen, wurden im Vorjahr 19 Diebstähle verübt, im privaten Bereich waren es 97 Fälle.

Der durch diese Diebstähle im Jahr 2006 entstandene Schaden betrug 4,3 Millionen Euro.
Besonders hoch war der Wert der wieder aufgefundenen Kunstgegenstände, der im Jahr 2006 fast 51 Millionen Euro betrug. Grund dafür war die Auffindung der Saliera, deren Wert allein schon bei 50 Millionen Euro lag.

Innenminister Günther Platter führt die positive Bilanz auf die Ermittlungserfolge der letzten Jahre und auf die verstärkte Präventionsarbeit des Bundeskriminalamtes zurück. "Kunstdiebstahl ist mehr als nur materieller Schaden - gestohlene Kunstobjekte sind ein unwiederbringlicher Verlust für die kulturelle Identität eines Landes. Die Polizei hat das erkannt und durch das Engagement der Kolleginnen und Kollegen ist es gelungen die Kunstdiebstähle auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren zu reduzieren", so Bundesminister Platter abschließend.
 
zurück