Erstes tragfähiges Modell zur 24-Stunden Pflege und Betreuung daheim  

erstellt am
08. 02. 07

Staatssekretärin Christine Marek besucht Gesundheits- und Sozialsprengel sowie AMS-Stelle in Lienz
Lienz (bmwa/sts) - Angesichts der aktuellen Pflegediskussion besuchte Staatssekretärin Christine Marek den Gesundheits- und Sozialsprengel in Lienz. Dieser widmet sich der ambulanten Pflege und Betreuung von alten, kranken und/oder behinderten Menschen in ihrem eigenen Haus/ihrer eigenen Wohnung. Der Verein, der nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, beschäftigt ca. 50 Menschen, davon viele Frauen in Teilzeit, sowie 32 ehrenamtliche Helfer. "Dieses ausgezeichnete Modell sichert in einem wichtigen Bereich die Pflege und Betreuung von alten Menschen in deren Umgebung", so Marek.

Die demografische Entwicklung erfordert es jedoch, für den in der Zukunft steigenden Pflegebedarf weitere Konzepte und Modelle zu entwickeln. Es sei deshalb absolut positiv, dass Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein ein erstes tragfähiges Modell zur 24-Stunden Pflege und Betreuung daheim vorgelegt habe. "Pflege daheim hat für die Menschen oberste Priorität", so Marek. Da Ende Juni das Amnestiegesetz für Pflege und Betreuung auslaufe, müsse mit Hochdruck an einer gesetzlichen Regelung gearbeitet werden, um 24-Stunden Pflege und Betreuung zuhause zu ermöglichen. Als nächsten Schritt gelte es, gemeinsam mit den Ländern die Finanzierung zu diskutieren. Sozialminister Buchinger sei hier wesentlich gefordert, so Marek

Einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation in Lienz verschaffte sich die Staatssekretärin gestern bei einem Besuch der AMS-Stelle in Lienz. Auf Grund der geografischen Gegebenheiten Osttirols liegt die Arbeitslosenquote über dem landesweiten Durchschnitt Tirols. Besonders bei der Frauenarbeitslosigkeit besteht in Osttirol Handlungsbedarf. Während die Arbeitslosigkeit der Männer im Jahr 2006 markant zurückgegangen ist, ist jene der Frauen angestiegen. Der Leiter der AMS-Stelle Lienz Otmar Frena verwies auf verschiedene Projekte - u.a. sozio-ökonomische Betriebe für Frauen - um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten.

Sehr positive Erfahrung gibt es in Lienz mit den JASG-Lehrgängen. Diese würden bis zu 100 Prozent erfolgreich verlaufen, so der Leiter der Geschäftsstelle. Sehr oft fehle es den Jugendlichen jedoch an sozialer Kompetenz, die in kurzer Zeit kaum vermittelt werden kann. Staatssekretärin Marek wies darauf hin, dass eine Reform der 9. Schulstufe und eine Durchforstung der Lehrpläne der Berufsschulen angedacht sei, um die soziale Komponente bei der Ausbildung der Jugendlichen wieder mehr in den Vordergrund zu stellen.
 
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