Österreichische Erfinder gefragt  

erstellt am
07. 02. 07

Was kommt nach dem Hai-Magnet? WWF startet Wettbewerb für "Schlaue Netze" gegen sinnlosen Beifang
Wien (wwf) - Der WWF startet heute seinen dritten internationalen Wettbewerb für "Schlaue Netze". Den Erfindern von innovativem Fischereigerät, mit dem die Umwelt geschont und vor allem die Zahl der ungewollten Beifänge deutlich reduziert werden kann, winken Preisgelder in Höhe von 38.000 Euro. "Hunderttausende Wale, Delfine, Meeresschildkröten und Seevögel verenden jährlich ungewollt in den Netzen der Fischer, obwohl sie wirtschaftlich bedeutungslos sind. Diesen zerstörerischen Beifang wollen wir mit unserem Innovations-Wettbewerb verringern", so WWF-Fischereiexperte Georg Scattolin.

Der WWF-Wettbewerb steht Teilnehmern aus der Fischereiindustrie ebenso offen wie Ingenieuren, Forschern, Studenten oder interessierten Laien - auch aus Österreich. Die Vorschläge für innovatives Fischereigerät sollen umweltschonend und praktikabel sein. Die Neuentwicklungen müssen bis zum 31. Juli 2007 als einsatzfähiger Prototyp vorliegen. Eine internationale Jury aus Fischern, Wissenschaftlern, Ingenieuren und Umweltschützern wählt dann die Preisträger aus.

Den ersten Wettbewerb für "Schlaue Netze" hatte der WWF 2005 ausgerufen. Den Hauptpreis gewann ein Erfinder, der mit seinem Beitrag den Beifang von Meeresschildkröten reduzieren konnte. Er hatte Langleinen, die zum Fischfang ausgebracht werden, mit Stahlgewichten beschwert, um die Köder auf eine Tiefe von über Hundert Metern zu drücken. In dieser Tiefe kommen die Schildkröten deutlich seltener vor. Im letzten Jahr wurde der "Hai-Magnet" prämiert, der den Beifang von Haien in der Langleinen-Fischerei auf Schwert- und Tunfisch reduziert. Ein kleiner, starker Magnet oberhalb der Langleine, an der bis zu 30.000 Angelhaken hängen, kann Haie abschrecken und sie so vor dem qualvollen Tod bewahren. Denn Haie reagieren stark auf magnetische Felder. Der WWF hofft auch in diesem Jahr auf ähnlich innovative Vorschläge.

Der Beifang ist eine der größten Bedrohungen für das Ökosystem Meer. Mehr als ein Viertel aller Fänge werden nach WWF-Angaben wieder über Bord geworfen - über 20 Millionen Tonnen pro Jahr.

Teilnahmebedingungen unter http://www.smartgear.org
 
zurück