Ein Viertel der Autofahrer setzt sich aus Prinzip nur nüchtern hinters Steuer  

erstellt am
19. 02. 07

Frauen sind beim Thema Alkohol am Steuer vernünftiger als Männer
Wien (öamtc) - Eine Online-Blitzumfrage des ÖAMTC unter 500 Fahrzeuglenkern hat gezeigt, dass ein Viertel der Befragten aus Prinzip den Wagen stehen lässt, wenn Alkohol getrunken wurde. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, sich nach einem Krügerl Bier oder einem Viertel Wein schon mindestens einmal selbst hinters Steuer gesetzt zu haben. Deutlich zeigt sich ein klarer Einstellungsunterschied zwischen den Geschlechtern. "41 Prozent der weiblichen Fahrzeuglenker fahren aus Prinzip nicht, wenn sie Alkohol getrunken haben - nur 20 Prozent sind es bei den Männern", erläutert ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa.

Bei der Entscheidung trinken oder fahren nach mehr als einem Krügerl Bier oder einem Viertel Wein wird die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern noch deutlicher: Elf Prozent der Frauen sind in so einem Fall zumindest einmal noch selbst gefahren. Dem stehen 39 Prozent der befragten Männer gegenüber. Davon haben 21 Prozent schon öfter mit mehr als einem getrunkenen Bier ihr Auto selbst gelenkt. "Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind nach Analyse der Unfallstatistik nicht überraschend. Von zehn alkoholisierten Beteiligten bei Alkoholunfällen sind neun Männer", sagt die Club-Expertin.

Mögliche Folgen einer Alkoholfahrt werden gerne verdrängt. "Schon bei einer geringen Alkoholisierung des Fahrzeuglenkers nehmen Fahrfehler im Straßenverkehr zu, das Unfallrisiko steigt", erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Auch die Wahrscheinlichkeit in eine Kontrolle zu geraten wird unterschätzt.

Alkoholkontrolle der Polizei bei über einem Drittel der Befragten
Bei der Online-Blitzumfrage des ÖAMTC hat sich gezeigt, dass mehr als ein Drittel der befragten Autofahrer schon einmal von der Exekutive zu einem Alkoholtest aufgefordert worden ist, 13 Prozent davon mehrmals. Seit dem erstmaligen Einsatz von Alkohol-Vortestgeräten vor über einem Jahr ist die Kontrolldichte deutlich erhöht worden. Laut Bundesministerium für Inneres wurden 2006 rund 271.000 Vortests durchgeführt. Die Zahl der Anzeigen bei einem Verstoß gemäß § 14 Führerscheingesetz (0,5 bis 0,79 Promille) sind innerhalb eines Jahres von 6.955 auf 11.292 gestiegen.

Wer auf der sicheren Seite stehen will, dem rät der ÖAMTC auf Alkohol beim Autofahren gänzlich zu verzichten. "Auf die Frage wie viel man trinken kann, um unter 0,5 Promille zu bleiben oder noch fahrtüchtig zu sein, gibt es keine allgemein gültige Antwort", sagt die Club-Expertin. "Auch unter 0,5 Promille kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt sein." Bei Müdigkeit oder nach der Einnahme von Medikamenten können schon kleinere Mengen Alkohol zu Beeinträchtigungen führen und die Fahrsicherheit gefährden. "Besser ist es, vor dem Faschingsgschnas eine kluge Entscheidung zu treffen - entweder trinken oder fahren", so die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Denn gerade beim närrischen Treiben ist auf der Straße besondere Aufmerksamkeit gefordert.
 
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