Niederösterreicher pfuschen um 3,4 Milliarden Euro  

erstellt am
26. 02. 07

St. Pölten (nöwpd) - Rund 3,4 Milliarden Euro wird heuer das Gesamtvolumen der Schattenwirtschaft - der sogenannte "Pfusch" - in Niederösterreich erreichen. Diese Zahl geht aus Berechnungen von Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz hervor. "Im Bundesländervergleich am meisten gepfuscht wird in Wien. Dort macht die mit Schwarzarbeit erwirtschaftete Wertschöpfung heuer 5,8 Milliarden Euro aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Oberösterreich mit 3,5 Milliarden sowie Niederösterreich mit 3,4 Milliarden Euro", teilt Schneider dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit.

Der gesamtösterreichische Pfuschmarkt ist nach Schätzungen des Linzer Volkswirtschaftsprofessors rund 21 Milliarden Euro schwer. Gab es 1995 "erst" 575.000 "Vollzeit-Schwarzarbeiter" in Österreich, waren es im konjunkturschwachen Rekordjahr 2004 fast 790.000. Heuer bestehe das Heer der Pfuscher immer noch aus knapp 710.000 Personen, rechnet Schneider vor. Zwei Drittel der Österreicher werten den Pfusch als Kavaliersdelikt.

In Niederösterreich war 2004 die Schattenwirtschaft mit 3,7 Milliarden Euro auf einen Rekordwert geklettert, seitdem beobachtet man eine leicht rückläufige Tendenz. Am meisten gepfuscht wird traditionell in der Bauwirtschaft, weiters im Handwerk, bei Reparaturen und in der Gastronomie. Wer sind die Pfuscher? Rund zwei Drittel der Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft erzielen die sogenannten "Nebenerwerbspfuscher". Dazu kommen Ausländer (17 Prozent) sowie Pensionisten und Arbeitslose (zusammen 15 Prozent).
 
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