Zahl der getöteten Fußgänger 2006 gestiegen  

erstellt am
26. 02. 07

Senioren sind besonders gefährdet – Fehlverhalten ist sowohl bei Autofahrern als auch bei Fußgängern zu beobachten
Wien (öamtc) - In der vergangenen Woche sind wieder zwei Fußgänger im Straßenverkehr tödlich verunglückt, vermutlich auch aufgrund eigenen Fehlverhaltens. 2006 sind 107 Fußgänger im Straßenverkehr getötet worden, das ist eine Zunahme von neun Prozent gegenüber 2005. "Vor allem ältere Menschen sind als Fußgänger besonders gefährdet. 2005 waren über 40 Prozent der getöteten Fußgänger über 65 Jahre alt", erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa.

Die Unfallursachen bei Fußgängerunfällen sind unterschiedlich. Ein Fehlverhalten ist sowohl bei Autofahrern als auch bei Fußgängern zu beobachten. "Alle auf der Straße tragen Verantwortung. Richtiges Verhalten auf beiden Seite ist gefragt, nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger müssen auf die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer achten", erklärt die ÖAMTC-Expertin.

Ein großes Problem ist die fehlende Sichtbarkeit, besonders bei Dämmerung und Dunkelheit. "Nach wie vor unterschätzen viele Fußgänger die Gefahr, dass ein Autofahrer einen dunkel gekleideten Fußgänger in der Nacht nur sehr schwer oder spät erkennen kann", erklärt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Wer helle oder reflektierende Kleidung trägt, ist von einem Autofahrer mit Abblendlicht bereits aus 150 Metern erkennbar. Ein Fußgänger mit dunkler Kleidung ist erst auf 30 Meter sichtbar.

Die Clubexpertin macht auf die größten Gefahrenquellen für Fußgänger aufmerksam:

  • Dunkle Jacken und Mäntel sind ein Unsicherheitsfaktor. Daher helle oder reflektierende Kleidung tragen.
  • Die Straße nur an übersichtlichen Stellen überqueren.
  • Vor dem Überqueren der Straße unbedingt stehen bleiben. Auf das Rechts- und Links-Schauen wird oft vergessen.
  • "Das Sicherheitsgefühl beim Überqueren der Straße bei einem Zebrastreifen kann trügerisch sein", sagt Donosa. Auch bei einem Zebrastreifen muss man sich vergewissern, dass alle Fahrzeuge auch wirklich anhalten.
  • Fehleinschätzungen von Geschwindigkeiten und Abständen können gerade bei Kindern und älteren Menschen zu gefährlichen Situationen führen.
  • Handy-Telefonieren oder Musik hören sind gefährliche Ablenkungen. Beim Überqueren der Fahrbahn muss die gesamte Aufmerksamkeit dem Straßenverkehr gelten.
  • Alkoholisierte Fußgänger auf dem Nachhauseweg laufen Gefahr, auf die Fahrbahn zu torkeln und gerade nachts von Autofahrern nicht rechtzeitig gesehen zu werden.
 
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