Leitl heißt Bulgarien als wichtigen Wirtschaftspartner in der EU willkommen  

erstellt am
23. 02. 07

Österreich ist der größte Auslandsinvestor in Bulgarien – das Land ist in Aufbruchstimmung und es bestehen weiterhin viele Kooperationsmöglichkeiten
Wien (pwk) - „Wir haben heute einen Nachbarn zu Gast, denn alle EU-Mitglieder - insbesondere die neuen - sind unsere Nachbarn“, mit diesen Worten eröffnete WKÖ-Präsident Christoph Leitl die „Willkommensveranstaltung“ der österreichischen Wirtschaft für das neue EU-Mitglied Bulgarien. „Nach der großen EU-Erweiterungsrunde 2004 freue ich mich ganz besonders, dass heuer mit dem Beitritt Bulgariens und auch Rumäniens die europäische Familie noch kompletter geworden ist", so Leitl weiter.

Für Österreich ist Bulgarien in den letzten Jahren ein immer wichtigerer Partner geworden und „es ist uns gelungen, eine sehr vertrauensvolle Beziehung aufzubauen“, betonte Leitl. 2006 legten sowohl die österreichischen Exporte nach als auch die Importe aus Bulgarien um rund 25% zu. Das schöne an dieser Entwicklung sei, dass der Boom noch nicht zu Ende ist und Austro-Unternehmen nach wie vor eine Unzahl an Chancen vorfinden - vor allem auch durch verschiedene EU-Fördertöpfe. Neben der hervorragenden Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen (Ex- und Importe), die mittlerweile ein Volumen von rund einer Milliarde Euro ausmachen, steche Eines besonders hervor. Leitl: „Österreich ist der größte Auslandsinvestor in Bulgarien – das Investitionsvolumen macht 2,8 Mrd. Euro aus.“ Rund 400 österreichische Unternehmen sind direkt vor Ort und insgesamt 1.000 heimische Betriebe haben Geschäftsverbindungen mit Bulgarien. Wie in den anderen neuen EU–Ländern waren die österreichischen Dienstleister - wie Banken, Leasingunternehmen oder Versicherungen - auch in Bulgarien bereits gleich nach der Wende vor Ort. Damit war der Weg zum Einstieg für viele andere österreichische Investoren geebnet.

Lachezar Borisov, bulgarischer Vizeminister für Wirtschaft, wies auf die „Brückenfunktion Bulgariens für die europäische Wirtschaft zum Balkan und in die Schwarzmeer-Region“ hin. Bulgarien mache gerade eine sehr dynamische Entwicklung durch – mit einem hohen Wirtschaftswachstum und einem generell stabilen wirtschaftlichen Umfeld. Borisov: „Die Konkurrenzfähigkeit bulgarischer Unternehmen ist in vielen Bereichen bereits sehr gut.“ Ein wichtiger Wegweiser der Konkurrenzfähigkeit sei immer auch die Wirtschaftswachstumsrate – und da liege Bulgarien mit knapp 6% BIP-Plus eindeutig im europäischen Spitzenfeld. Für Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ ist „durch die Aufnahme Bulgariens und Rumäniens in die EU, Europa wieder ein Stück näher zusammen gerückt. Die EU ist jetzt auch um eine Schrift reicher – nach der lateinischen und der griechischen, zieht jetzt auch die zyrillische Schrift in Brüssel ein.“ Michael Angerer, österreichischer Handelsdelegierter in Sofia, ging auf die von WKÖ-Präsident Leitl angesprochene Nähe Bulgariens ein: „In etwas mehr als einer Stunde ist man von Wien aus in Sofia, dem Zentrum des Balkans.“ Das sei mit ein Grund, warum sich österreichische Unternehmen die Chancen in diesem Land, das sich in einer unglaublichen Aufbruchstimmung befinde, genau ansehen sollten. Angerer sieht vor allem in den Bereichen Bau, Holz- und Metallverarbeitung, in der Lebensmittelbranche, im Infrastruktur- und Umwelttechniksektor sowie im Tourismus eine Reihe an Möglichkeiten für die österreichische Wirtschaft.
 
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