OÖ: Innovation in der Mundartforschung   

erstellt am
21. 02. 07

StifterHaus in Linz und Akademie der Wissenschaften in Wien kooperieren
Linz (lk) - Mit Jahresbeginn 2007 wurde zwischen dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes OÖ und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein unbefristeter Kooperationsvertrag geschlossen. Dabei geht es um eine verstärkte Zusammenarbeit bei sprachwissenschaftlichen Forschungsprojekten, vor allem zwischen dem Arbeitsbereich oö. Sprachforschung im StifterHaus und dem Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika an der Akademie der Wissenschaften, gibt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bekannt.

"Die bestmögliche Nutzung technischer Innovationen und die Vernetzung mit renommierten Partnern sind zwei wesentliche Voraussetzungen für die Kompetenz und Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes. Dass das StifterHaus die Akademie der Wissenschaften als Partner gewinnen konnte, ist eine Bestätigung für die ausgezeichnete Arbeit, die hier seit vielen Jahren geleistet wird", so Pühringer.

Mit der Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften erhält das StifterHaus Zugriff auf den Hauptkatalog des "Wörterbuchs der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ)", wo der gesamte Wortschatz der bairisch-österreichischen Dialekte erfasst wird. Diese bereits seit 1913 angelegte Sammelkartei wird seit einigen Jahren sukzessive digitalisiert und ist nun in Form der so genannten "Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ)" zugänglich. Im Gegenzug gewährt das StifterHaus dem Wiener Forschungsinstitut Zugang zu den Basisdaten des

"Sprachatlas von Oberösterreich (SAO)". Das seit 1998 erarbeitete Atlaswerk zur Dialektgeografie und Sprachgeschichte des Landes beruht auf umfangreichen Erhebungen in 224 Orten in und um Oberösterreich. Die Aufnahmeprotokolle der Erhebungen konnten nun ebenfalls digitalisiert werden und stehen ab sofort Partnern in Wissenschaft und Forschung zur Verfügung.
Durch die rasche und effiziente Recherchemöglichkeit in den jeweiligen Datenkorpora versprechen sich die beiden Forschungseinrichtungen deutliche Verbesserungen sowohl bei der Erschließung des österreichischen Wortschatzes als auch bei der Erklärung der Verbreitung, Herkunft und Bedeutung der Wörter.
 
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