Leitl: Gute Konjunktur darf nicht durch neuerliche Zinserhöhung abgewürgt werden  

erstellt am
20. 02. 07

Mit einer prognostizierten Inflationsrate von 2 Prozent ist die Preisstabilität in Europa gesichert
Wien (pwk) - „Es gibt derzeit absolut keinen Anlass für eine neuerliche Anhebung des Leitzinssatzes“, appelliert Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, an die Europäische Zentralbank in Frankfurt, die für Anfang März geplante Zinserhöhung zu unterlassen. „Auch im Sinn der Währungsstablität ist diese nicht nötig“, erklärte Leitl in Bezug auf die jüngsten Konjunkturprognosen der Europäischen Kommission.

Die Kommission hat ihre Konjunkturprognose für die EU und die Eurozone deutlich nach oben revidiert. Für 2007 rechnet die Brüsseler Behörde mit einem Wachstum von 2,7 Prozent in der EU und 2,4 Prozent in den 13 Staaten der Eurozone. „Nun muss alles getan werden, um dieses Wachstum zu stabilisieren. Konjunkturhemmende Maßnahmen sind klar zu vermeiden und durch vertrauensbildende zu ersetzen“, betonte Leitl. Eine siebente Leitzinserhöhung würde Europas Unternehmen und Arbeitsmarkt ungebührlich belasten.

Leitl warnt davor, sich nur auf die Preisstabilität zu konzentrieren und dabei die anderen Ziele zu vernachlässigen. „Für die Eurozone prophezeit Brüssel eine Inflationsrate von 1,8 Prozent, für die gesamte EU 2,0 Prozent. Die Preisstabilität in der Europäischen Union ist damit gesichert“, erklärt der WKÖ-Präsident. Er fordert die EZB zu einer Evaluierung ihrer geldpolitischen Gesamtstrategie auf. Ziel einer neuen Strategie sollte es sein, den Zwei-Säulen-Ansatz – wirtschaftspolitische und geldpolitische Analysen – in eine gemeinsame verständliche Entscheidungsbasis zu vereinen. So kann ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Beschäftigung und Währungsstabilität erreicht werden.
 
zurück