Literatur-Staatspreis an Robert Klement   

erstellt am
05. 03. 07

17 Bücher aus der Feder des bekannten St. Pöltner Schriftstellers
St. Pölten (mss) - Für seinen Roman "70 Meilen zum Paradies" erhält der St. Pöltner Autor und Prandtauer-Preisträger Robert Klement den Österreichischen Staatspreis für Literatur.

Er hat zahlreiche afrikanische Bootsflüchtlinge befragt, in Afrika und auf Lampedusa recherchiert und die Arbeitssklaven im Raum Neapel auf den Großplantagen begleitet: Robert Klements Roman "70 Meilen zum Paradies" (Jungbrunnen, Euro 13,90) ist ein packendes Stück Zeitgeschichte, das in drei Hörfunksendungen und einer TV-Büchersendung vorgestellt wurde.
Große Beachtung fand die Buch-Präsentation durch den Verein der Wiener Flüchtlingsbetreuerin Ute Bock. Nun wurde dem Autor eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Literatursektor, der Österreichische Staatspreis für Jugendliteratur 2007, verliehen.

Von seinen bisherigen 17 Büchern ist vor allem "Sieben Tage im Februar", die authentische Geschichte des Attentats von Oberwart, bekannt. In "Durch den Fluss" prangerte er Menschenrechtsverletzungen in der früheren CSSR an und wurde nach seinem Einsatz für den Charta-Gründer Vaclav Havel in Prag inhaftiert. Große Resonanz fand auch "Die Panther von Rio", ein Roman über brasilianische Straßenkinder und Todesschwadrone.

Robert Klement wurde 1949 in St. Pölten geboren. Seine an Tatsachen anknüpfenden Romane für kritische Jugendliche und Erwachsene beruhen auf genauen Recherchen. Er recherchiert stets mit vollem Einsatz und oft hohem persönlichen Risiko: In Brasilien, im vom Erdbeben zerstörten Armenien ("Die Kinder von Leninakan") oder im Himalaja, um die verschlungenen Pfade der Pelztier-Mafia ("Die Spur des Schneeleoparden", Sauerländer) zu ergründen.

Der Staatspreis-Träger glaubt fest an das literarische Credo des "rasenden Reporters" Egon Erwin Kisch: "Nichts ist erregender als die Wahrheit." Klement: "Das Leben schreibt die packendsten Geschichten. Man muss bloß neugierig bleiben und sich diesen Blick auf die Welt bewahren." Vor 20 Jahren erschien sein erster Roman, die Bilanz ist eindrucksvoll: etwa 100.000 verkaufte Exemplare (jedes Buch erreichte mehrere Auflagen), Lesungen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol, zahlreiche Übersetzungen, Rezensionen von der Neuen Zürcher Zeitung bis zur FAZ.

Der Menschenrechtsaktivist stand stets auf der Seite der sozial Schwachen und gab jenen eine Stimme, die für sich selbst nicht sprechen können. "Bücher können die Welt nicht verändern, beim einzelnen Leser jedoch Bewusstsein schaffen", ist Robert Klement überzeugt. "Es sind die vielen kleinen Schritte, die in Summe dann doch etwas bewegen können." Robert Klement folgt damit dem ruhmreichen Weg seines Vaters, Prof. Karl Klement, der als Obmann des Kulturvereins der österreichischen Eisenbahner Initiator zahlreicher Kulturveranstaltungen und für sein Engagement als Literat und Maler bis zu seinem Ableben im Vorjahr Ehren-obmannschaft der Literarischen Gesellschaft St. Pölten war. Die Stadt hatte ihn mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet.
 
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