Klimaschutz durch Energiesparen und Erneuerbare  

erstellt am
02. 03. 07

Jeder Haushalt kann und muss einen Beitrag leisten
Wien (bmlfuw) - Österreich hat sich dazu verpflichtet, seinen Ausstoß von Treibhausgasen im Zeitraum von 2008 bis 2012 um 13 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. „Von diesem Ziel werden wir keinen Millimeter abweichen. Wir werden am 21. März eine neue Klimastrategie vorlegen, die Energiesparen, Spritsparen, Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern, Forcierung von Öko-Energie und die Unterstützung Klima schonender Projekte im Ausland als Ziele Österreichs im Klimaschutz definiert. Entscheidend für den Erfolg wird aber sein, dass Bund, Länder und Gemeinden sowie jeder einzelne Haushalt einen Beitrag dazu leisten. Moderne Technologien ermöglichen mehr Komfort bei deutlich geringerem Energieverbrauch. Das spart nicht nur klimaschädigende Treibhausgase, sondern auch bares Geld. Davon können sich die MessebesucherInnen bei zahlreichen Ausstellern überzeugen, die mit Umwelttechnologie zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen.“ Das erklärte Umweltminister Josef Pröll am 02.03. anlässlich der Eröffnung der Energiesparmesse Wels.

Für die österreichische Bundesregierung zählt die Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung Österreichs zu den zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Für die Erhöhung der Versorgungssicherheit mit Energie und die Reduktion der Importe von fossiler Energie spielen der Umstieg auf erneuerbare Energieträger, inländische Energieerzeugung, Energiesparen sowie intensive Energieforschung und neue Energietechnologien eine zentrale Rolle. Damit dieser Weg konsequent verfolgt werden kann, sollen Gesetze in Zukunft auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft werden, denn Klimaschutz ist nicht allein Angelegenheit des Umweltministers sondern auch Aufgabe jedes einzelnen Regierungsmitglieds.

Zu den im Regierungsprogramm verankerten ambitionierten Zielen gehören die Steigerung der erneuerbaren Energie am Gesamtenergieverbrauch auf mindestens 25 Prozent bis 2010 und die Verdoppelung auf 45 Prozent bis 2020. Der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren soll in denselben Zeiträumen auf 80 beziehungsweise 85 Prozent gesteigert werden. Um das zu schaffen, soll der Biomasseeinsatz bis 2010 verdoppelt werden und mithilfe eines eigenen Masterplans die Wasserkraft optimal genutzt werden. Einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten auch die 22 klima:aktiv Programme des Lebensministeriums, die dafür sorgen, dass klimafreundliche Technologien rascher den Markt durchdringen und verstärkt zur Anwendung kommen. Drei Millionen Quadratmeter Solaranlagen auf österreichischen Hausdächern, 156.400 Wärmepumpen und eine Steigerung bei Pelletsheizungen um 46 Prozent von 2004 auf 2005 sind beachtliche Erfolge, zu denen klima:aktiv entscheidend beigetragen hat.

Zum Klimaschutz muss jeder Haushalt beitragen
Österreichs Haushalte sind für rund ein Drittel des CO2 -Ausstoßes verantwortlich. Heizung, Warmwassererzeugung und Elektrogeräte sind die größten Energiefresser. Gerade beim Bauen und Wohnen hat jeder Einzelne viele Möglichkeiten, Energie und damit CO2 einzusparen. Die im Wohnbau schlummernden Klimaschutz-Potenziale sollen durch entsprechende Anreize im Fördersystem geweckt werden. Vor allem die Umstellung von insgesamt 400.000 Haushalten auf erneuerbare Energieträger bis 2020 soll bei der Raumwärme für eine deutliche Klima-Entlastung sorgen. In der Wohnbauförderung ist längerfristig nur noch die Förderung für jene Gebäude vorgesehen, die den Standard eines Passiv- oder Niedrigenergiehauses erreichen. Der klima:aktiv Gebäudestandard soll ab 2015 zur generellen Norm für die Mittelvergabe werden. Bis 2020 sollen auch sämtliche Nachkriegsbauten, die zwischen 1950 und 1980 errichtet wurden, thermisch saniert sein. Das sind die wichtigsten – auch im Regierungsprogramm verankerten – Eckpunkte für den Klimaschutz im Wohnbau.

Sorgenkind Verkehr
In Österreich haben 2002 die Treibhausgasemissionen des Verkehrs erstmals die Industrie übertroffen. Als Antwort auf diese Herausforderung forciert die Umweltpolitik technische Verbesserungen bei Kraftfahrzeugen und Treibstoffen. So ist im Regierungsprogramm die Steigerung des Anteils alternativer Kraftstoffe bis 2010 auf zehn und bis 2020 auf zwanzig Prozent festgeschrieben. Für den Durchbruch beim Klimaschutz braucht es aber neben technischen Innovationen auch die Bereitschaft der VerkehrsteilnehmerInnen, auf klimafreundliche Alternativen wie Bus und Bahn umzusteigen oder für kurze Strecken das Fahrrad zu benützen oder zu Fuß zu gehen. Mit den im Regierungsprogramm vorgesehenen Mitteln für den Ausbau der Bahn und mit Initiativen zum Spritsparen oder dem Masterplan Radfahren des Lebensministeriums sollen hier wirksame Impulse gesetzt werden.

Energie sparen
Eine der effizientesten Klimaschutzmaßnahmen ist der sparsame Umgang mit Energie. Ziel der Bundesregierung ist die stärkere Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch zur Verbesserung der Energieintensität. Mit einem Nationalen Energieeffizienz-Aktionsprogramm soll die Energieintensität um mindestens 5 Prozent bis 2010 und um mindestens 20 Prozent bis 2020 verbessert werden. Die wichtigsten Eckpunkte dieses von der Österreichischen Energieagentur zu erstellenden Programms sind ein Energie-Check bei allen österreichischen Haushalten bis 2010 sowie die Förderung der Entwicklung und Nutzung energieeffizienter Geräte und Lösungen. Die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums, klima:aktiv, bietet schon heute allen, die energieeffiziente Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik oder Autos kaufen wollen, auf der Internetplattform www.topprodukte.at einen unabhängigen Marktüberblick der energieeffizientesten Produkte.

Erfolgsfaktor UmwelttechnologieÖsterreichische Unternehmen gehören im Sektor Umwelttechnologie zu den besten der Welt. Dieser Wirtschaftszweig hat sich zu einem bedeutenden Beschäftigungsfeld mit weit überdurchschnittlichen Wachstumsraten entwickelt. Bei den Umweltinvestitionen liegt Österreich gemessen am Brutto-Inlands-Produkt innerhalb der EU hinter Schweden an zweiter Stelle. Diese starke Inlandsnachfrage lässt Tausende Beschäftigte einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro erwirtschaften. Noch beeindruckender sind die Exporterfolge mit österreichischem Umwelt-Know-how. Allein mit sauberer Energietechnologie konnten in der Vergangenheit jährliche Exportsteigerungen von rund 10 Prozent erzielt werden. Auf dieses Umwelt- und Klimaschutz-Know-how wird Österreich mit der Entwicklung eines eigenen „Masterplan Umwelttechnologien“ in Zukunft noch stärker setzen und diese positive Entwicklung durch Grüne Investitionen im Ausland weiter fördern. „Die Energiesparmesse Wels bietet die beste Gelegenheit, sich von dieser Innovationskraft zu überzeugen und heimisches Know-how für den eigenen Vorteil und den Schutz von Umwelt und Klima zu nutzen“, so Pröll abschließend.
 
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