Kinder wachsen in und mit der Natur auf  

erstellt am
27. 02. 07

Burgstaller besuchte Kinderhaus "Wurzelpurzel" des Saalfeldner Vereins Hilfsdienst
Salzburg (lk) - Kinder haben heute kaum noch die Möglichkeit, Tieren in deren Lebensraum zu begegnen. Dadurch könne sich keine intensive Beziehung zu diesen Mitgeschöpfen entwickeln, was jedoch für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung sei. Aus diesem Grund sei auch die gemeinsame Betreuung von gesunden und beeinträchtigten Kindern im Kinderhaus "Wurzelpurzel" in Saalfelden besonders wertvoll, weil die Kinder durch den intensiven Kontakt mit den kinderhauseigenen Tieren und der Natur im Allgemeinen spielend lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dadurch werde auch der respektvolle Umgang mit allen Mitgeschöpfen gefördert. Dies betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 27.02. bei einem Besuch im Kinderhaus "Wurzelpurzel".

Im Kinderhaus "Wurzelpurzel", das vom Verein Hilfsdienst geführt wird, werden 42 Kinder im Alter zwischen zweieinhalb und sechs Jahren je nach Wunsch und Notwendigkeit zwei, drei oder fünf Tage pro Woche betreut. Eine Gruppe besteht aus höchstens 13 Kindern, so dass auch schwächere Kinder, wie zum Beispiel Diabetiker, Rheumatiker bzw. herzschwache oder sprachverzögerte Kinder, individuell betreut und in die Gruppe gesunder Kinder integriert werden können.

Im Jahr 2004 wurde von Brigitte Loske das Projekt "Bruder Tier – Schwester Pflanze" ins Leben gerufen. In dem aus mehreren Teilen bestehenden Garten gibt es viele Bäume und Spielgeräte und eine Sandgrube. In einem abgetrennten Teil werden Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Hasen, Meerschweinchen und Hühner gehalten, und außerdem sind Blumen- und Gemüsebeete angelegt. So können unter anderem im Frühling Gemüse und Blumen gesät bzw. gepflanzt und im Herbst Beeren und Obst geerntet werden. Dadurch wachsen die Kinder gesund auf und lernen, mit der Natur umzugehen. Besonders der Kontakt mit Tieren wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Persönlichkeit aus, da gehemmte und schüchterne Kinder häufig zu Tieren leichter Kontakt finden als zu Menschen.

Die Kinder nehmen ökologische Kreisläufe und Wechselbeziehungen zwischen Tieren, Pflanzen und Boden sehr früh bewusst wahr, wenn sie die Pflanzen sähen, ihr Wachstum beobachten und schließlich die Früchte ernten. Sie lernen aber auch, dass die Pflanzen den Tieren als Nahrung dienen und andererseits der Dung wieder Voraussetzung für einen fruchtbaren Boden und damit das Wachstum der nächsten Pflanzengeneration ist.

Neben dem Kinderhaus "Wurzelpurzel" betreut der Verein Hilfsdienst in Saalfelden auch die alterserweiterte integrative Gruppe "Sonnenstrahl" und "Essen auf Rädern".
 
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